x
Loading
+ -

Unisonar S2|EP4: Wie gerecht sind Daten?

Thumbnail Podcast Unisonar Bianca Prietl
Daten sind nur so gerecht, wie die Menschen, die sie erfasst haben, sagt Prof. Dr. Bianca Prietl. Deshalb müssen wir uns immer bewusst werden, in welchem Kontext und zu welcher Zeit sie entstanden sind (Bild: zvg/Universität Basel).

Schaffen es Algorithmen, dass unsere Gesellschaft gerechter wird? Darüber sprechen wir mit der Genderforscherin Prof. Dr. Bianca Prietl. Sie sagt, dass Algorithmen immer voreingenommen sind, die Stereotypen aus der Vergangenheit weitertragen und dass sogar so scheinbar neutrale Daten wie Krankheitssymptome eine Ungerechtigkeit in sich tragen. Aber: Es gibt Hoffnung auf Besserung.


Prof. Dr. Bianca Prietl beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten der Nutzung von Daten und Algorithmen. Sie hinterfragt den Glauben an die Neutralität technischer Systeme und analysiert, wie algorithmische Entscheidungen bestehende Ungleichheiten fortschreiben können.

Trotz der Probleme sieht Prietl auch Potenziale in der Nutzung von Daten für emanzipatorische Zwecke. Projekte wie das Dokumentieren von Femiziden oder Analysen zu geschlechtsspezifischen Ungleichheiten zeigen, wie Daten genutzt werden können, um Missstände sichtbar zu machen und gesellschaftliche Debatten anzuregen. Eine «engagierte Datenpraxis» könnte helfen, bestehende Unsichtbarkeiten zu überwinden und gezielt Daten über marginalisierte Gruppen zu erheben.

Die Zukunft: Sorgsamer Umgang mit Daten

Prietl plädiert für einen kritischeren und verantwortungsvolleren Umgang mit Daten. Sie fordert transparente Prozesse bei der Datenerhebung und ein bewussteres Nachdenken über deren gesellschaftliche Auswirkungen. Dabei betont sie die Notwendigkeit, Datenlücken zu schliessen und Technologien so zu gestalten, dass sie weniger von Machtstrukturen geprägt sind.

nach oben