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Unisonar S1|EP1: Magst du mich nicht?

Thumbnail Podcast Unisonar Christiane Büttner
Dr. Christiane Büttner forscht über Ausschluss in den sozialen Medien und sagt, dass der Schmerz der gleiche ist, wie wenn wir im echten Leben ausgeschlossen werden (Bild: zvg/Universität Basel).

Was macht es mit uns, wenn wir auf einem Instagram-Foto nicht markiert oder sogar weggeschnitten werden? Christiane Büttner spricht in Unisonar über Ausschluss auf den Sozialen Medien. Die Sozialpsychologin erzählt, wie sehr digitaler Ausschluss schmerzt, was ihr Freund mit ihrem Forschungsthema zu tun hat und wie sie ihre eigene Universität auf Twitter ausgeschlossen hat.


Die Psychologin Christiane Büttner untersucht die Auswirkungen von sozialem Ausschluss, insbesondere in sozialen Medien. Sie erklärt, dass Likes, Markierungen und Erwähnungen dort die Zugehörigkeit zu einer Gruppe signalisieren. «Die Abwesenheit von Markierungen wird als sozialer Ausschluss wahrgenommen und darauf reagieren die Leute sehr intensiv, wie auch auf sozialen Ausschluss im realen Leben», so Büttner​.

Die intensive Reaktion auf sozialen Ausschluss hat evolutionäre Ursprünge: «In früheren Zeiten bedeutete sozialer Ausschluss eine direkte Bedrohung für das Überleben», erklärt Büttner​. Sie hebt hervor, dass psychologische Grundbedürfnisse wie Selbstwert und Zugehörigkeit bedroht werden. Besonders bei Jugendlichen könne sich daraus eine «Ablehnungssensitivität» entwickeln, die zu dauerhaften psychischen Problemen wie Depressionen führen kann​.

Ansätze für einen respektvollen Umgang

Büttner plädiert für mehr Bewusstsein im Umgang mit sozialen Medien. Sie schlägt vor, soziale Regeln explizit zu machen, etwa beim Taggen von Personen. «Wenn wir bei kleinen Dingen beginnen, könnten wir auch grosse Probleme wie Cyber-Mobbing besser angehen», so Büttner​. Sie empfiehlt, bei gefühltem Ausschluss das Gespräch zu suchen, um Missverständnisse aufzuklären und soziale Bindungen zu stärken​.

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