Hühnereier statt Mäuseembryos
Gewisse Aspekte der Entwicklung von Wirbeltieren lassen sich statt an Mäusen auch an Hühnereiern erforschen. So müssen zur Gewinnung von Embryonen keine Muttertiere mehr getötet werden. An der Etablierung dieser Methode arbeiten derzeit Forschende des Departements Umweltwissenschaften der Universität Basel.
Das Projekt zielt darauf ab, genetische Schalter zu identifizieren, die während der Embryonalentwicklung die Ausbildung von verschiedenen Zelltypen regulieren – zum Beispiel für Muskeln, Nerven oder Skelett. Die Aufklärung dieser Prozesse kann dabei helfen, verschiedene Gewebearten in der Petrischale zu züchten. Diese könnten dann zur Regeneration oder zum Ersatz von Gewebe im Menschen dienen.
Im ersten Schritt identifiziert das Forschungsteam aus genomischen Daten mögliche Kandidaten für die molekularen Schalter. Um die genaue Funktion dieser Schalter zu ermitteln, müssen die Forschenden Untersuchungen an Embryonen durchführen − denn die Entwicklung von Zelltypen wird durch komplexe Interaktionen mit der embryonalen Umgebung gesteuert. Dabei inaktivieren die Forschenden die identifizierten Genschalter mit Hilfe der Genschere CRISPR/Cas9 in Hühnerembryos.
Durch diesen innovativen Ansatz benötigt das Team für das Projekt keine Mäuseembryonen und die dafür nötige Tötung von Muttertieren entfällt.
Für das Projekt bekam die Forschungsgruppe im Rahmen der Forschungsförderung durch das Schweizer 3R Kompetenzzentrum finanzielle Unterstützung zugesprochen.