Schonende und langanhaltende Schmerzlinderung
Eine innovative Depot-Formulierung verlängert die Wirkungszeit des Schmerzmittels Buprenorphin und kann zusätzliche Injektionen für die Tiere reduzieren. Die Abteilung Pharmazeutische Technologie der Universität Basel lancierte dieses Projekt gemeinsam mit der Universität Zürich, der Industrie und dem Kantonalen Veterinäramt Basel-Stadt.
Buprenorphin ist ein Standardmedikament für Tiere zur Vorbeugung und Bekämpfung von Schmerzen, das auch in der tierärztlichen Praxis zum Einsatz kommt. Handelsübliche Präparate haben jedoch nur eine begrenzte Wirkungsdauer von etwa sechs Stunden, so dass in den ersten ein bis zwei Tagen nach einem schmerzhaften Eingriff regelmässig nachdosiert werden muss.
Dies geschieht über Injektionen bzw. über Nacht durch die Beimischung zum Trinkwasser. Beide Methoden haben aber Nachteile: Die Injektionen und die dafür nötige Fixierung bedeutet einen nicht unerheblichen Stress für das Tier. Und die Aufnahme von Trinkwasser in der Nacht kann variieren, so dass die ausreichende Aufnahme von Schmerzmittel unsicher ist.
Die neu entwickelte Depotformulierung garantiert eine ständige, gleichbleibende Freisetzung des Schmerzmittels über den kritischen Zeitraum hinweg. Dies erreichten die Forschenden durch eine Verpackung des Schmerzmittels in biologisch abbaubare Mikropartikel, die den Wirkstoff gleichmässig freisetzen. Versuche mit Mäusen zeigten, dass dies die Wirkung handelsüblicher Präparate bis zu 24 Stunden verlängert.
Eine solches Langzeit-Schmerzmittel ist auch von grossem Interesse für die Tiermedizin. Denn die Tierärztinnen und Tierärzte sind auf dieselben kurzwirksamen Schmerzmittel angewiesen, die zurzeit auf dem Markt sind.
Für diesen Erfolg wurde die Versuchsleiterin der Universität Basel am jährlichen Symposium des Schweizer 3R Kompetenzzentrums 2019 mit dem Preis für die beste Präsentation ausgezeichnet.