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Unisonar S4|EP3: Kleider machen Leute

Thumbnail Dr. Ulrike Langbein Podcast Unisonar
Dr. Ulrike Langbein wirft einen Blick unter die Kleider und untersucht unter anderem die Standardisierung von Unterwäschegrössen (Bild: zvg/Grafik Universität Basel).

Mode ist kulturelles Abbild. Wie wir uns kleiden und wie wir in Erscheinung treten, ist geprägt von der Gesellschaft, von medialen Trends und vom Kontext, in dem wir uns bewegen. Sich kleiden heisst, sich ständig selbst zu optimieren. Ein Gespräch mit der Kulturanthropologin Ulrike Langbein über Unterwäsche, weshalb die Mathematik für männliche und weibliche Kleidung sorgte und wieso eine Armee Uniformen benötigt.


Mode ist mehr als Kleidung – sie ist eine Form des Ausdrucks und ein Spiegel gesellschaftlicher Strukturen. Die Kulturanthropologin Ulrike Langbein erklärt, dass Kleidung nicht nur schützt, sondern Botschaften über Identität und soziale Zugehörigkeit vermittelt. Sie unterscheidet dabei zwischen Modellierung, die den Körper formt, und Optimierung, die ihn an gesellschaftliche Normen anpasst. Dieses Konzept ist historisch tief verwurzelt und prägt unsere Selbstwahrnehmung bis heute.

Gender und Mode: Ein historischer Wandel

Historisch hatten Männer und Frauen gleichermassen die Möglichkeit, sich modisch auszudrücken. Mit dem Aufkommen des bürgerlichen Zeitalters wurde Mode zunehmend weiblich kodiert, während Männer auf schlichtere Kleidung beschränkt wurden. Dennoch blieben auch Männer in bestimmten Kontexten, wie dem Militär, strengen Modevorschriften unterworfen. Heute öffnet sich die Mode wieder für mehr Diversität, wobei kulturelle und historische Einflüsse eine zentrale Rolle spielen.

Abschliessend betont Langbein, dass Mode sowohl eine Möglichkeit zur Selbstoptimierung als auch zur Identitätsfindung bietet. Kleidung formt nicht nur den Körper, sondern transportiert kulturelle Werte und individuelle Statements. Der bewusste Umgang mit Mode erfordert eine Balance zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und persönlichem Ausdruck. Mode ist somit nicht nur Oberfläche, sondern ein komplexes Geflecht aus Kultur, Geschichte und Identität.

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