Bressler Prize für den Neurobiologen Botond Roska
Prof. Dr. Botond Roska von der Medizinischen Fakultät der Universität Basel hat den renommierten Bressler Prize erhalten. Der Direktor des Instituts für molekulare und klinische Augenheilkunde (IOB) wurde für seine herausragenden Leistungen im Bereich der Entwicklung neuartiger Therapien für das Auge ausgezeichnet.
16. Oktober 2018
Seit 2003 wird der Bressler Prize von der Nonprofit-Organisation «Lighthouse Guild» jährlich an einen Wissenschaftler vergeben, dessen Forschung zu wichtigen Fortschritten im Verständnis von Sehverlust, der Behandlung von Augenkrankheiten oder der Rehabilitation von Sehbehinderung geführt hat. Der mit 54‘000 US-Dollar dotierte Preis wurde Roska nun während des «Alfred W. Bressler Vision Science»-Symposium in New York überreicht.
Botond Roska ist ein ausgewiesener Experte für Neurobiologie und gilt als Pionier in der Erforschung der Netzhaut. Er hat nicht nur das Verständnis dafür verbessert, wie Zelltypen im visuellen System interagieren, sondern hat auch erkannt, in welchen Zelltypen welche Krankheiten entstehen. So ist es ihm mit seinem Team gelungen, neuartige Therapien für das Auge zu entwickeln. Dafür werden Viren so manipuliert, dass diese genetisch verändertes Material in erkrankte Zellen transportieren und auf diese Weise Seherkrankungen zelltypspezifisch bekämpfen. Konkret ermöglicht der Ansatz die Wiederherstellung des Sehvermögens bei genetischen Formen der Blindheit.
In seiner Begründung erklärt Alan R. Morse, Geschäftsführer der Lighthouse Guild, dass «Roskas Forschung neue Wege eröffnet und Menschen mit Sehverlust hilft, ein erfülltes und produktives Leben zu führen».
Was Roskas Forschung weiterhin auszeichnet ist sein interdisziplinärer Ansatz. In der Entwicklung von innovativen Therapien gegen Augenkrankheiten kombiniert er Nanotechnologie mit Mathematik und Neurowissenschaften.
«Es ist eine Ehre, diese prestigeträchtige Auszeichnung von der Lighthouse Guild zu erhalten. Als Wissenschaftler setze ich mich dafür ein, die Grundlagenforschung mit der Medizin zusammenzuführen. Wir wollen unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse nutzen, um für Patienten mit Netzhauterkrankungen wirksame Behandlungen zu entwickeln», sagt Prof. Roska.
Roska ist seit 2014 Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel. Er studierte zunächst Medizin an der Semmelweis University in Budapest und promovierte dann am Department of Molecular and Cell Biology an der University of California, Berkeley. Anschliessend war er Junior Fellow an der Harvard Universität bevor er 2005 Gruppenleiter am Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research FMI wurde. 2018 wurde er zum Co-Direktor des IOB ernannt.