QM Lehrveranstaltungen
Um die Qualität der Lehre zu sichern und weiterzuentwickeln werden Lehrveranstaltungenan der Universität Basel regelmässig evaluiert. Zentral ist dabei der systematische Dialog zwischen den Lehrenden und den Studierenden sowie eine Verständigung über Qualität und Qualitätsmanagement von Lehrveranstaltungen auf den Ebenen Fachbereich, Fakultät und Rektorat.
Feedbackschlaufen
Die Universität Basel sichert und entwickelt die Qualität ihrer Lehrveranstaltungen durch ein System von drei geschlossenen Feedbackschlaufen.
- Feedbackschlaufe 1: Die Verantwortung für die Lehrveranstaltungsqualität wird in erster Linie bei den Lehrenden gesehen, welche den Unterricht gestalten und durchführen sowie im Gespräch mit den Studierenden regelmässig reflektieren.
- Feedbackschlaufe 2: Der Fakultät resp. dem Fachbereich kommt die Verantwortung zu, die Umsetzung des Qualitätsmanagements Lehrveranstaltungen in ihrer Organisationseinheit sicherzustellen und insbesondere bei kritischen Veranstaltungsbeurteilungen das Gespräch mit den Lehrenden zu suchen, Massnahmen zu vereinbaren und deren Umsetzung sowie Erfolg zu prüfen.
- Feedbackschlaufe 3: Das Rektorat trägt die Verantwortung für die universitätsweite Umsetzung des Qualitätsmanagements Lehrveranstaltungen unter Einhaltung einheitlicher Rahmenbedingungen und inter-/nationaler Standards sowie im Austausch mit den Fakultäten.
Zur Gewährleistung des systematischen Dialogs zwischen den genannten zentralen Anspruchsgruppen an die Lehrveranstaltungsqualität und der Umsetzung und Prüfung von Massnahmen enthalten die Feedbackschlaufen fest etablierte Gesprächsgefässe (Feedbackgespräche, Mitarbeitendengespräche, Kommissionsitzungen, Standortgespräch Lehre). Grundlage bilden die (aggregierten) Ergebnisse der studentischen Lehrveranstaltungsevaluation und strukturierte Jahresberichte der Fakultäten zur Qualität und dem Qualitätsmanagement von Lehrveranstaltungen.
Evaluation der Lehrveranstaltungen
Zur Erfassung der studentischen Beurteilung der Lehrveranstaltungsqualität dienen Fragebögen, welche auf fakultäts- resp. fachspezifische und veranstaltungstypenspezifische Qualitätsmerkmale zugeschnitten sind (Basis: Multifaktorielles Modell der Lehrveranstaltungsqualität von Rindermann). Diese werden von dezentralen EvaSys-Administrationen in den Fakultäten und Fachbereichen verwaltet. Jede Lehrveranstaltung wird mindestens bei jeder dritten Durchführung evaluiert.
Die Evaluation findet in der Regel am Ende des Semesters statt, je nach Gegebenheit durch Ausfüllen eines online- oder papierbasierten Fragebogens durch die Studierenden. Aufgrund der im Präsenzunterricht zur Verfügung gestellten Zeit werden die Rücklaufquote und die Ergebnisqualität hochgehalten sowie signalisiert, dass den Lehrverantwortlichen die Rückmeldungen der Studierenden wichtig sind. In der darauffolgenden Veranstaltungsstunde melden die Lehrenden den Studierenden die zentralen Ergebnisse und ggf. Massnahmen zurück und nutzen bei Bedarf die Gelegenheit für Rückfragen oder Kommentierungen (Feedbackgespräch). Auf Wunsch können Lehrende ihre Veranstaltung jederzeit freiwillig evaluieren lassen (Kontakt: Die zuständige dezentrale Evaluationskoordination) oder bei Bedarf weitere Instrumente wie Fokusgruppengespräche oder kollegiale Hospitationen einsetzen.
Bei kritischen Veranstaltungsbeurteilungen findet zwingend ein Gespräch mit dem Studiendekan bzw. der Studiendekanin in den Fakultäten resp. mit dem bzw. der Vorsitzenden der Unterrichtskommission in den Fachbereichen statt. In aggregierter Form werden die Ergebnisse in der entsprechenden für die Lehre zuständigen Kommission auf Fakultäts- und Fachbereichsebene (UK Unterrichts-, CK Curriculums-, CPK Curriculums- und Prüfungs-, PK Prüfungskommission) sowie im Standortgespräch Lehre von den Studiendekanen bzw. Studiendekaninnen und dem Vizerektor Lehre besprochen und ggf. Massnahmen beschlossen. Zudem wird im Standortgespräch Lehre über die Umsetzung des Qualitätsmanagements Lehrveranstaltungen in den Fakultäten berichtet und Massnahmen zur Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems und/oder der Qualität des Unterrichts diskutiert.
Entstehung des QM Lehrveranstaltungen
Das Qualitätsmanagement Lehrveranstaltungen wurde in einem gesamtuniversitären Projekt nach den Prinzipien der systemischen Organisationsentwicklung von 2010 bis 2017 an der Universität Basel etabliert. Das Vizerektorat Lehre entwickelte in Begleitung eines alle Fakultäten und Gruppierungen abdeckenden Sounding Boards ein Konzept inkl. gesamtuniversitäre Standards, welche die inter-/nationalen Standards einhalten und einheitliche Rahmenbedingungen an der Universität Basel gewährleisten. Zudem wurden die Prozesse und Instrumente pro Fakultät resp. Fachbereich in einem partizipativen Verfahren unter Einhaltung der gesamtuniversitären Standards entwickelt. Ausführlichere Informationen zur Entstehung und Durchführung des QM Lehrveranstaltung finden Sie im Rahmendokument QM Lehrveranstaltungen.
Publikationen
- "Im Zeichen der Qualitätskultur – Dezentrale Evaluationsstellen im Rollenwandel von der klassischen Administration zur vernetzten Koordination" (PDF, 131 KB)
- "Organisationsentwicklung – Auf dem Weg zu einer gelebten Qualitätskultur" (PDF, 452 KB)
- "Lehrveranstaltungsevaluation in einer Qualitätskultur" (PDF, 520 KB) (PDF, 520 KB)
- "Evaluation an Schweizerischen Universitäten – nur Evaluationsaktivität oder bereits Evaluationskultur?" (PDF, 522 KB)