00:00:00:00 - 00:00:30:22 David Garcia Nuńez Es gibt wahrscheinlich neben dem der Sportwelt keine andere Welt wie die Medizin, die so binär verankert ist strukturell. Trans ist kein Verbrechen, trans ist auch nicht ein Fehler oder eine Laune der Natur, sondern es ist eine Diversität. Es ist also so, wie manche dick sind und die andere dünn, gross, klein und 0,5 %, eine*r von 200 ist eben nicht cis, sondern trans. 00:00:31:00 - 00:00:53:01 David Garcia Nuńez Wir leben ja nicht in einer Welt, wo den Eltern gesagt wird: Ja, Sie haben ein Kind mit einem Penis auf die Welt gebracht. Schauen Sie, was das im Verlauf vom Leben für ein Geschlecht entwickelt. Es wird den Eltern gesagt: Penis gleich, Junge, Vulva gleich Mädchen. 00:00:53:03 - 00:01:21:21 Catherine Weyer Hallo und herzlich Willkommen bei Unisonar, dem Wissenspodcast der Universität Basel. In dieser Staffel schauen wir uns mit Expert*innen sechs Forschungsfelder an, die sich mit dem Thema Gender befassen. Was macht für euch eine Frau aus? Ihr Aussehen, ihr Verhalten, ihre Fähigkeit, Kinder zu bekommen? Und habt ihr euch schon mal gefragt, warum wir Menschen oft in zwei Geschlechter einteilen? Mein heutiger Gast arbeitet täglich mit Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, 00:01:22:03 - 00:01:45:20 Catherine Weyer das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Was bedeutet das für Sie? Wie kann man sie unterstützen? Und braucht es immer eine Geschlechtsangleichung, Eine Operation, damit Sie sich wohlfühlen? Darüber spreche ich mit David Garcia Nunez. Er ist Leiter des Innovationsfokus Geschlechtervarianz am Universitätsspital Basel und Lehrbeauftragter an der Universität Basel. Herr Garcia Nuñez, herzlich willkommen! 00:01:45:22 - 00:01:47:20 David Garcia Nuńez Vielen Dank für die Einladung. 00:01:47:22 - 00:02:05:12 Catherine Weyer Mein Name ist Catherine Weyer. Bei Unisonar tauchen wir mit Expert*innen der Universität Basel auf den Grund ihrer wissenschaftlichen Forschung. Herr Garcia Nuñez, diese Diskrepanz zwischen dem Geschlecht, das uns bei der Geburt zugeteilt wird, und dem, wie wir uns selbst identifizieren. Woher kommt das? 00:02:05:14 - 00:02:43:10 David Garcia Nuńez Das ist eine gute Frage, und das ist eine, die bisher nicht wissenschaftlich beantwortet werden konnte. Wir haben keine Daten dafür oder keine gängige Hypothese, weshalb man manche Menschen eine Geschlechtsinkongruenz entwickeln und weshalb andere das nicht tun. Das, was wir wissen ist aber, dass etwa 5 % der Bevölkerung. Also wenn wir jetzt auf die Strasse gehen und die fragen würden: Sind Sie zufrieden mit Ihrem Geschlecht, das etwa 5 % der Bevölkerung diese Frage mit Nein beantworten. 00:02:43:12 - 00:03:04:11 David Garcia Nuńez Das ist natürlich eine sehr, eine sehr grosse Frage. Und wenn man dann aber eine zweite Frage nachschiebt und fragt: Ja, tun Sie etwas dagegen, machen Sie etwas dagegen, mit dieser Unzufriedenheit, dann sagen 0,5 % der Bevölkerung Ja, ich brauche eine Transition. 00:03:04:13 - 00:03:15:00 Catherine Weyer Das sind die Menschen, die dann zu ihnen ans Unispital kommen. Wie sieht der Weg aus, den diese Menschen gehen, wenn sie sich unwohl fühlen mit ihrem zugeteilten Geschlecht? 00:03:15:02 - 00:03:44:15 David Garcia Nuńez Die Personen, die zu uns kommen, die haben schon einen sehr langen Weg hinter sich. Also dieser ganze Prozess der Selbsterkenntnis, das ist das, was wir in Inting nennen. Das ist das Coming out für sich selbst, also gegen innen und das Coming out gegen aussen. Das haben die meisten schon hinter sich. Und die kommen zu uns, weil sie sich eine medizinische Behandlung wünschen bzw die medizinische Transition beginnen wollen. 00:03:44:17 - 00:03:58:21 Catherine Weyer Und diese Transition bedeutet das immer, dass man eine Operation macht und sein Geschlecht anpasst? Oder kann das auch irgendetwas sein zwischen dem Ausgangspunkt und der kompletten Transition? 00:03:58:23 - 00:04:24:21 David Garcia Nuńez Eine Transition kann soziale Aspekte haben. Also das kann sein, dass man die Geschlechtsrolle gegen aussen zum Beispiel ändert. Die Kleidung, wie man spricht, die Frisur, was auch immer. Es kann auch juristische Aspekte haben, also dass man die Papiere ändert und das kann auch medizinische Aspekte haben. Und wenn die Menschen zu uns kommen, machen wir uns zuerst ein Gesamtbild über die Situation, wo diese Person steckt, Wo drückt der Schuh? 00:04:24:21 - 00:04:51:16 David Garcia Nuńez Das ist jeweils unser Satz. Wir versuchen zu zu eruieren sind die Spannungen beispielsweise zwischen mir, zwischen dem Körperlichen und Psychischen oder zwischen dem Psychischen und dem Sozialen oder zwischen dem Sozialen und dem Körperlichen? Irgendwo in diesem Dreieck befinden sich alle Personen. Und je nachdem, wo, ja wo die grösste Inkongruenz da ist, wo die meisten Symptome da sind. 00:04:51:18 - 00:05:14:20 David Garcia Nuńez Dementsprechend schlagen wir etwas vor und das heisst, dass nicht alle Menschen, die wir beraten, letztendlich dann eine hormonelle Behandlung wollen und oder wünschen. Oder dass nicht alle Menschen dann eine Operation machen. Sondern wir legen zuerst Wert darauf, dass die, das die Begleitung und die Therapie selbstverständlich sehr individuell ist. 00:05:14:22 - 00:05:23:22 Catherine Weyer Ich nehme an, das ist ja auch nicht so, dass diese Person einmal zu ihnen kommt und dann entscheidet man sich, es wird eine Geschlechtsangleichung Operation geben. Wie lange dauert dieser Prozess? 00:05:24:00 - 00:05:48:14 David Garcia Nuńez Wenn Sie sich heute anmelden, dann geht es so 6 bis 9 Monate, bis Sie überhaupt zum Erstgespräch eingeladen werden. Also es vergeht schon eine ganz lange Zeit ausserhalb vom Spital. Das ist nicht zu unterschätzen, auch in Bezug auf den auf den Leidensweg. Aufgrund dieser Wartezeiten ist es beispielsweise so, dass wir im Durchschnitt einmal pro Jahr jemanden verlieren. 00:05:48:16 - 00:06:30:19 David Garcia Nuńez Also das heisst, dass die Person sich suizidiert während dieser Zeit. Und wenn sie zu uns kommen, dann geht wie gesagt, dieser Kennenlernprozess startet der und der kann mehrere Stunden gehen. Also so von drei Termine, die sind dann im Verlauf von was weiss ich eineinhalb Monate beispielsweise bis manchmal sind diese kennengelernt Termine zehn Stunden da dauert zehn Stunden weil die die die Biografie dieser Person so komplex ist bzw die die die Analyse von von dieser geschlechtlichen Kongruenz so komplex ist und anhand von von. 00:06:30:19 - 00:06:59:19 David Garcia Nuńez Von diesem Kennenlernprozess findet dann am Schluss die sogenannte Round Table Sitzung statt. Also das heisst, das ist ein Moment, wo wir unsere Analyse präsentieren und sagen, wir würden das oder dieses vorschlagen und die Person sich das anhört und entscheiden kann Ja, stimmt das für mich? Kann ich mich mit dieser Behandlung, mit dieser Empfehlung irgendwie einverstanden geben oder sehe ich das anders? 00:06:59:21 - 00:07:30:18 David Garcia Nuńez Und als Resultat von dieser Sitzung entsteht dann ein Behandlungsplan, der für beide Seiten sozusagen wie verbindlich ist. Und dann ab dann begleiten wir die Person in der Regel einmal pro Monat und wir schauen dann bei diesen monatlichen Sitzungen. Ja, stimmt der Plan nach wie vor Und sind die Interventionen, die wir jetzt eingeleitet haben, sei das jetzt eine Dermatologie Intervention zum Beispiel eine Barthaarepilation oder seien es die Hormone, Das heisst, die Operation. 00:07:30:20 - 00:07:43:00 David Garcia Nuńez Geht es in die richtige Richtung oder sagt die Person Nein, ich habe das jetzt ausprobiert und ich merke, dass das nicht einen grossen Einfluss auf auf die Inkongruenz hat. 00:07:43:02 - 00:07:46:20 Catherine Weyer Also es gibt auch immer wieder Ausstiegspunkte für die Person, auf dem Weg. 00:07:46:22 - 00:08:02:05 David Garcia Nuńez Ja, also es wird in jeder Sitzung wird darüber reflektiert. Ist das, was wir da machen, macht das Sinn oder nicht? Also es ist an und für sich ein sehr normaler, unauffälliger Vorgang, wie das in der Medizin immer stattfindet. 00:08:02:07 - 00:08:13:05 Catherine Weyer Sie haben gesagt, man wartet 6 bis 9 Monate, um überhaupt einmal einen Termin bei Ihnen zu haben. Ich nehme an, das liegt daran, dass es so eine grosse Nachfrage gibt. 00:08:13:07 - 00:08:43:18 David Garcia Nuńez Ich würde mehr sagen, es liegt daran, dass strukturell die Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen, Psychologinnen nicht in dieser Thematik geschult werden. Alle sprechen vom Fachkräftemangel? Aber das ist in diesem Bereich hyperakut, weil im Studium beispielsweise jetzt an der Universität Basel das Medizinstudium mit sechs Jahren und die Studierenden hören den ganzen zwei Stunden etwas über Geschlechtervarianz in diesen sechs Jahren. 00:08:43:20 - 00:09:18:11 David Garcia Nuńez Das ist extrem wenig. Und die finden das dann interessant. Und eine andere Sicht, Geschlecht anzuschauen. Nicht nur dieses biologistische Modell, das sie ansonsten von der Mainstreammedizin kennen. Aber ausser damit haben Sie natürlich noch keine Spezialisten oder Spezialisten ausgebildet und das ist eine eine Mangellage und die seit eh und je besteht und die wie gesagt nicht folgenlos bleibt für manche Menschen. 00:09:18:13 - 00:09:25:07 Catherine Weyer Wie viele Patient*innen können Sie in einem Jahr behandeln? Oder wie viele Personen werden in einem Jahr bei ihnen vorstellig? 00:09:25:09 - 00:10:04:13 David Garcia Nuńez Unser Zentrum hat eine Kapazität, so für ungefähr 150 Personen, und die ist völlig ausgeschöpft und deshalb gibt es diese Warteliste. Aber es gibt auch andere Zentren. Gibt es die die Psychiatrie Baselland? Es gibt Zürich, wie gesagt, Bern. Und dann gibt es aber solche Personen, die irgendwo anders ihren Prozess begonnen haben und nach Basel kommen, weil sie sagen, ich möchte eine Operation haben, und ich möchte die Hormonbehandlungen am Universitätsspital in Basel machen, und das sind so zirka nochmals 150 pro Jahr. 00:10:04:15 - 00:10:18:16 David Garcia Nuńez Also das heisst, 150 in unserem Programm, die wir sozusagen von A bis Z begleiten, plus 150 Operationen, diestattfinden, die aber von irgendwo, irgendwo anders betreut werden. 00:10:18:18 - 00:10:41:11 Catherine Weyer Ich durfte im Vorfeld zu diesem Gespräch mit zwei von ihren Patient*innen sprechen. Eine von ihnen ist Chloé, eine Transfrau. Sie ist 23 Jahre alt und zum Zeitpunkt, als ich mit ihr gesprochen habe, lag die komplette Transition ein Jahr zurück. Wir hören jetzt von Chloé etwas von ihrem Weg. 00:10:41:13 - 00:11:15:17 Einspieler Chloé Das erste Mal, was ich mich erinnern kann, dass ich anders war als andere und mich auch anders gefühlt habe, war in der Primarschule da, fing das Ganze an mit Mädchen und Jungs. Und da wollte ich immer mit meinen Tischnachbarin abmachen und zu Hause spielen. Aber dann haben viele andere gesagt: Ja, wir dürfen nicht mit Mädchen spielen. 00:11:15:19 - 00:12:02:06 Einspieler Chloé Ich habe dann wie einfach eine Maske aufgebaut und mich versteckt, was ich erst später gar nicht gemerkt habe, dass ich da mich einfach gar nicht wohlgefühlt habe und einfach ja eine komplett andere Identität angenommen habe, nur um nicht alleine sein zu müssen. Wenn ich wusste: Ah, meine Eltern sind aus dem Haus draussen und ich bin allein zu Hause für mehrere Stunden, dann habe ich einfach mich als Frau gekleidet und einfach so Videospiele geschaut oder meine Nägel lackiert oder habe einfach mich mich gefühlt. 00:12:02:08 - 00:12:09:08 Einspieler Chloé Aber ich war halt immer noch viel zu ängstlich, das jemandem zu sagen. 00:12:09:10 - 00:12:27:16 Catherine Weyer Ist das so ein typisches Beispiel von jemanden, dass sie es schon relativ früh merkt, dass sie sich irgendwie nicht wohlfühlt mit diesem Geschlecht, das sie, das sie bei der Geburt bekommen hat und das dann lange einfach privat viel mit sich selbst ausmacht. 00:12:27:18 - 00:13:01:00 David Garcia Nuńez Das ist, würde ich sagen, der Normalfall, den wir immer wieder hören. Dass trans Menschen, die zu uns kommen, sagen: Ich habe das schon sehr früh gespürt, gemerkt, gewusst, dass ich anders als die anderen bin. Und zugunsten von Beziehungsstabilität, von von Liebe seitens der Eltern, von Freundschaften habe ich mich versteckt. Das ist das, was Chloé sagt. 00:13:01:02 - 00:13:32:09 David Garcia Nuńez Und wichtig dünkt mich jetzt aber auch an der Stelle, dass das, was sie schildert oder sie wird in der Schule mit einer strukturellen Geschlechtersegregation konfrontiert, wie wir alle eigentlich in unserem Schulsystem. Und äh, und merkt anhand von dieser Situation, dass sie unter Stress kommt. Also die Geschlechtskonkurrenz meldet sich in diesem Moment dann radikal und plötzlich. Aber diese Geschlechtsinkongruenzen macht Chloé nicht zur Frau. 00:13:32:11 - 00:14:09:14 David Garcia Nuńez Chloé war schon ein Mädchen und kommt deswegen in Stress, weil das System von ihr fordert, dass sie sich gemäss ihrem Körper einordnet. Aber da gibt es schon bereits eine Psyche, eine Identität, die da ist und sagt Das ist eigentlich für mich nicht stimmig. Und das, was dann passiert, ist, dass das Chloé sozusagen ein Doppelleben aufbaut. Also ich nehme jetzt Royals als Beispiel, aber das ist wie gesagt für sehr viele Menschen so und baut so wie ein Schutzraum, wo sie sein kann. 00:14:09:14 - 00:14:52:09 David Garcia Nuńez Zuhause in Galaxien, Mädchenkleider, Anziehen von Mama. Und das muss man sich vorstellen. Also das ist in der Primarschule also schon die reine organisatorische Kraft, die man da haben muss. Wann sind meine Eltern weg, wann kommen die wie muss ich mich anziehen, Wie muss ich meine Finger lackieren und wieder dann sauber kriegen, damit niemand da etwas mitbekommt? Also das ist dieser Schutzraum, der Chloé für sich aufgebaut hat im Bereich der Kindheit und gegen diese Schutzraum wirkt aber gegen aussen wie blau angemalt, damit das niemand merkt, was da eigentlich im Innern stattfindet. 00:14:52:11 - 00:15:05:19 Catherine Weyer Sie hat mir dann erzählt, dass sie den 18. Geburtstag gewählt hat, um sich zu outen. Gegenüber einigen Freund*innen. Ist das auch typisch so 18, dass so eine Grenze markiert? 00:15:05:21 - 00:15:45:05 David Garcia Nuńez Äh, nein, das ist sehr unterschiedlich. Das ist typisch, ist höchstwahrscheinlich, dass man das zuerst mit den Freund*innen bespricht, also mit den Peers bespricht, weil die irgendwie die, die die gleiche Sprache und ähnliche Vorstellungen haben von Geschlecht und beim Generationensprung zu den Eltern muss man dann vielleicht gewisse Begriffe schon bereit erklären, die für die Freund*innen selbstverständlich sind. Aber ich, ich, wir kennen Fälle, die die haben das schon mit zwölf, 13 gesagt und die Reaktionen vom Umfeld sind diesbezüglich zum Teil auch ausserordentlich wichtig. 00:15:45:07 - 00:15:50:05 David Garcia Nuńez Sehr häufig kommt dann der Satz: Das ist nur eine Phase. 00:15:50:06 - 00:16:15:18 David Garcia Nuńez Sehr gerne von den Eltern. Dann wird dieser Satz ausgesprochen oder dieser Satz. Das kenne ich auch, das hatte ich auch schon. Das ist nicht so schlimm, das geht vorbei. Also geht ein bisschen auch in diese, in diese Richtung hinein. Und es kann dazu führen, dass die Menschen manchmal auch den Mut verlieren, dann darüber zu sprechen, wenn das Coming out so schlecht abläuft. 00:16:15:20 - 00:16:43:15 David Garcia Nuńez Ich verstehe die Eltern bis zum einen gewissen Grad, aber auch das ist ein Teil der Pubertät, oder? Und die Eltern haben sehr häufig das Gefühl, ich kenne mein Kind am besten und mein Kind ist sozusagen wie ein verlängerter Arm von mir selbst. Ich war auch so und während der Pubertät müssen die Eltern lernen, dass Kinder eben nicht verlängerte Arme sind, sondern ein Eigenleben haben. 00:16:43:17 - 00:17:12:11 David Garcia Nuńez In dem Moment, wo es dann um die Identität geht, wird das insofern prekär, da die Identität des Kindes automatisch auch mit der Identität der Eltern zusammenhängt. Wir leben ja nicht in einer Welt, wo den Eltern gesagt wird: Ja, Sie haben ein Kind mit einem Penis auf die Welt gebracht. Schauen Sie, was das im Verlauf vom Leben für ein Geschlecht entwickelt, sondern es wird den Eltern gesagt Penis gleich, Junge, Vulva gleich Mädchen. 00:17:12:13 - 00:17:39:20 David Garcia Nuńez Also die Interfälle lasse ich jetzt mal auf die auf die Seite. Das heisst, wenn ein Kind, wenn eine jugendliche Person ein Kind oder eine jugendliche Person sagt: Ich bin nicht damit einverstanden, dass du mich so nennst und dieser Vorname, den du mir jetzt gegeben hast, Tom, der passt nicht zu mir, dann bedeutet das für die Eltern automatisch: Ich habe etwas Falsches gemacht. 00:17:39:22 - 00:18:11:23 David Garcia Nuńez Also das ist, da tauchen bei den Eltern sofort Schuldgedanken auf und nach der Schuld- kommen dann die Schamgefühle. Was werden jetzt meine Nachbarinnen sagen? Das wird meine Mutter sagen. Was wird die Welt sagen über mich? Was? Was bin ich für ein schlechter Vater? Das, der das nicht fertig bringt, sozusagen ein Cis-Kind zu zu begleiten. Und das ist auch ein Teil von unserer Begleitung. 00:18:12:01 - 00:18:40:07 David Garcia Nuńez Also wir arbeiten sehr häufig mit dem System zusammen, sei es mit Eltern, sei es mit Geschwistern, sei es auch mit Lebenspartner, Lebenspartnerin oder manchmal auch mit den Kindern von den Transmenschen. Wenn sie, wenn sie in einem, wenn sie älter zu uns kommen und ein Teil von unserer Botschaft ist: Trans ist kein Verbrechen. Trans ist auch auch nicht ein Fehler oder eine Laune der Natur, sondern es ist eine Diversität. 00:18:40:07 - 00:19:35:06 David Garcia Nuńez Das ist also so, wie manche dick sind und die andere dünn, gross, klein, dunkelhaarig, blond, wirft uns das Leben irgendwo an einem Ort und einem 0,5 %. 1 von 200 ist eben nicht cis, sondern trans. Und dann schaut irgendwie Transpersonen ständig einzureden. Du bist falsch und wir müssen dich korrigieren, damit du wieder reinpasst, ist es und das zeigen die Daten und auch die klinische Erfahrung mit der trans Bevölkerung ist es viel, viel besser und erfolgreicher, wenn wir und Du auch sozusagen lernst, deine Diversität zu akzeptieren und dich auf den Weg machst, mit diesem Geschlechtersystem, das wir jetzt in Westeuropa haben, irgendwie umgehen zu können. 00:19:35:08 - 00:19:55:03 Catherine Weyer Kritiker*innen sagen ja häufig, dass es ein Fehler ist, Kinder oder Jugendliche auf diesem Weg zu begleiten, weil das zu Schaden führen könnte. Ich weiss, Sie behandeln in erster Linie erwachsene Personen. Vielleicht dennoch. Was sagen Sie solchen Leuten? 00:19:55:05 - 00:20:40:01 David Garcia Nuńez Also grundsätzlich wäre es mir wichtig zu sagen, weil das in der Presse immer wieder falsch zitiert oder kolportiert wird: Kinder werden nicht medizinisch behandelt. Also bis zur Pubertät. Das ist solange geht die die Kindheit, ab der Pubertät sind sie ja dann Jugendliche. Kinder werden nicht medizinisch behandelt, also weder Hormonblocker noch Operationen. Selbstverständlich, wenn sie irgendwie dann forschen, werden sie Einzelausnahmen finden, insbesondere in den Vereinigten Staaten, wo das Gesundheitssystem privatisiert ist und viel mehr auf Dienstleistungen sozusagen aus ist, werden Sie solche Fälle finden. 00:20:40:01 - 00:21:02:08 David Garcia Nuńez Aber Kinder werden medizinisch nicht behandelt. Diese diese Kinder bzw diese Familien werden psychotherapeutisch begleitet und selbstverständlich können sie sagen: Ja, also wieso sollte man jetzt sagen, nur weil mein Kind sagt ich bin nicht der Tom sondern ich bin die Lara. Wieso sollte ich dann zum Psychiater gehen? Die Kinder wollen das gar nicht. Das Kind fühlt sich wohl als Lara. 00:21:02:12 - 00:21:27:00 David Garcia Nuńez Das Problem haben dann die Eltern und in dieser Phase werden insbesondere die Eltern mitbehandelt und weniger das Kind. Der nächste Punkt ist ja dann, wie man mit diesen Kindern, wenn man sie begleitet hat und wenn man sieht okay, also da wechselte Kleidung, der Vornamen reicht nicht und diese Kinder kommen ja dann in die Pubertät, dann gilt es zu evaluieren: Muss man jetzt eine medizinische Intervention machen oder nicht? 00:21:27:02 - 00:21:30:14 Catherine Weyer Das ist ja, je nachdem ein Riesenstress für die Kinder. 00:21:30:16 - 00:21:56:19 David Garcia Nuńez Ja, also für trans feminine Kinder ist der Stress vom Stimmbruch, weil in unserer Gesellschaft erwartet wird, dass Frauen eine hohe Stimme haben. Und diese Kinder wollen passen, die wollen nicht auffallen, die wollen so sein wie ihre Kolleg*innen auch und dementsprechend ist das für diese, für diese Mädchen ein riesen Stress wenn sie einen Stimmbruch haben und bei 00:21:56:19 - 00:21:59:09 David Garcia Nuńez die Trans-Maskulinen ist es natürlich die Menstruation. 00:21:59:11 - 00:22:03:08 Catherine Weyer Und inwiefern kann man da unterstützen? 00:22:03:10 - 00:22:22:15 David Garcia Nuńez Medizinisch gibt es die Möglichkeit, eine Blockade durchzuführen, eine sogenannte Pubertätsblockade. Das ist ein Medikament, das wurde entwickelt für cis-Kinder, die in eine Pubertas praecox reinkommen. Das ist ein Zustand, wo Kinder schon bereits mit 4, 5, 6 Jahren in die Pubertät reingeraten. 00:22:22:17 - 00:22:23:18 Catherine Weyer Aus hormonellen Gründen. 00:22:23:18 - 00:22:50:22 David Garcia Nuńez Aus Hormon lichen Gründen. Und da kann man ein Medikament dagegen geben, damit diese Entwicklung nicht so schnell stattfindet. Und das ist ein Medikament, das ist gut erprobt und existiert seit mehreren Jahrzehnten. Und der Punkt ist einfach, dass man dieses Medikament auch jetzt für die Transbevölkerung verwendet und sagt okay, man sitzt jetzt dieses Medikament ein, damit die Inkongruenz zum Kind sich reduziert, damit es dem Kind besser geht. 00:22:51:00 - 00:23:23:03 David Garcia Nuńez Und die Vorstellung ist dann, oder war ursprünglich, dass dieses Kind dann zwei Jahre bekommt Zeit bekommt, ist jetzt die Zeit, dass Sie dieses Medikament verwenden können, damit sich das Kind, das mit 14 wir sind dann bei 14, 15, 16 Jahren entscheiden kann, ob es dann eine tatsächliche medizinische komplete Transition machen möchte oder nicht. Also das heisst, bei den trans-femininen eine Behandlung mit Östrogenen oder ein trans-maskulinen eine Behandlung mit dieser Störung. 00:23:23:05 - 00:24:06:11 David Garcia Nuńez Es hat sich gezeigt, dass die, die die Transpopulation, die sich für diesen Schritt entscheidet, dass die schon bereits sehr darauf angewiesen ist, die nächsten Schritte zu machen. Also diese Fantasie. Man bekommt zwei Jahre Zeit und dann schauen wir dann weiter. Erfüllt sich in dem Sinne nicht ganz. Also. Aber das ist für mich auch nicht insofern erstaunlich. Das sind Jugendliche, die derart körperlich unter den Inkongruenz leiden, dass das ist eben nicht nur mit diesem Schritt dann das Ganze getan ist, sondern dann muss es dann weitergehen und dann geht man dann in diese, in diese Situation rein, also mit den, mit den Hormonen. 00:24:06:11 - 00:24:34:09 David Garcia Nuńez Es bestehen auch die Möglichkeit, eine logopädie Behandlung zu machen bei den Trans feminine, damit die Stimme eben höher oder heller wirkt und eine dermatologische Behandlung allenfalls bei denjenigen, denjenigen transfemininen Personen, die an die eine Partei eine Gesichtsbehaarung entwickeln. Das sind so die drei medizinische Schritte, die sie unternehmen können, und Operationen sind weit entfernt. Das sind bis 18 Jahre. 00:24:34:11 - 00:25:01:22 David Garcia Nuńez Werden keine Genitalien angetastet. Also da gibt es Gesetze. Und die einzige Ausnahme sind etwa die trans maskulinen Personen bzw die nun-binären Personen, die weiblich zugewiesen wurden und trotz all diesen Massnahmen relativ grosses Brustvolumen entwickeln. Und und da müssen Sie sich vorstellen, Sie sind jetzt eine trans maskuline Person. Sie sind eben als Transmann jetzt unterwegs und haben Körpergrösse. 00:25:01:22 - 00:25:28:15 David Garcia Nuńez Die also da können Sie der Welt 100 Millionen Mal am Tag sagen: Ich bin ein Mann. Mit dieser Kurzgrösse werden Sie einfach immer wieder als Frau gelesen. Das ist für diese jugendliche Person ein ein riesen Stress und da kommt es manchmal vor, dass Operationen gemacht werden in das zwischen 16 und 18, das ist 1 bis 2 Personen pro Kanton und Jahr. 00:25:28:17 - 00:25:33:08 David Garcia Nuńez Also das ist das ist ausserordentlich überschaubar. 00:25:33:09 - 00:25:54:14 Catherine Weyer Der zweite Patient, mit dem ich sprechen durfte, ist Lou. Lou ist ebenfalls 23 Jahre alt und ein trans Mann. Er hat aber eine ganz andere Geschichte. Er hat erst als Erwachsene gemerkt, dass er sich nicht mit dem weiblichen Geschlecht identifiziert. Von ihm hören wir jetzt auch noch einen Einspieler. 00:25:54:15 - 00:26:25:21 Sprecher 4 Es ist eine ganz feine Stimme, ein kleines Wesen das sagt "Hallo, ich bin, ich will rauskommen". Als ich das verfolgt habe, habe ich verstanden: Deshalb, deshalb, deshalb habe ich als Kind gesagt und mich so verhalten. Darum ging es. 00:26:25:23 - 00:27:05:11 Sprecher 4 Jetzt macht alles Sinn. Und das war auch der Moment, als ich Kraft gefunden habe, in der Physiotherapie weiterzumachen mit meinen Beinen und mich dem zu stellen. Und siehe da: Heute laufe ich. Also ich habe weder Problem mit Selbstverletzung noch mit dissoziative Krampfanfall und Borderline-Diagnose. Noch eine grosse Depression. Ich bin gesund, ich laufe und wenn mir jemand sagt, dass das nicht der richtige Weg war, weiss ich auch nicht. 00:27:05:13 - 00:27:21:13 Catherine Weyer Los spricht davon, dass eine ganz leise Stimme ihnen gesagt hat Hey, da ist was. Hör doch mal genauer hin! Und er erzählt von einer langen Krankheitsgeschichte. Können Sie vielleicht noch mal kurz erklären, wie es Lou ging, bevor er zu Ihnen kam? 00:27:21:15 - 00:28:04:05 David Garcia Nuńez Also ich habe vorhin ja erzählt gehabt, anhand vom Fall von Chloé. Was Kinder oder Jugendliche machen. Sie ist hier in diesem Raum, hier. Psychologisch, in dem sie die Geschlechtsidentität, die tatsächliche Geschlechtsidentität zu schützen versuchen, im Fall von Lou wärs so, dass dieser Raum im Inneren sozusagen wie blau ist. Ich ich bin jetzt sehr stereotyp und binär, das ist mir bewusst, aber vielleicht kommt die Idee dann besser daher und gegen aussen hat Lou die Wände rosa angemalt und der Punkt ist, dass dieser Schutzraum im Verlauf der Zeit eben nicht nur schützt, sondern zum Gefängnis wird. 00:28:04:07 - 00:28:49:22 David Garcia Nuńez Also diese Kinder, diese Jugendlichen, bevor sie sich outen, die haben ihr ganzes Sensorium draussen und können ihnen ganz genau zeigen, wo die Geschlechtergrenze durchläuft. Und wenn man, wie man, wenn man dieses Gefängnis zu lange mit sich herumträgt, dann gibt es die Gefahr, dass dieser sogenannte Minderheit-Stress andere Störung spielt, sozusagen fördert, also seine Depressionen, seien es Angststörungen und dass diese Menschen sagen ich trau mich gar nicht, mit anderen in Kontakt zu treten, weil die könnten ja auch herausfinden, dass ja eigentlich gar nicht cis bin und in manchen Fällen geht das so weit, dass der Körper auch davon betroffen ist. 00:28:49:22 - 00:29:19:11 David Garcia Nuńez Also das heisst, dass diese Menschen, die dissoziieren, ein, das heisst dieser Raum, dieses Gefängnis wird irgendwo ausserhalb des Körper katapultiert und es bleibt innen ein lahmer Körper da. Also das gibt sie immer wieder. Deswegen auch Situationen, wo die Menschen zu uns in den Rollstuhl kommen. Also das heisst, sie verlernen im Verlauf der Zeit beispielsweise das Laufen oder es gibt andere, die haben schwerste Migräne, invalidisierende Migräne. 00:29:19:11 - 00:29:51:09 David Garcia Nuńez Die waren bei der IV deswegen, weil sie im Alltag gar nicht tauglich waren und im Rahmen von diesem Coming out, in dem Moment, wo man dieses diese Stimme sich meldet und sagt Ich möchte aus diesem Gefängnis raus, schau, ich bin da und die Person sich zum ersten Mal traut, dieses Gefängnis zu öffnen, zu sich einzugestehen okay, also ich brauche diesen Schutz gar nicht mehr, sondern ich bin jetzt eine stark genug, um das mit der Welt zu kommunizieren. 00:29:51:15 - 00:30:10:14 David Garcia Nuńez Dann ist das nicht wahnsinnige Entlastung und aufgrund von dieser Entlastung kann es sein, dass ich dann verschiedene Störungsbilder dann wie normalisieren. Das war im Fall von Lou ganz, ganz eindrücklich, was da stattgefunden hat. 00:30:10:16 - 00:30:33:06 Catherine Weyer Er hat mir erzählt, er war, glaube ich, insgesamt sieben Jahre in verschiedenen Kliniken. Er hatte eine Borderline-Störung, er konnte nicht mehr laufen, mehrere Jahre lang. Und als ich ihn dann gefragt habe, wie sein wie seine Familie reagiert hat beim Outing, hat er dann gesagt Ja, das war natürlich wahnsinnig hilfreich, dass alle gesehen haben, wie wahnsinnig viel besser es ihm geht. 00:30:33:08 - 00:30:56:16 David Garcia Nuńez Ja, Lou hatte das Glück tatsächlich von einem sehr supportiven Umfeld. Es gibt andere Situationen, wo die Eltern sagen das brauchen wir jetzt nicht noch auch noch. Also jetzt hast du so viele Probleme und jetzt willst du auch noch trans sein in Anführungszeichen. Also verstehe nicht, dass das diese Geschlechtsinkongruenz, eben ein Motor für diese psychische Instabilität ist. 00:30:56:18 - 00:31:23:02 Catherine Weyer Was ich bei Lou auch sehr eindrücklich fand, war, wie er über seine Brüste gesprochen hat. Er hat sich dazu entschieden, eine Mastektomie durchzuführen, also dass die Brüste entfernt werden. Und er hat es auch beschrieben, wie er in den letzten Jahren diese Brüste auch immer abgebunden hat. Das sie nicht sichtbar sind gegen aussen und dass er sich selbst nicht so sehr damit auseinandersetzen muss. 00:31:23:04 - 00:31:27:23 Catherine Weyer Hier hören wir jetzt auch noch mal Lou selbst 00:31:28:01 - 00:31:34:23 Sprecher 4 Ich will es nicht spüren. Ich spüre es auch so. 00:31:35:01 - 00:32:09:12 Sprecher 4 Es ist an meinem Körper dran, aber auch nicht. Ich sehe ja im Spiegel, dass es da ist und ich muss es ja pflegen. Ich schaue dazu, ich setze mich damit auseinander. Es hilft mir auch nicht, wenn ich es wie den letzten Abschaum behandle. Da ist dann auch die Frage der Selbstliebe. Die ist grösser und hat auch viel Macht. Jetzt habe ich lang getappt. 00:32:09:14 - 00:32:17:10 Sprecher 4 Jetzt habe ich aber starke Rückenprobleme davon. Ist auch nicht so gesund. 00:32:17:12 - 00:32:35:01 Catherine Weyer Also er ist jetzt schon an dem Punkt, dass er sagt, er pflegt es, weil es zu seinem Körper gehört. Das sei nicht immer der Fall gewesen, aber auch er möchte diese Brüste nicht spüren. Ist das typisch für Trans-Männer? Sie haben es schon vorhin erwähnt, dass das eben mit der Pubertät anfangen kann, dass da ein grosser Leidensdruck ist. 00:32:35:03 - 00:32:44:07 Catherine Weyer Gehört das dazu, dass man da auch dann seinen Körper ablehnt und sich je nachdem auch nicht mehr um seinen Körper kümmert oder vielleicht sogar Schmerzen zufügt? 00:32:44:09 - 00:33:09:09 David Garcia Nuńez In einem Moment kommt die Inkongruenz, die man spürt, sehr körperlich betont sein. Das gilt für alle Geschlechter und es kann schon dazu führen, dass manche Personen anfangen, eigene Körperteile zu hassen oder und bis nicht pflegen. Also dass man beispielsweise nur mit Handschuhen die Genitalien anfasst oder nur in der Dunkelheit geduscht wird. 00:33:09:11 - 00:33:35:17 David Garcia Nuńez Aber das, was Lou jetzt auch zeigt und das ist auch wichtig zu betonen, im Verlauf von der Zeit begreifen diese Menschen okay, ich muss mit dem irgendwie umgehen können, dieses Tapen oder dieses Binden verschafft mir ein bisschen wie Luft, auch wenn das paradox stimmt. Aber gleichzeitig muss ich dafür sorgen, dass mein Körper deswegen nicht zerstört wird. 00:33:35:19 - 00:34:06:13 David Garcia Nuńez Also diese Selbstfürsorge ist er ist ist, spielt eine wahnsinnig grosse Rolle und das ist etwas, was auch in der Öffentlichkeit wenig thematisiert wird. Das wird sehr häufig dieser destruktive Moment der Operation thematisiert. Aber der Leidensweg oder der. Also vielleicht ist es nicht falsch ausgedrückt der Leidensweg, der kognitive Weg und der emotionale Weg, die dazu führt, dass diese Personen an diesem Punkt gelangen, dass sie sagen: Ich komme nicht um eine Operation drum herum. 00:34:06:15 - 00:34:30:04 David Garcia Nuńez Das wird, wenn ich dargestellt und ich kenne niemand, der sagt: Oh ja, ich möchte unbedingt alle Operationen und ich freue mich darauf, einfach so, also ist die freuen sich, dass dieser Schritt endlich dann stattfinden kann, aber es ist nicht so, dass, wenn man ihnen nicht etwas anderes anbieten könnte, dass sie das nicht nehmen würden. Nur gibt es nichts. 00:34:30:06 - 00:34:49:13 Catherine Weyer In den Medien hört oder liest man ab und an von Personen, die ihre Transition bereuen. Ich möchte jetzt aber lieber mit Ihnen über die Erfolge sprechen. Wie viele Ihrer Patient*innen beenden die Behandlung bei Ihnen und können als befreite Personen weiterleben? 00:34:49:15 - 00:35:22:16 David Garcia Nuńez Ähm, also klinisch betrachtet würde ich Ihnen sagen, alle. Unabhängig davon, ob diese Person, die mir alle Schritte, die wir planen, in diesem, in diesem Transitionsplan am Schluss tatsächlich wohlfühlen oder nicht, die sagen alle am Schluss: Meine Lebensqualität ist jetzt besser als ganz am Anfang. Und also wir messen auch die Geschlechtsinkongruenz permanent mit, messen Sie alle drei Monate wenn in dieser Zeit und können dementsprechend auch zeigen, wie die sich im Verlauf der Zeit reduziert hat. 00:35:22:17 - 00:35:26:22 David Garcia Nuńez Ob die dann glücklich sind im Leben oder nicht, das sei dahingestellt. 00:35:27:00 - 00:35:29:00 Catherine Weyer Also jeden Menschen ja. 00:35:29:06 - 00:36:03:20 David Garcia Nuńez Also Geschlecht ist wichtig, aber es ist auch nicht das Wichtigste im Leben. Also es ist wirklich wir sind. Wir haben so viele Qualitäten als Menschen, die nicht mit Geschlecht zu tun haben oder nur sehr schwach mit Geschlecht assoziiert sind und dass mich das Leben so prickelnd machen. Also man, wir könnten uns alle auch ein bisschen mehr entspannen und also von dem her, aber ich ich möchte jetzt auch das Thema irgendwie nicht nicht um schiefen ist ich würde sagen etwa 1 % der Menschen, die bei uns anfangen. 00:36:03:20 - 00:36:43:23 David Garcia Nuńez 1 bis 2 Fälle pro Jahr gibt es doch die sagen Ich, ich möchte ich dann mal Stopp machen und dann schauen wir die Situation und äh oder oder sagen Ja, jetzt möchte ich einen den Schritt, also sozusagen eine Re-Transition machen. Also ich möchte jetzt nicht mehr diese Hormone nehmen, sondern ich möchte andere Hormone nehmen. Beispielsweise, dass das Bild vom Bereuen das hängt sehr stark zusammen mit dem mit der alten Konzeptualisierung von Transsexuellismus, also die Diagnose von Transexualismus besteht darin, dass eine eine Person sagt Ich wünsche mir eine medizinische Transition. 00:36:44:01 - 00:37:16:08 David Garcia Nuńez Es müssen Sie sich vorstellen, also es eine Krankheitsdefinition wird anhand von einer Therapie definiert. Also das ist so, wie wenn Sie sagen würden, nur diejenigen sind depressiv, die dazu bereit sind, eine klassische freudianische Analyse viermal pro Woche zu machen, oder nur wenige diejenigen haben eine Infektion, bei denen dieses Medikament wirkt oder nicht, das So funktioniert Medizin eigentlich nicht, aber das war das Konzept, das uns bis 2021 begleitet hat. 00:37:16:10 - 00:37:46:03 David Garcia Nuńez Und in diesem Konzept drin, das bestand aus einer Mischung von Geschlechtsinkongruenz plus wirklich der Wunsch, der zwingende Wunsch, eine Operation machen zu müssen. In diesem Konzept drin bestand ja dann die Heilung in Anführungszeichen darin, dass man tatsächlich diese Menschen ja operiert gehabt hat. Und wenn jemand nach der Heilung gesagt hat, jetzt bin ich unzufrieden, dann stellte sich in diesem Konzept dann tatsächlich die Frage: Was ist jetzt da falsch gelaufen? 00:37:46:05 - 00:38:19:00 David Garcia Nuńez Also hat sich die Person getäuscht oder haben sich die Medizinerinnen oder Mediziner getäuscht und es war ein ein sehr starkes und enges Korsett und auch mit sehr ja moralischen Vorstellungen von Geschlecht verbunden. Und zwischenzeitlich haben dieses dieses Konzept wie überwunden und wir sind zum Konzept der Geschlechtsinkongruent hier rübergegangen, wo wir sagten, die Identität der Person, das ist ein Bestandteil die Geschlechtsidentität der Person vom Geschlecht. 00:38:19:02 - 00:38:51:07 David Garcia Nuńez Aber es besteht auch der der Geschlechtskörper und die Geschlechtsrolle. Und in diesem Dreieck gibt es Spannungen. Und es gibt jetzt nicht darum, nicht mehr darum, dass die Medizin, so wie sie sich früher gebildet hat, aus Männer Frauen gemacht hat oder aus Frauen Männer. Das kann die Medizin gar nicht, sondern es geht darum, diese Inkongruenzen, diese Spannungen zu reduzieren und anzuerkennen und zu akzeptieren, dass Lou oder Chloé von Anbeginn da waren. 00:38:51:09 - 00:39:12:16 David Garcia Nuńez Die entstehen nicht durch die Gabe von Hormonen oder durch eine Operation. Oder weil ich als Psychiater sage Ja, du hast eine. Ja, ich bin damit einverstanden, dass du eine weibliche Identität hast oder eine männliche, sondern die sind von Beginn an da. Und in dem, in dem neuen Konzept geht, geht es nicht mehr um Bereuen, sondern es geht um um diesen Weg und diese Transition. 00:39:12:16 - 00:39:40:06 David Garcia Nuńez Und es gibt Menschen, die haben halt eine Transition und dann machen eine Re-Transition. Und ich kenne sogar Leute, die eine Re-Re-Transition gemacht haben, also von Mann zu Frau zu machen und umgekehrt. Und auch diesen Menschen muss man helfen, auch diesen Menschen muss man medizinisch, psychiatrisch, psychotherapeutisch, sozial etwas anbieten können. 00:39:40:08 - 00:39:56:02 David Garcia Nuńez Und das machen wir tatsächlich auch in unserem Zentrum. Auch und von diesen 300 Fällen, die ich Ihnen vorhin erzählt habe, sind das pro Jahr eine, also manchmal gibt es Jahre, wo zwei Personen auftauchen und dann gibt es Jahre, da taucht niemand auf. 00:39:56:04 - 00:40:01:06 Catherine Weyer Sie haben gesagt, dass Sie die Geschlechtsinkongruenz regelmässig messen. Wie tun Sie das? 00:40:01:08 - 00:40:32:08 David Garcia Nuńez Wir haben ein Instrument entwickelt. Das ist ein Modell, das davon ausgeht, dass Geschlecht verschiedene Komponenten besitzt, also die Geschlechtsidentität, also psychologische Komponenten, den Geschlechtskörper, biologische Komponenten, wie Sie das so wollen, und auch soziale Komponenten, die Geschlechtsrolle. Und jetzt müssen Sie sich das vorstellen, unsere Patient*innen bzw die Transpersonen, die zu uns kommen, erhalten so einen Platz und dort sind neun visuelle Analogskalen. 00:40:32:08 - 00:41:14:05 David Garcia Nuńez Also das ist 111 gerade rechts ist 100 % männlich, links ist 100 % weiblich und dann fragen wir die Person, wo würden sie sich hinsichtlich ihrer Geschlechtsidentität platzieren? Und manche machen das Kreuz ganz männlich, andere machen das Kreuz ganz weiblich. Und es gibt Leute, sehr viele, die sich irgendwo in der Mitte platzieren. Das ist die erste Frage. Und dann machen wir eine zweite Frau und sagen okay, das war jetzt der ist-Zustand und jetzt möchten wir wissen, wo würden Sie sich platzieren In einer idealen Welt, Wenn alles stimmen würde, wenn wir die Utopie erleben würden, wo würden sie sich platzieren? 00:41:14:07 - 00:41:39:21 David Garcia Nuńez Und die platzieren sich meistens nicht am selben Ort. Und aus dieser Differenz können Sie den sogenannten Transitionsdruck errechnen. Und dann können Sie diese. Diese zwei Fragen können. Sind Sie ja nicht nur in Bezug auf die Geschlechtsidentität machen, sondern Sie können das auch auf die Geschlechtsrolle machen. Also wie präsentiere ich mich jetzt gegenüber der Aussenwelt? Sie können das aber auch kontextuell stellen. 00:41:39:21 - 00:42:06:10 David Garcia Nuńez Wie werde ich gelesen von aussen, das habe ich dann den Eindruck. Wirklich männlich werde ich weiblich? Werde ich nun binär gelesen und wie hätte ich es gerne? Und dann können Sie das auch selbstverständlich auch für die, für den, für den Körper machen. In Bezug auf das Gesicht, auf die Stimme, auf die Genitalien oder auf die Brust. Und dann die Differenz von der Positionierungen, von der Positionierung zwischen meinem Körper und meiner Identität beispielsweise. 00:42:06:10 - 00:42:36:05 David Garcia Nuńez Das ist ein Mass dann für das Geschlecht sind Kongruenz und das berechnen wir dann tatsächlich. Und wir machen das alle drei Monate. Und anhand von diesen Werten können wir dann auch eine gewisse Entwicklung nachweisen. Also das heisst, wenn die Person sagt, ich erlebe mich sehr männlich in der Geschlechtsidentität, aber meine Stimme erlebe ich sehr weiblich und wir daraus sehen, die Geschlechtsinkongruenz ist diesbezüglich sehr gross. 00:42:36:05 - 00:42:57:04 David Garcia Nuńez Dann wird die richtige Entscheidung zu sagen also Sie brauchen eine Behandlung, damit die Stimme sozusagen sich verändert. Und wenn wir das alle drei Monate messen, dann sehen wir, ob das tatsächlich diese Stimme sich immer mehr anpasst an dem, was die Person sie sich tatsächlich gewünscht gehabt hat. 00:42:57:06 - 00:43:06:02 Catherine Weyer Und wenn Sie diese Fragen an cis-Person stellen, ist dann das Kreuz von wie ich mich wahrnehme und wie ich sein möchte immer am gleichen Ort? 00:43:06:04 - 00:43:34:12 David Garcia Nuńez Nein, wir haben eine Studie gemacht mit Medizinstudierenden in der ganzen Schweiz und wir haben gesehen, die machen das eben auch nicht so. Cis-Personen sind diesbezüglich auch nicht kongruent. Das Ausmass ist aber einfach geringer. Also das muss man sich einfach so vorstellen wie zum Beispiel bei der Depression. Also wir alle kennen depressive Symptome, Lustlosigkeit, Freudlosigkeit oder dass man schlecht eine Nacht schlecht schläft und deswegen sind wir nicht depressiv. 00:43:34:12 - 00:43:44:17 David Garcia Nuńez Aber wenn diese Symptome ein Ausmass erreichen und vor allem permanent jeden Tag da sind, dann spricht man von einer Depression und das ist bei der Geschlechtsinkongruenz dann auch so. 00:43:44:19 - 00:43:53:16 Catherine Weyer Also wenn man jetzt ich als Cis-Ffrau mir wünschen würde, weiblicher auszusehen, wieso habe ich dann keinen Transitionsdruck? Oder habe ich ihn doch und lebe ihn anders aus? 00:43:53:18 - 00:44:43:01 David Garcia Nuńez Sie haben also, wenn Sie das hätten, tatsächlich, dass Sie sagen hier brach von meiner Brust, Ich fühle mich irgendwo in der Mitte, also weder mein männlich noch weiblich und ich wäre gerne weiblicher, dann würden wir sagen Ja, Ihr Transition-Druck ist relativ hoch und die Massnahme, die Sie dann wahrscheinlich in Betracht ziehen würden, wäre eine Brustvergrösserung. Und in dem Sinne sind ästhetische Operationen an Cis-Personen, also Brustvergrösserungen Penisverlängerungen, das Anpassen von der von der Kinnlinie bei bei Männern damit sie so richtig, alphamässig daherkommen sind das in meinen Augen sind das auch Geschlechtsangleichung finde ähm Eingriffe nur dass Cis-Personen aufgrund von the Matrix Privileg haben zu sagen ja, das ist Ästhetik. 00:44:43:03 - 00:45:10:16 David Garcia Nuńez Ich mache das, weil ich mich so besser gefalle und mit dem, also sozusagen mit dem Zug entziehen Sie sich dann der gesellschaftlichen Diskussion, ob das jetzt okay ist oder nicht, weil Ästhetik der Gustibus oder das man kann. Man kann nicht darüber streiten, ob das jetzt schön ist oder nicht schön ist. Und so entziehen sie sich diesem diesem dieser permanenten Diskussion, dieser Normierung oder von von den Körper. 00:45:10:18 - 00:45:15:14 David Garcia Nuńez Was ist die richtige Brustgrösse für eine Cis-Frau, beispielsweise? 00:45:15:16 - 00:45:26:07 Catherine Weyer Sie haben gesagt, es gibt seit vier Jahren ein neues Konzept. Sind Sie mit der Situation jetzt zufrieden oder wünschten Sie sich noch etwas mehr für die Zukunft? 00:45:26:09 - 00:45:55:10 David Garcia Nuńez Das was, was fehlt, ist, was ich vorhin erwähnt habe. Strukturell haben wir grosse Defizite, also im Bereich der Ausbildung von Ärzt*innen und von der Pflege, Psychologinnen. Das Medizinsystem ist absolut nicht auf die Transmenschen vorbereitet. Und also von Non-Binarität sprechen wir gar nicht. Das Es gibt wahrscheinlich neben dem der Sportwelt keine andere Welt wie die Medizin, die so binär verankert ist, strukturell. 00:45:55:12 - 00:46:21:11 David Garcia Nuńez Und da haben wir noch einiges zu leisten. Und das, was jetzt gerade sehr aktuell ist und viele von meinen Patientinnen in die in die Sprechstunde reinbringen, ist natürlich das politische und gesellschaftliche Klima. Das hat sich in den letzten Jahren radikal geändert. Und sich anfing im 2008 hat sich kein Mensch für das Thema Trans interessiert, vielleicht die Gender Studies. 00:46:21:11 - 00:46:49:13 David Garcia Nuńez Und dann kamen wir in eine Institution und ab den Nullerjahren, ich würde sagen, sagen sich bis zur Pandemie, wo grosses Verständnis, da war grosse Neugierde. Unser Zentrum konnte entstehen und zwischenzeitlich leben wir aber in einer Welt, das haben sie in Sie? Ja, in Übersee, in den Vereinigten Staaten, wo Politikerinnen und Politiker das Gefühl haben, sie können über das Geschlecht anderer Menschen bestimmen und auch über die Behandlungen anderer Menschen bestimmen. 00:46:49:15 - 00:47:36:01 David Garcia Nuńez Ohne jegliche Kenntnisse über sie, über die Thematik also. Die berufen sich immer irgendwie auf biologische Fakten aus der zweiten Primarschule. Wir hatten diese Situation schon einmal in den 70er Jahren.Da gab es auch grosse Zentren in den Vereinigten Staaten und da gab es eine sehr kritische Studie, die, die das alles zerstört hat. Anhand von einer Studie mit zwölf Teilnehmenden wurde die ganze medizinische Versorgung von von einem riesen Land zerstört und wir werden sehen, ob dieser Tsunami, dieser ja trans-negative, transphobe, cis-normative Tsunami uns erreichen wird oder nicht und wenn ja, in welchem Ausmass. 00:47:36:03 - 00:48:11:08 David Garcia Nuńez Und von dem her glaube ich schon, dass uns als Gesellschaft, dass wir vor einer grossen Aufgabe stehen, die Diversität, die Geschlechtervarianz, die Geschlechter Diversität tatsächlich akzeptieren zu können. Und wissen Sie nicht an der Pride und dass man da eine Fahne hoch hängt und irgendwie an diesem Tag Einhörner auf Gadgets verteilt werden, sondern diese diese Auseinandersetzung mit dem Thema und und zu respektieren, dass wir alle sehr unterschiedlich sind und das ist auch gut so, ist. 00:48:11:10 - 00:48:39:12 David Garcia Nuńez Es ist ein sehr ja, ja prägnanter Satz, den ich mir als als als bisexueller Mann ja eingeprägt habe von. Von Klaus Wowereit. Das ist vielleicht für die Jüngeren ziemlich gut. Kennen die denn nicht, also der das? Klaus Wowereit ist der erste schwule Bürgermeister in Berlin, und das war in den Nuller Jahren in Deutschland und der Schweiz nicht denkbar. 00:48:39:13 - 00:49:05:16 David Garcia Nuńez Und eben dieser wirklich grandiose Satz gesagt hat: Ich bin schwul und das ist gut so! Und die Presse hat sich natürlich auf den ersten Teil von diesem Satz gestürzt. Aber der viel, viel wichtigere Satz ist der zweite: Und das ist gut so und also auf die trans Community jetzt übertragen ist. Es gibt Transmenschen und das ist gut so! 00:49:05:18 - 00:49:27:19 David Garcia Nuńez Ich bin unheimlich dankbar, dass mir meine Patientinnen und Patienten zeigen, dass es zwischen grosser und Blau, unendliche, viele Farben und auch Zahlen und Musiknoten gibt. Und ich wünsche mir, dass die Gesellschaft, die irgendwie auch in diesen Modus reinkommt, wo wir das irgendwie entspannter alle zusammen erleben können. 00:49:27:20 - 00:49:30:15 Catherine Weyer Herr Garcia Nuñez, vielen herzlichen Dank! 00:49:30:17 - 00:49:34:20 David Garcia Nuńez Danke Ihnen! 00:49:34:22 - 00:49:59:01 Catherine Weyer Das war Unisonar, der Wissenspodcast der Universität Basel. Wir freuen uns über euer Feedback auf podcast@unibas.ch oder auf unseren Social Media Kanälen. In der nächsten Folge spricht die Genderwissenschaftlerin Dominique Grisard über den Eurovision Song Contest, wieso die Non-Binarität von Nemo so starke Emotionen auslöst und weshalb die Kunst, die wir zu hören und sehen bekommen, meistens von Männern stammt. 00:49:59:03 - 00:50:07:16 Catherine Weyer Bis bald.