Religionswissenschaft Degree: Master
Religionen gesellschafts- und kulturwissenschaftlich untersuchen
Religionswissenschaft ist eine empirische, historisch-philologisch und vergleichend arbeitende Disziplin, die Religion unter kultur- und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektive beschreibt und erforscht, was Religion für die Menschen, die Kultur und die Gesellschaft bedeutet. Ihr Gegenstandsbereich umfasst grundsätzlich alle Religionen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart und auch Phänomene, die unter bestimmten theoretischen Prämissen als religiös eingestuft oder von Religion abgegrenzt werden – etwa Atheismus, Nationalismus, Okkultismus, Esoterik, Kapitalismus u.v.m. Ausserdem stehen Religionen in einem Wechselverhältnis zu anderen Gesellschaftsbereichen wie Politik, Wirtschaft, Recht oder Kunst, die bei der Erforschung von Religion berücksichtigt werden müssen. Auf Masterstufe erweitern die Studierenden ihre methodischen und theoretischen Kenntnisse und können sich entsprechend den Schwerpunkten der Basler Religionsforschung in den Bereichen Narration und Medien, Alternative Religionsgeschichte, Ökonomie und Recht sowie Religionskomparatistik vertiefen.
Schwerpunkte der Lehre und Forschung
Das Studienfach Religionswissenschaft beschäftigt sich mit:
- der Frage, wie man Religion methodisch erfassen und beschreiben kann
- den Bedingungen und Möglichkeiten, Religionen zu vergleichen
- den ästhetischen, kommunikativen und medialen Dimensionen von Religion
- der Rolle, die Religion in modernen Gesellschaften spielt
- ihrer eigenen Theoriegeschichte.
Die Basler Religionswissenschaft setzt dabei verschiedene Schwerpunkte, die auch die hiesige Forschung widerspiegeln:
- Europäische Religionsgeschichte, insbesondere des 19. und 20. Jahrhunderts
- Gesellschafts- und kulturwissenschaftliche Religionstheorie
- Narrationsbezogene Analysen von Religion
- Religion und Medien
- Wissenschaftsgeschichte
- Ökonomie und Recht
Speziellere Themen, die zur religionswissenschaftlichen Profilbildung sowie zur Nuancierung der Religionsgeschichtsschreibung Europas beitragen, reichen von der Analyse von religiösen Motiven in Comics (BDs), Religion in der Kunst über Themen wie Blasphemie und atheistische Religionskritik hin zu Fragen nach der Religionsgeschichte etwa des Dritten Reichs.
Studienaufbau
Der Master ist der zweite Studienabschluss nach dem Bachelor und umfasst insgesamt 120 Kreditpunkte (KP). Zusätzlich zu Religionswissenschaft wählen die Studierenden ein davon unabhängiges Studienfach, beide werden zu je 35 KP studiert. Jenes Fach, in dem die Masterarbeit (30 KP) geschrieben wird, wird zum Major, das andere zum Minor. Ergänzend kommt der freie Wahlbereich (20 KP) hinzu. Ein Kreditpunkt ECTS entspricht ungefähr 30 Arbeitsstunden.
Master of Arts (120 KP) | ||
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Major aus Phil.-Hist. Fakultät
65 KP |
Minor aus Phil.-Hist. Fakultät
oder ausserfakultär 35 KP |
freier Wahl-
bereich 20 KP |
Zwei Studienfächer |
Fächerkombination
Als zweites Masterstudienfach kommt sowohl ein Fach der Philosophisch-Historischen Fakultät als auch ein ausserfakultäres Studienfach in Frage.
Der freie Wahlbereich besteht aus frei wählbaren Lehrveranstaltungen, die zur Vertiefung in den Studienfächern, zum Einblick in andere von der Universität Basel angebotene Studienfächer und/oder zum Erwerb von Sprachkompetenzen einsetzbar sind.
Berufsmöglichkeiten
Je nach Schwerpunktsetzung und Zusatzqualifikationen eröffnen sich für Religionswissenschaftler*innen kulturelle, pädagogische, journalistische und entwicklungspolitische Arbeitsbereiche sowie Tätigkeiten in der Beratung oder Verwaltung. Neben den fachlichen Kompetenzen und einem breiten Wissen über religiöse Phänomene fördert das Studium der Religionswissenschaft als ein kultur- und gesellschaftswissenschaftliches Fach allgemeine analytische, kommunikative und sprachliche Fähigkeiten. Analytische und redaktionelle Fähigkeiten, Präsentieren und Moderieren, sowie die Kompetenz, komplexe Dinge herunterzubrechen und sich in kurzer Zeit in ein Thema einzuarbeiten sind vermehrt auch in der Privatwirtschaft gefragt. Ausserdem ermöglicht der Masterabschluss ein weiterführendes Promotionsstudium und eine Laufbahn in Lehre und Forschung.