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Unisonar S2|EP3: Wie gerecht ist der Kapitalismus?

Thumbnail Podcast Unisonar Cornelius Friedemann Moriz
Gerechtigkeitsprinzipien widersprechen sich manchmal. Es ist Aufgabe der Demokratie, Kompromisse zu finden, sagt Dr. Cornelius Friedemann Moriz (Bild: zvg/Universität Basel).

Kann Kapitalismus gerecht sein? Darüber sprechen wir mit dem Soziologen Dr. Cornelius Friedemann Moriz. Er spricht über unterschiedliche Interpretationen von Gerechtigkeit, ob unser Wirtschaftssystem oder doch eher die Politik dafür da sind, für Gerechtigkeit zu sorgen und was Gerechtigkeit und Kriminalität in einer Gesellschaft miteinander zu tun haben.


Im Podcast der Universität Basel diskutiert Dr. Cornelius Friedemann Moriz die Frage, wie gerecht der Kapitalismus ist. Im Zentrum stehen die verschiedenen Prinzipien von Gerechtigkeit, ihre Widersprüche und die Herausforderungen, die sich in modernen Gesellschaften stellen. Moriz erläutert die Rolle von sozialen Strukturen und Machtverhältnissen und wie diese die Wahrnehmung und Umsetzung von Gerechtigkeit beeinflussen.

Der Kapitalismus folgt laut Moriz einer eigenen Logik, bei der Unternehmen primär auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind. Soziale oder ökologische Ziele können Unternehmen nur verfolgen, wenn sie diese wirtschaftlich rechtfertigen können. Diese strukturelle Begrenzung macht deutlich, dass Marktmechanismen allein keine umfassende soziale Gerechtigkeit gewährleisten können. Hier sind politische Eingriffe und wohlfahrtsstaatliche Massnahmen erforderlich.

Globale Perspektiven und die Rolle der Macht

Auf globaler Ebene zeigt sich, dass vor allem marginalisierte Gruppen von mehr Gerechtigkeit profitieren würden. Doch ihre Macht, Veränderungen durchzusetzen, ist begrenzt. Moriz betont, dass Gerechtigkeitsfragen immer auch Machtfragen sind und dass echte Veränderungen nur durch breite gesellschaftliche Unterstützung möglich sind. Dies erfordert ein Umdenken im Konsumverhalten und stärkeren politischen Willen, globale Standards für soziale und ökologische Gerechtigkeit durchzusetzen.

Trotz der Herausforderungen bleibt Moriz optimistisch, dass Fortschritte möglich sind, insbesondere durch das Engagement der jüngeren Generation. Er sieht in den bestehenden Demokratien viele Errungenschaften, wie persönliche Freiheitsrechte und wohlfahrtsstaatliche Systeme, die als Basis für weitere Verbesserungen dienen können. Der Weg zu einer gerechteren Gesellschaft ist jedoch lang und erfordert kontinuierliche Anstrengungen.

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