"Speaker Name","Start Time","End Time","Text" "Ursula Gobrecht-Keller","00:00:00:18","00:00:29:08","Social Freezing ist das Begehren der Frau, ihre Eizellen einzufrieren, um später einmal damit ihren Kinderwunsch umsetzen zu können. Unbedingt sollten wir schauen, dass die Frauen zu dem Zeitpunkt Kinder bekommen, wo es eigentlich biologisch vorgesehen ist, weil es einfach insgesamt gesünder für Mütter und für Kinder ist. Einerseits können die Frauen ein gewisses Stück gleichziehen mit den Männern, was sie halt auch länger dieses Fenster der Fruchtbarkeit haben." "Ursula Gobrecht-Keller","00:00:29:10","00:00:45:14","Aber andererseits ist es eigentlich schon so, dass man in der Gesellschaft für bessere Kinderbetreuung, für mehr Teilzeitarbeit bei den Männern sorgen müsste, damit es auch möglich ist, in jüngeren Jahren Kinder grosszuziehen." "Jeannine Borer","00:00:45:16","00:01:21:08","Willkommen zu Unisonar, dem Wissens-Podcast der Universität Basel. Mein Name ist Jeannine Borer. Immer mehr Menschen versuchen bewusst, ihre physischen, mentalen, emotionalen und oder kognitiven Fähigkeiten zu steigern. Das heisst, sie optimieren sich selbst. Warum tun wir Menschen das überhaupt? Was bringt uns das? Und gibt es auch Grenzen? In den fünf Folgen dieser Staffel schauen wir uns mit Expert*innen der Universität Basel fünf Bereiche der Selbstoptimierung an, und heute dreht sich alles ums Thema Social Freezing oder: Kinderwunsch auf Eis gelegt." "Jeannine Borer","00:01:21:10","00:01:41:05","Bei mir am Studio Tisch vis-à-vis sitzt die Reproduktionsmedizinerin Ursula Gobrecht-Keller vom Universitätsspital Basel. Zum Einstieg in ein, zwei, maximal drei Sätzen. Was ist Social Freezing?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:01:41:07","00:01:57:04","Social Freezing ist das Begehren der Frau, ihre Eizellen einzufrieren, um später einmal damit ihren Kinderwunsch umsetzen zu können. Also das heisst, die Frau möchte zukünftig Kinder, aber nicht jetzt." "Jeannine Borer","00:01:57:06","00:02:00:01","Warum eigentlich "Social"?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:02:00:03","00:02:31:00","Ich muss sagen, ich mag diesen Namen nicht. Er hat sich so eingebürgert, weil was ist sozial daran? Die Frau macht das vorwiegend für sich selber und nicht für die Society, sozusagen. Ich würde vorziehen, das "elective egg freezing" zu nennen, wenn wir schon beim Englisch sind. Also sozusagen das fiktive Einfrieren von Eizellen im Gegensatz zum "medical freezing". Selektiv heisst? "Jeannine Borer" Selektiv heisst? "Ursula Gobrecht-Keller" "Dass man das ohne medizinischen Grund macht." "Jeannine Borer","00:02:31:02","00:02:39:04","Sie befassen sich seit längerem mit diesem Social Freezing, und wir bleiben jetzt bei dem Begriff. Was fasziniert Sie an Ihrem Themengebiet?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:02:39:06","00:02:54:15","Es ist sehr spannend, Menschen zu begleiten in ihrem Leben, mit ihren Zukunftsvorstellungen, mit ihren ganzen, unter anderem eben hormonellen, Problemen auch. Und sie in ihrer Familiengründung auch in der zukünftigen zu begleiten." "Jeannine Borer","00:02:54:17","00:03:00:01","Ist/war Social Freezing für Sie persönlich auch eine Option?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:03:00:03","00:03:08:07","Nein, Ich habe meine Familienplanung dahingehend frühzeitig, sozusagen bemüht." "Jeannine Borer","00:03:08:09","00:03:18:22","Wie viele Frauen überlegen sich dieses Social Freezing und wie viel ist es wirklich eine Option, ihre Familienplanung aufzuschieben?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:03:18:24","00:03:41:16","Das ist schon für einen gewissen Anteil von Frauen eine Option. Also man könnte ja grundsätzlich unterscheiden, Frau möchte gar keine Kinder haben oder sie möchte jetzt gerade ihre Familienplanung umsetzen oder dann eben auch in Zukunft. Und das hat schon am allermeisten mit der jetzigen Partner-Situation zu tun. Also ist die Frau in einer festen Partnerschaft oder eben nicht." "Jeannine Borer","00:03:41:18","00:03:47:20","Das heisst, das ist eigentlich ein ausschlaggebende Grund, die Partnersituation." "Ursula Gobrecht-Keller","00:03:47:22","00:04:27:08","Genau das beobachte ich am allermeisten. Wenn Frauen kommen, die sich interessieren für dieses Thema, dann ist es eben nicht, wie das oft so dargestellt wird, die Karriere. Oder dass es jetzt einfach finanziell noch nicht ganz so passt und die Frau gerne noch deswegen warten möchte und zuerst noch ihre Karrieresprünge, ihre Habilitation oder was auch immer machen möchte, sondern dass es tatsächlich meistens Frauen sind, die kommen so Mitte/Ende 30 und sind frisch getrennt aus einer langjährigen Partnerschaft und möchten dann nicht diese Zukunftsoptionen verlieren, noch einmal eigene Kinder zu haben." "Ursula Gobrecht-Keller","00:04:27:10","00:04:35:24","Hatten sich das vielleicht mit ihrem Expartner gewünscht und plötzlich ist diese Option erloschen. Und dann stellt sich die Frage: Was mache ich jetzt?" "Jeannine Borer","00:04:36:01","00:04:43:05","Wir sprechen ja in dieser Podcaster-Serie viel über Selbstoptimierung. Was hat Social Freezing mit Selbstoptimierung zu tun?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:04:43:07","00:05:07:21","Das habe ich mich auch gefragt, als Sie mich für diesen Kontext angefragt hatten. Ich sehe das eigentlich nicht so wirklich als Selbstoptimierung, weil, wenn man das anschaut, das ist für die Mutter sicher besser, je jünger sie Kinder bekommt. Gesundheitlich gesehen. Es nehmen gewisse Risiken deutlich zu, wenn man den Kinderwunsch ins Alter verschiebt. Für das Kind auch, nicht so gravierend wie für die Mutter." "Ursula Gobrecht-Keller","00:05:07:23","00:05:32:21","Von daher: Ob es wirklich eine Optimierung ist, stelle ich in Frage. Es ist eher so, dass man halt möglicherweise sein Leben vielleicht optimiert, wenn man sagt: Jetzt passt es gerade nicht, es ist nicht der richtige Partner, es ist nicht die richtige Zeit, weil ich eben noch so beschäftigt bin, mich selber zu finden und mein Leben sozusagen einzurichten, dass ich jetzt gerade nicht ein Kind haben möchte, dann im weitesten Sinne." "Ursula Gobrecht-Keller","00:05:32:21","00:05:36:19","Okay, könnte man sagen, ich optimiere mein Leben." "Jeannine Borer","00:05:36:21","00:05:38:02","Meine Lebensplanung." "Ursula Gobrecht-Keller","00:05:38:08","00:05:41:02","Eher weniger meine Leben die mich speziell ich habe." "Jeannine Borer","00:05:41:04","00:05:59:13","Meine Lebensplanung ja, dass ich mich selbst nicht stresse dabei oder unter Druck setzen. Bei Social Freezing – und sie korrigieren mich – gibt es aber drei Phasen. Einerseits diese Hormonbehandlung, dann die Eizellenentnahme und dann die Eizelleneinsetzung wieder." "Ursula Gobrecht-Keller","00:05:59:15","00:06:29:04","Also ich würde es vielleicht eher in Beratung aufgliedern, dann die Behandlung und dann das wieder Einsetzen. Die Behandlung selber, wenn Sie sich das so vorstellen, die Frau wird instruiert, wie sie Gonadotropine – das sind Hormone, die den Eierstock zum Wachsen bewegen – selber spritzen kann in die Haut und dann wird sie durch uns mehrfach gesehen. In einem Zeitraum von etwa zwei Wochen wird dann ein Monitoring gemacht, also der Eierstock mittels Ultraschall intensiv überwacht." "Ursula Gobrecht-Keller","00:06:29:06","00:06:39:23","Wie viele Eibläschen wachsen da? Und dann der Zeitpunkt bestimmt, wann die reif sind und dann werden sie in einer kurzen Narkose entnommen. Aus dem Körper der Frau." "Jeannine Borer","00:06:40:00","00:06:42:22","Wie belastend ist diese Hormonbehandlung?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:06:43:01","00:07:05:05","Das ist etwas anstrengend für die Frauen. Ich sage immer, das ist logistisch für sie etwas aufwendiger, weil sie einige Arzttermine dadurch haben. Das Spritzen selber ist für die meisten gut erlernbar und nicht so ein Stress, wenn sie es dann mal können. Aber es sind natürlich vor allem viele emotionale Ängste und Aufregungen auch in dieser Zeit da und das macht den Frauen schon zu schaffen." "Jeannine Borer","00:07:05:07","00:07:08:07","Ist diese Eizellenentnahme schmerzhaft." "Ursula Gobrecht-Keller","00:07:08:09","00:07:17:16","Es wird in Narkose gemacht. Entsprechend merken die Frauen das nicht, aber es kann danach ein bisschen Ziehen im Unterleib." "Jeannine Borer","00:07:17:18","00:07:32:03","Ich habe gelesen, es wäre gut, wenn man so 25 Eizellen der Frau entnehmen könnte. Was heisst das für die Frau? Geht es in einer Behandlung? Sind da mehrere Behandlungen notwendig? Und warum 25?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:07:32:05","00:08:01:24","Es ist sehr altersabhängig. Also man kann nicht sagen, dass diese 25 Eizellen für jede Frau passen. Generell ist je jünger die Frau, desto besser die Eizellen Qualität und desto weniger Eizellen braucht sie. Und je älter im Umkehrschluss, desto mehr Eizellen und desto schlechter die Qualität. Warum überhaupt 25? Genau. Ich möchte ja nicht 25 Kinder haben, aber erstens mal überleben die nicht alle das Auftauen." "Ursula Gobrecht-Keller","00:08:02:01","00:08:33:19","Da werden Frauen so um die 80 % angegeben, dann müssen sie sich befruchten. Das hängt mitunter natürlich mit dem Partner, den die Frau dann mitbringt, zusammen, wie es die Spermien-Qualität es befruchten sich nicht alle aufgetauten Eizellen, die entwickeln sich auch dann nicht alle weiter zu einem Embryo. Das ist die weitere Voraussetzung. Und dann, wenn wir dann ein paar Embryonen haben und eines davon einsetzen, wachsen die auch nicht immer an. Also entweder die Frau wird gar nicht schwanger oder sie wird vielleicht schwanger und hat dann eine Fehlgeburt." "Ursula Gobrecht-Keller","00:08:33:21","00:08:56:15","Also bis es von von einem Ei zu einem lebenden Kind kommt, ist ein weiter Weg und da muss man ganz gut die Frauen beraten. Was ist für sie persönlich in Ihrem Alter die ideale Anzahl Eizellen, damit sie wirklich eine gute Wahrscheinlichkeit für ein Kind oder vielleicht will sie auch mehrere hat. Und darum würde ich das nicht so pauschal sagen." "Ursula Gobrecht-Keller","00:08:56:16","00:08:58:16","25 passt für jeden." "Jeannine Borer","00:08:58:18","00:09:11:08","Sie haben gesagt, je jünger die Frau, desto besser die Qualität. Wann ist dann die optimale Altersspanne, um eigentlich Eizellen auch zu spenden oder eben einzufrieren?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:09:11:10","00:09:32:02","Wir müssen natürlich auch noch beachten, dass es gewisse Gesetzgebungen gibt. In der Schweiz ist die Aufbewahrungsdauer für Eizellen, wenn sie aus Gründen des Social Freezing, ist zehn Jahre. Das heisst, theoretisch muss ich nach zehn Jahren diese Eier vernichten, das heisst, den unter 30-jährigen Frauen raten wir an sich nicht dazu." "Jeannine Borer","00:09:32:07","00:09:34:04","Obwohl dann die Qualität, dann." "Ursula Gobrecht-Keller","00:09:34:04","00:09:58:15","Wäre die Qualität top. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass diese noch unter 30-jährige Frau einen Partner trifft, mit dem sie dann sich auf natürlichem Weg fortpflanzt, ist so gross, dass sie eigentlich ein riesiges Investment, wenn man so will, machen würde. Mit dieser ganzen Stimulation und Einfrieren für Eizellen, die sie wahrscheinlich gar nie brauchen wird. Das muss man gut im Auge behalten." "Ursula Gobrecht-Keller","00:09:58:17","00:10:24:24","Deshalb die, wenn Sie fragen, die ideale Altersformel wäre so zwischen 32 und 37. Top für die Qualität ist es, wenn die Frau unter 35 Jahre alt ist. Aber das ist immer ein Abwägen. Wenn sie noch unter 35 ist, trifft sie ja vielleicht auch noch jemanden. Und wenn sie dann aber irgendwann 37 ist und älter, dann wird das halt eher wieder schwierig mit der Qualität." "Ursula Gobrecht-Keller","00:10:25:00","00:10:36:16","Also man muss wirklich jeden Fall individuell anschauen, wie ist die Situation? Wie ist die Reserve der Frau? Es hat auch nicht jede Frau im gleichen Alter die gleiche Eierstockreserve." "Jeannine Borer","00:10:36:18","00:10:44:12","Sie haben es angesprochen. Das Problem ist die Gesetzgebung, die sagt, maximal zehn Jahre. Sind da Bemühungen im Gang, das zu ändern?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:10:44:14","00:11:11:21","Das auf jeden Fall. Das von vielen Reproduktionsmediziner immer wieder angemerkt. Und da gibt es schon Bestrebungen, dass man das abschafft, diese zehn Jahre. Und zwar wäre sehr viel sinnvoller eine Alterslimite, dass man sagt, dass Frauen zum Beispiel bis 45 oder bis maximal 50 Jahre dürfen sie ihre Eier wieder zurückgreifen. Dasselbe würde sehr viel mehr Sinn machen, als das künstlich auf zehn Jahre zu limitieren." "Ursula Gobrecht-Keller","00:11:11:21","00:11:15:01","Diese zehn Jahre haben biologisch gesehen überhaupt keinen Sinn." "Jeannine Borer","00:11:15:03","00:11:36:21","Sie sagen etwas Wichtiges: In der Schweiz gibt es keine Alters limite, um sich die Eizelle wieder einzusetzen. Der einzige Rahmen, der vorgegeben wird. Und ich muss kurz spicken ist eine soziale Altersgrenze. Das heisst, man muss für das Kind bis zur Volljährigkeit aufkommen können. Warum ist das so schwammig in der Schweiz?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:11:36:23","00:11:51:14","Also Sorgen können, auch Sorgen können aufkommen. Das klingt so finanziell. Sorgen erkennen muss man bis zur Volljährigkeit. Der Schweiz steht extrem das Kindeswohl an erster Stelle, was sicherlich eine gewisse Berechtigung hat." "Jeannine Borer","00:11:51:19","00:11:53:06","Wären Sie für eine Altersgrenze?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:11:53:06","00:11:55:01","Ich wäre für eine Altersgrenze. Ja." "Jeannine Borer","00:11:55:05","00:12:00:03","Wo wäre die? Sie haben vorhin schon Zahlen gedroppt. 45 50. Wo sehen Sie sich da?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:12:00:06","00:12:24:16","Ich denke, da muss man auch wieder die Frau und ihren Gesundheitszustand anschauen. Es kann einmal sein, dass ich eine 49-jährige, topfite, gesunde, schlanke, sportliche Frau habe, die wirklich noch eine Schwangerschaft möglichst unbeschadet überstehen kann. Aber ich habe auch schon die Anfang 40-jährige kranke Frau, wo ich das nicht mehr befürworten würde. Also." "Jeannine Borer","00:12:24:16","00:12:26:02","Eine Spanne … ." "Ursula Gobrecht-Keller","00:12:26:02","00:12:34:13","Eine Spanne oder auch das vielleicht gekoppelt mit einer Art Gesundheitscheck am ehesten sehen." "Jeannine Borer","00:12:34:15","00:12:48:21","Ein paar Gründe, warum Frauen Social Freezing machen, haben sie schon genannt. Der Hauptgrund ist Partnerwahl, andere Karriereplanung. Gibt es noch andere Gründe?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:12:48:23","00:13:16:04","Man kann ja die Eierstocksreserve messen. Man macht das mittels Blutentnahme. Und mit einem Ultraschall kann man messen: Wo stehe ich jetzt? Bin ich altersentsprechend? Bin ich vielleicht schon eingeschränkt in meiner Eierstocksreserve oder vielleicht überdurchschnittlich gut aufgestellt? Und das ist doch tatsächlich ein ziemliches Problem, dass entweder die Frauen das selber wissen wollen und messen oder die Gynäkologen sogar das mit ihnen besprechen und das machen." "Ursula Gobrecht-Keller","00:13:16:04","00:13:41:01","Und plötzlich steht eine junge Frau vor einem nervenaufreibenden Resultat. Was ihr sagt, Ihre Eierstocksreserve ist eingeschränkt. Und das sind dann auch häufig Fälle, die bei uns landen. Frauen, die zu uns kommen und sehr betrübt sind oder oder auch panisch zum Teil wegen ihrem Resultat und dann sagen Jetzt muss ich sofort irgendetwas tun, ich möchte unbedingt hin. Ich bin aber noch nicht in der Situation und ich habe auch nicht den richtigen Partner. Wie auch immer." "Jeannine Borer","00:13:42:21","00:13:44:10","Warum ist das problematisch?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:13:44:13","00:14:25:06","Das ist problematisch, weil Sie hätten das ja gar nicht gewusst, wenn Sie es nicht gemessen hätten. Und es hat keinen Einfluss auf das spontane schwanger werden. Wenn die Eierstocksreserve eingeschränkt ist. Das muss man unbedingt dann den Frauen als erstes mal sagen, damit sie nicht komplett die Nerven verlieren. Heisst: Wenn sie in einer Beziehung sind, dann rät man ihnen wahrscheinlich eher, dass sie dann doch vielleicht nicht allzu lange den Kinderwunsch aufschieben, aber halt wenn sie – besonders wenn Sie Single sind, dann ist das für sie manchmal wirklich so, dieses typische die Uhr tickt und sie tickt noch viel lauter, wenn man vielleicht weiss, wie es um einen steht und dass man da nicht so gut aufgestellt ist." "Jeannine Borer","00:14:25:08","00:14:29:06","Gibt es auch einen gesellschaftlichen Druck, Mutter zu sein?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:14:29:08","00:15:02:22","Bestimmt. Ja, das ist für jede Frau ganz individuell. Wie man das halt wahrnimmt, sich gewisse Kulturkreise ist, in denen ist das sehr intensiv. Jetzt so in der. Für die Schweizer Durchschnittsfrau würde ich sagen, das ist glücklicherweise so, dass man das ziemlich gut individuell halt wünschen kann, denke ich. Ob man dann Kinder haben möchte oder nicht. Natürlich immer vom familiären Umfeld auch noch begleitet, was die Eltern wollen, ob sie Grosseltern werden wollen usw. Aber ich denke, das kann eine Frau schon selber wählen." "Ursula Gobrecht-Keller","00:15:02:24","00:15:16:24","Und ich denke, es wird immer besser mit dem mit unserer Schweizer Society, dass man wirklich das auch frei tun kann und nicht mehr so diesen Druck hat. "Es ist normal, dass man einfach Kinder hat und alle anderen sind abnormal."" "Jeannine Borer","00:15:17:01","00:15:29:19","Also man ist auch eine richtige Frau, wenn man keine Mutter ist. Die Nachfrage ist steigend. Was heisst das? In Zahlen ausgedrückt: Wie viele Frauen sind bei Ihnen pro Jahr, die sich ihre Eizellen einfrieren lassen?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:15:29:21","00:15:42:07","Wir beraten sehr viel mehr, als wir tatsächlich einfrieren. Doppelt so viele werden beraten, wie dann wirklich auch kommen. Und jetzt letztes Jahr wir zum Beispiel bei 24 Frauen Eizellen eingefroren." "Jeannine Borer","00:15:42:12","00:15:48:06","Und noch weniger lassen sich dann die Eizellen wieder einsetzen. Wie erklären Sie sich die genau?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:15:48:08","00:16:25:06","Das sieht man weltweit, also wenn man alle Daten anschaut von den ganzen Studien. Mittlerweile ist das Phänomen ja schon auch ein paar Jahre alt und viele Länder sammeln ihre Daten. Und tatsächlich kommen nur so ungefähr um die 15 % von den Frauen wieder zurück, um ihre Eizellen wieder abzuholen. Und weil doch tatsächlich viele einfach von selber schwanger werden. Also viele werden diese Eizellen gar nie brauchen und das betone ich auch immer sehr in den Beratungsgesprächen, dass das so eine Art ziemlich aufwendige, teure Versicherung auch sein kann, dafür, dass dann viele darauf nicht zurückgreifen." "Ursula Gobrecht-Keller","00:16:25:08","00:16:44:09","Und das finden dann viele Frauen auch interessant. Und das bestätigt sich immer wieder auch in der klinischen Erfahrung, dass dann plötzlich sich die Frauen melden und sagen, sie sind jetzt schwanger und möchten von uns in der Schwangerschaft in der Frühschwangerschaft begleitet werden und haben aber doch noch ihre Eier auch eingefroren." "Jeannine Borer","00:16:44:11","00:16:53:17","Wie erklären Sie sich diese steigende Nachfrage ganz generell? Was hat das mit einer gesellschaftlichen Veränderung vielleicht auch zu tun?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:16:53:19","00:17:08:22","Es ist sicherlich etwas, dass die Frauen sich auch selber mehr vielleicht darum kümmern. Das ist doch auch ein gewisses Phänomen mit dabei. Dann macht das eine junge Frau, dann kommen vielleicht auch ihre Freundinnen und lassen sich beraten." "Jeannine Borer","00:17:08:22","00:17:11:11","Mund zu Mund Werbung." "Ursula Gobrecht-Keller","00:17:11:13","00:17:33:04","Also es ist natürlich schon ein ziemlich gutes Empowerment und besonders die frisch getrennte, verzweifelte Frau, die vielleicht gerade all ihre Pläne, den bachab schwimmen sieht, die sagt Ja, aber das lasse ich jetzt nicht so mit mir machen. Und jetzt stehe ich hin und ich mache das, weil dann gibt mir das eine gewisse Power zurück über meine eigene Planung." "Ursula Gobrecht-Keller","00:17:33:06","00:17:38:12","Und obwohl ich jetzt vielleicht verlassen wurde, behalte ich mir dieses Tor offen." "Jeannine Borer","00:17:38:14","00:18:01:14","Diese Selbstbestimmung, auf die möchte ich nachher auch gerne noch zu sprechen kommen. Etwas hat mich irritiert in der Vorbereitung, nämlich, dass das, wenn man das machen will und sich die Eizellen dann wieder einsetzen möchte. Da muss man in einer stabilen Partnerschaft sein und schon probiert haben, das auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Wie prüft man das?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:18:01:16","00:18:10:15","Also in der Schweiz ist es klar verboten Singlemom zu werden mit einer. Also man bekommt keine Samenspende wenn man alleinstehend ist." "Jeannine Borer","00:18:10:15","00:18:12:17","Das ist unglaublich diskriminierend. Ja." "Ursula Gobrecht-Keller","00:18:12:19","00:18:59:12","Das ist es. Frauen gehen dann halt ins Ausland und verwirklichen dort ihre Pläne. Wobei es schon, muss ich sagen, immer wieder in vielen Gesprächen mit den Patienten so ist, dass die meisten sich eine Partnerschaft wünschen. Das sind die wenigsten Frauen sagen, die sagen: Ich möchte alleine ein Kind grossziehen. Das ist also so traditionell oder wie man das auch sehen möchte, immer noch sehr im der Fall heutzutage, dass man eher in einer Partnerschaft ein Kind bekommen möchte und die Frauen, die dann mit ihren neuen Partnern kommen, die, die dann tatsächlich doch zurückkommen, die probieren schon meistens eine Weile lang schwanger zu werden und kommen dann und kommen zu uns, werden dann nochmals sozusagen die ganzen Daten" "Ursula Gobrecht-Keller","00:18:59:12","00:19:03:21","erhoben, auch vom Mann, den sie dann mitbringen oder." "Jeannine Borer","00:19:03:21","00:19:04:20","Spermien, Qualität." "Ursula Gobrecht-Keller","00:19:04:23","00:19:35:07","Und natürlich, das muss natürlich dann auch passen. Und dann schauen wir uns die ganze Situation an und beraten sie dann sozusagen nochmals, ob es jetzt noch weiter Sinn macht zu probieren, ob alle Zeichen auf: Es ist eine spontane Schwangerschaft auf romantischem Weg möglich oder eben nicht. Und da kommt dann wie manchmal das zweite Dilemma. Ich hatte gerade letzte Woche eine Patientin, die ist jetzt 42, möchte jetzt, kommt jetzt und möchte mit ihrem Partner jetzt schwanger werden." "Ursula Gobrecht-Keller","00:19:35:07","00:19:55:23","Und sie hat natürlich theoretisch die Möglichkeit, das noch spontan weiter zu probieren. Aber ihr Risiko für die ganzen genetischen Erkrankungen steigt natürlich massiv. Oder auch, dass sie eine Fehlgeburt haben wird, wenn sie jetzt mit ihrem jetzt 42-jährigen Eizellen frisch schwanger wird, versus wenn sie halt ihre eingefrorenen Eier von damals benutzt?" "Jeannine Borer","00:19:56:00","00:19:57:03","Also gewisse Entscheidungen?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:19:57:04","00:19:58:01","Es gibt jetzt wie ihr." "Jeannine Borer","00:19:58:01","00:20:00:17","Noch nicht ab genommen. Ja genau das neue Dilemmatas." "Ursula Gobrecht-Keller","00:20:00:22","00:20:08:02","Gibt es kommt ein neues Dilemma und da muss man sie dann natürlich auch noch mal gut beraten. Was jetzt am besten tun sollte." "Jeannine Borer","00:20:08:04","00:20:31:18","Wenn. Wenn ich Ihnen so zuhöre, dann geht es Ihnen dieser Beratung nicht nur darum, möglichst viele Eizellen befruchtet wieder einzusetzen, sondern auch zu animieren, wenn die Eizellen Qualität noch gut ist, auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Gibt es aber auch Momente, wo Sie wirklich sagen: Wir raten Ihnen nicht dazu, nicht einmal die Hormonbehandlung zu machen?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:20:31:20","00:20:55:19","Ja, tatsächlich ist das sicher wichtig, was Sie gesagt haben. Das letzte Ziel ist, so viele Frauen wie möglich dazu zu bekommen, ihre Eizellen einzufrieren, sondern wirklich jeden Fall individuell gut zu beraten. Dass sie unbedingt sich das gründlich überlegen und auch bei vielen ist, raten wir mal ab. Entweder, weil sie zu jung sind, weil wir ihnen sagen: Hören Sie, die Chancen sind so gut, dass das eines Tages noch klappen wird." "Ursula Gobrecht-Keller","00:20:55:19","00:21:20:05","Und Sie werden, wenn Sie niemanden finden, in drei Jahren, dann kommen sie wieder. Und dann reden wir nochmal über das Thema. Der noch grössere Teil der Patienten oder Frauen, die zu uns kommen, denen müssen wir leider eröffnen, dass ihre viele sind auch dann 40 plus. Oder ihre Werte sind so eingeschränkt, dass wir ihnen tatsächlich sagen müssen, wir raten davon ab." "Ursula Gobrecht-Keller","00:21:20:07","00:21:45:10","Also es gibt immer und immer wieder und da muss man dann natürlich sehr viel, ich sage jetzt mal Arbeit auch investieren. Da beraten wir die Patientinnen, wir lassen sie mehrmals kommen, wir bringen ihnen das möglichst schonend bei. Aber wir ziehen da auch sehr oft dann zum Beispiel in unsere Inhouse-Psychologin bei Weil. Das ist dann ein ziemlicher Trauerprozess, der da in Gang gesetzt wird." "Ursula Gobrecht-Keller","00:21:45:10","00:21:51:03","Wenn das plötzlich heisst, es ist gar nicht mehr möglich, was sie sich da eigentlich jetzt alles ausgedacht haben." "Jeannine Borer","00:21:51:05","00:22:10:21","Die Selbstbestimmtheit, das ist ein, scheint mir ein entscheidender Faktor zu sein, selbstbestimmt zu bestimmen, wann man Familienplanung in Betracht zieht. Wie erleben Sie das, dass diese Selbstbestimmung eigentlich ein ganz, ganz, ganz grosser Teil ist, um überhaupt sich über Social Freezing Gedanken zu machen?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:22:10:23","00:22:19:21","Ja, das kann ich nur so unterschreiben. Das ist extrem wichtig. Wir sagen ja einmal alles auf Englisch heutzutage. Und dieses Empowerments." "Jeannine Borer","00:22:19:23","00:22:21:01","Bestärkung." "Ursula Gobrecht-Keller","00:22:21:03","00:22:47:24","Genau wie die Patientin oder die Frau wirklich selber für sich über gewisse Teile ihres Körpers sozusagen verfügen kann oder wenn man ein bisschen gefährlich ist, ist ja wirklich auch das sage ich auch zu jeder Frau, die zur Beratung kommt. Es kann auch eine falsche Sicherheit geben. Also man friert Eizellen ein. Vielleicht viele, vielleicht nicht so viele. Man geht durch diese ganzen Prozesse und denkt dann Ich werde damit ein Kind oder mehrere haben." "Ursula Gobrecht-Keller","00:22:47:24","00:22:49:19","Das stimmt einfach so nicht." "Jeannine Borer","00:22:49:19","00:22:50:22","Eine Garantie gibt es nicht." "Ursula Gobrecht-Keller","00:22:50:22","00:23:15:24","Eine Garantie gibt es nie im Leben und das ist ganz, ganz wichtig, dass die Frauen das wirklich verstehen und mehrmals gehört haben, bevor sie in diesen auf diese Reise sozusagen sich begeben. Trotzdem, wenn sie das voll informiert machen und all diese Infos bekommen haben, dann denke ich, kann das schon einen grossen Teil dazu beitragen, sich selber dieses Empowerment zu haben, über über seine Zukunft vor allem." "Jeannine Borer","00:23:15:24","00:23:18:18","Auch psychologisch Druck wegnehmen." "Ursula Gobrecht-Keller","00:23:18:24","00:23:50:14","Ja, definitiv. Also das haben mir schon viele Frauen berichtet. Wenn dann der Prozess abgeschlossen ist, kommen sie meistens noch mal kurz zum Gespräch Und dann sagen mir doch viele wortwörtlich, dass sie entspannt ins Dating gehen, wenn sie jetzt in den Ausgang gehen oder wie auch immer, wo sie dann neue Partner kennenlernen wollen, weil sie wissen, ich bin jetzt nicht wie diese typische 38-jährige ohne Kinder, die da an der Bar steht und alle haben schon Angst vor ihr, weil sie will doch sicher nur ein Kind." "Ursula Gobrecht-Keller","00:23:50:16","00:24:04:05","Sondern sie können dann sagen Nein, ich weiss jetzt für mich, ich habe diese Option und ich kann mich später darum kümmern. Und ich muss jetzt nicht ständig habe diesen wahnsinnigen Druck und jeder Mann hat Angst vor mir, weil ich eh nur ein Kind sofort möchte." "Jeannine Borer","00:24:04:05","00:24:07:20","Also schon auch Selbstoptimierung." "Ursula Gobrecht-Keller","00:24:07:22","00:24:09:09","Im weitesten Sinne." "Jeannine Borer","00:24:09:11","00:24:43:19","Es geht einem psychisch besser aus feministischer Perspektive. Ich finde diese Selbstbestimmtheit etwas Wunderbares. Das gefällt mir wirklich an dieser Option. Aber ich bin auch ambivalent, weil ich denke, ist das das Problem an der Ursache gepackt oder müsste man nicht eher sagen: Schauen wir, dass die Gesellschaft so weit kommt, dass Frauen Karriere optimal gestalten können mit Kind? Also eigentlich müssten wir schauen, dass die Gesellschaft Karriere und Kind akzeptiert und beides ist möglich." "Ursula Gobrecht-Keller","00:24:43:21","00:25:23:20","Also biologisch gesehen uUnbedingt sollten wir schauen, dass eigentlich die Frauen zu dem Zeitpunkt Kinder bekommen, wo es eigentlich biologisch vorgesehen ist, weil es einfach insgesamt gesünder für Mütter und für Kinder ist. Heute mit den langen Ausbildungen und dieser ja auch etwas volatilen Beziehungswelt ist das schwierig. Und ja, ich habe da manchmal auch eine gewisse Ambivalenz. Ist natürlich einerseits können die Frauen ein gewisses Stück gleichziehen mit den Männern, was sie eigentlich sehr gerecht wäre, dass sie halt auch länger dieses Fenster der Fruchtbarkeit haben, wie die Männer, die ja bis ins hohe Alter Kinder bekommen können." "Ursula Gobrecht-Keller","00:25:23:22","00:25:54:23","Aber andererseits ist es eigentlich schon so, dass man unbedingt in der Gesellschaft auch für bessere Kinderbetreuung, für mehr Teilzeitarbeit, aber insbesondere auch für mehr Teilzeitarbeit bei den Männern sorgen müsste, damit eben es auch möglich ist, halt in jüngeren Jahren soweit problemlos Kinder grosszuziehen. Nur wenn man das in das ältere Alter verschiebt. Es wird ja deswegen nicht weniger Arbeit, die Frauen sind nur vielleicht oder die Paare finanziell besser aufgestellt." "Jeannine Borer","00:25:55:00","00:26:15:09","Das heisst, Social Freezing ist nicht die Lösung, aber es ist ein Teil der Lösung und neben an müssen gesellschaftliche Veränderungen noch weiter vorangetrieben werden. Genau. Ein Punkt möchte ich noch kurz darauf eingehen, die Kosten: Wenn man den ganzen Weg geht bis zur Eizellen Einpflanzung wieder kostet zwischen 10 bis 15.000 Franken." "Ursula Gobrecht-Keller","00:26:15:11","00:26:43:24","Also ein Zyklus Eizellen einfrieren sind so zwischen sieben und 8000 Franken. Und manche Frauen brauchen halt mehrere davon. Vor allem je älter sie sind, desto mehr Zyklen. Das läppert sich natürlich sehr. Und dann kommt noch der Teil dazu. Wenn Sie dann mit einem Partner zurückkommen, wo man dann die Eizellen befruchtet und einsetzt, was auch nochmals den aber deutlich kleineren Teil davon ausmacht, so dass ja, wenn die Frau nur einen Zyklus hatte, kommt sie ungefähr auf 10.000." "Jeannine Borer","00:26:44:01","00:26:47:04","Ursula Gobrecht Keller Wo geht die Reise noch hin?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:26:47:06","00:27:11:05","Ja, wir müssen das anschauen, was die Frauen dann mit der Zeit wirklich wollen. Bzw. ob wir nicht eben auch in der Gesellschaft gewisse Dinge ändern können. Ich denke mal, wir werden das weiter ganz genau erfassen. Unbedingt die Daten sammeln. Das ist ja sehr wichtig, dass wir sehen, was passiert dann mit den ganzen Müttern und Kindern, wenn sie in sehr viel höherem Alter halt geboren werden?" "Ursula Gobrecht-Keller","00:27:11:05","00:27:31:15","Was macht das für die Gesundheit aus? Auch unter anderem Kosten, die die Gesellschaft dann wieder tragen muss. Ja, wo geht der Trend hin? Ich denke wahrscheinlich werden das schon immer mehr Frauen machen. Aber wir sollten da sicherlich, das haben Sie vorhin schön gesagt was ist eigentlich? Könnte man das nicht umdrehen und für bessere Bedingungen sorgen? Und ich denke, das sollten wir unbedingt uns anschauen." "Ursula Gobrecht-Keller","00:27:31:15","00:27:37:07","Ich finde es auch etwas gefährlich, dass gewisse Firmen darüber nachdenken, zum Beispiel das zu bezahlen." "Jeannine Borer","00:27:37:09","00:27:38:17","Google macht das, glaube ich." "Ursula Gobrecht-Keller","00:27:38:19","00:28:07:00","Für ihre Mitarbeitenden richtig. Und weil das tatsächlich dann zu einer gewissen Umkehr führen könnte, dass man sagt, ja, das ist dann wirklich nicht mehr sozial, weil dann werden die Frauen diskriminiert, die das ablehnen. Also die Frau, die halt sagt, mit 30, jetzt bekomme ich Kinder und möchte trotzdem eine Karriere haben, die wird sicherlich benachteiligt, wenn ihre Kollegin ihre Eier brav einfriert und dann irgendwann später Kinder bekommt." "Ursula Gobrecht-Keller","00:28:07:06","00:28:24:06","Da denke ich, müssen wir sicher gut aufpassen, dass das jetzt nicht so hat. Das ist eine super Möglichkeit, Das machen wir jetzt für alle und dann bekommen alle Frauen irgendwann mit 50 ihre Kinder. Das ist sicherlich nicht etwas, was wir fördern sollten. Auf keinen Fall und nicht so eine Utopie von ganz alten Müttern." "Jeannine Borer","00:28:24:09","00:28:40:18","Social Freezing ist eine Lösung fürs Individuum, um mit dem Druck besser umzugehen, dass die biologische Uhr halt einfach tickt. Aber es ist keine Antwort für gesellschaftliche Fragen. Und es birgt auch gesellschaftliche Gefahren im Ganzen, wenn man mit denen." "Ursula Gobrecht-Keller","00:28:40:20","00:28:43:11","Die man anders angehen sollte." "Jeannine Borer","00:28:43:13","00:29:14:02","Ursula Gobrecht-Keller, hzerzlichen Dank! Warum Sie hier als meine Gäste in. Das war Unisonar, der Wissens-Podcast der Universität Basel mit Ursula Gobrecht-Keller. Wir freuen uns über Fragen und Reaktionen zu dieser Podcastausgabe. Schreib uns unter podcast@unibas.ch und wenn du magst, abonniert diesen Kanal, dann erhältst du automatisch die nächste Folge dieser Staffel. Zum Thema Selbstoptimierung. Produzent dieser Staffel: Christian Heuss." "Jeannine Borer","00:29:14:04","00:29:18:00","Mein Name ist Jeannine Borer. Und ich sag Tschüss, bis zum nächsten Mal."