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Unisonar S3|EP2: Geschichte der Drogen

Thumbnail Peter-Paul Bänziger Podcast Unisonar
Der Historiker Peter-Paul Bänziger wirft einen Blick zurück auf die Schweizer Drogenpolitik – und sagt, was sich in Zukunft ändern muss (Bild: zvg/Universität Basel).

1992 wurde mit der Räumung des Platzspitz in Zürich eine neue Zeitenwende eingeläutet: Künftig sollten sich Drogenabhängige nicht in öffentlichen Parks treffen und illegal Drogen konsumieren. Stattdessen schufen die Behörden geschützte Räume, um die Süchtigen aufzufangen und auf ihrem Weg aus dem Drogenkonsum zu unterstützen. Aber wie gut ist das gelungen? Und wieso setzte man vor der Platzspitz-Räumung lieber auf Verhaftung und Strafe? Darüber spricht Peter-Paul Bänziger, Historiker und Mitautor des Buchs «Die Schweiz auf Drogen», bei Unisonar.


Die Geschichte der Schweizer Drogenpolitik erreichte mit der Räumung des Platzspitz und des Letten einen Höhepunkt. Die Anfänge reichen allerdings bis ins 19. Jahrhundert zurück, als Drogen wie Kokain und Heroin als Medikamente entwickelt wurden. Der Historiker Peter-Paul Bänziger spricht über die lange Geschichte von Drogen, ihre Nutzung als Medikamente und die Verschmelzung von politischen, sozialen und gesundheitspolitischen Herausforderungen.

Die späten 1980er und 90er Jahre brachten einen Paradigmenwechsel. Mit innovativen Ansätzen wie der Methadon-Therapie und der kontrollierten Abgabe von Heroin wurden erstmals Alternativen zur reinen Repression geschaffen. Doch die Fortschritte blieben unvollständig, da weiterhin auf repressive Massnahmen gesetzt wurde. Laut Bänziger wären Legalisierung und Regulation von Drogen ein wichtiger Schritt, um die Schwarzmärkte auszutrocknen und die Probleme nachhaltig anzugehen.

Gesellschaftliche Verantwortung und Ausblick

Heute ist die Situation anders: Offene Drogenszenen gibt es kaum noch, doch das Problem der Drogenabhängigkeit bleibt bestehen. Kontakt- und Anlaufstellen, die einst zentral waren, verschwinden zunehmend aus den Städten. Bänziger betont die Notwendigkeit eines humanen und pragmatischen Umgangs mit Drogen, der nicht auf moralische oder rein ökonomische Prinzipien basiert. Legalisierung und Regulation seien der Schlüssel, um den Schaden für Betroffene und die Gesellschaft zu minimieren.

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