Unisonar S4|EP4: Kontrollier dich fit und gesund
Wie fördern Sport und regelmässiges Training unsere Fitness und die Gesundheit? Welche Rolle spielen dabei Tracker und Apps? Und was braucht es für ein möglichst gesundes und langes Leben? Bewegungs- und Sportmediziner Arno Schmidt-Trucksäss vom Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel spricht über die Vorteile von Fitness und ab wann es zu viel des Guten wird.
Der Bewegungs- und Sportmediziner Arno Schmidt-Trucksäss spricht darüber, warum immer mehr Menschen gezielt ihre physischen, mentalen und kognitiven Fähigkeiten steigern. Dabei betont er, dass Selbstoptimierung nicht nur der Leistungsfähigkeit und Fitness dient, sondern auch gesundheitliche Vorteile hat und oft von gesellschaftlichem Druck begleitet wird.
Schmidt-Trucksäss erläutert, dass Selbstoptimierung auf den drei Säulen Bewegung, Ernährung und Schlaf basiert. Technologien wie Fitness-Tracker können hilfreich sein, um Fortschritte zu messen und Verhaltensmuster zu verbessern, sollten aber mit Bedacht eingesetzt werden, da sie Suchtgefahr bergen können und die Achtsamkeit für den eigenen Körper mindern.
Selbstoptimierung im Sport und Alltag
Im Gespräch wird deutlich, dass Selbstoptimierung im Bereich Sport und Bewegung nicht nur die Leistungsfähigkeit steigern soll, sondern auch einen Beitrag zu einem langen, gesunden Leben leisten kann. Laut Schmidt-Trucksäss spielen dabei gesunde Gewohnheiten eine Schlüsselrolle, etwa in Form von regelmässigem Training, einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Schlaf.
Die Technologie habe das Training sowohl im Breitensport als auch im Leistungssport verändert, da sie präzisere Analysen ermöglicht. Dennoch warnt Schmidt-Trucksäss vor einer Übertechnisierung, da Spitzensportler oft durch Körpergefühl bessere Entscheidungen treffen als durch Tracking-Daten.
Dabei betont Schmidt-Trucksäss auch die Grenzen der Selbstoptimierung: So können ständiges Tracking und der Wunsch nach Perfektion die Lebensqualität beeinträchtigen. Ausserdem sei gerade im Fitnessbereich Doping ebenfalls ein Thema: rund 10 bis 20 Prozent der Sporttreibenden würden zu verbotenen Substanzen greifen, die mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein können.
Das Ziel: Altern mit Würde
Im Alter geht die körperliche Leistungsfähigkeit natürlicherweise zurück. Schmidt-Trucksäss erklärt, dass eine frühzeitige Selbstoptimierung diesen Prozess abfedern kann, indem Muskelmasse und Ausdauer erhalten bleiben. Er betont jedoch, dass Altern ein natürlicher Vorgang ist, der akzeptiert werden sollte. Ziel sei es, möglichst lange unabhängig und gesund zu bleiben.
Zum Abschluss ermutigt Schmidt-Trucksäss dazu, die Instrumente der Selbstoptimierung zu nutzen, um gesunde Lebensgewohnheiten zu entwickeln, und dabei die Achtsamkeit für den eigenen Körper nicht aus den Augen zu verlieren. Bewegung, Ernährung und Schlaf bilden die Grundlage für ein ausgeglichenes und vitales Leben – alles in Massen und mit Blick auf das Wesentliche.