«In der Nachhaltigkeitsbewegung muss es Platz für alle haben»
Vom 21. bis zum 25. März findet zum vierten Mal die von Studierenden organisierte Nachhaltigkeitswoche an der Universität Basel statt. Das Organisationsteam möchte das Thema Nachhaltigkeit mit Vorträgen, Exkursionen, Workshops und einem Filmabend so inklusiv wie möglich gestalten.
15. März 2022
Ein Kompostier-Workshop, eine Kleidertauschbörse und ein Vortrag zum Thema «Klimakolonialisierung» – das sind einige Programmpunkte der diesjährigen Nachhaltigkeitswoche, die in der kommenden Woche an der Universität Basel und Orten in der Umgebung stattfinden wird.
«Wir haben uns bemüht, dass das Programm viele unterschiedliche Formate beinhaltet und hoffen, dass sich dadurch möglichst viele Menschen einbringen können», sagt Muguette Müller. Sie hat an der Universität Basel Ur- und Frühgeschichte und Italianistik studiert und ist vor wenigen Monaten nach Australien zurückgekehrt, wo sie aufgewachsen ist. Von dort aus unterstützt sie die AG Nachhaltigkeit weiterhin tatkräftig, welche die Woche organisiert und die von der Fachstelle Nachhaltigkeit unterstützt wird. Muguette ist seit 2018 dabei und interessiert sich stark für soziale Aspekte der Nachhaltigkeit. «Es ist toll, dass ich dieses persönliche Interesse bei der Organisation der Nachhaltigkeitswoche voll mit einbringen kann.»
Fünf Themenschwerpunkte
Zum ersten Mal hat das Organisationsteam alle fünf Programmtage unter ein bestimmtes Thema gestellt: Drei Tage sind den drei Säulen der Nachhaltigkeit gewidmet; der sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. Der Dienstag steht komplett unter dem Überthema Ernährung, mit einem Kochworkshop, Gartenrundgang und einer Diskussion über Tierethik in der Landwirtschaft. Der letzte Tag wiederum will das Spannungsfeld zwischen individueller und gesellschaftlicher Verantwortung ausloten
Neben Workshops zu Circular Economy und zum Kleiderfärben gibt es dieses Jahr auch zwei Exkursionen: Eine zur stadtökologischen Vernetzung im Kleinbasel mit der Biologiestudentin Maya Bosshard und ein Besuch der Kehrrichtverwertungsanlage in Basel, wo Interessierte durch den Einblick in die Abfallverwertung der Frage nachgehen, wie sich Abfall reduzieren lässt.
«Uns war auch wichtig, dass wir nicht nur Fachpersonen mit akademischem Wissen ins Programm integrieren, sondern auch Praktikerinnen in der Stadt oder Studierende, die ein spezifisches Wissen haben», sagt Jeannine Fluri, die im Master Biologie studiert und genauso wie Muguette seit 2018 bei der Organisation der Nachhaltigkeitswoche mithilft.
Hybrid und möglichst inklusiv
Nachdem die letzte Nachhaltigkeitswoche aufgrund der Pandemie vollständig ins Internet verlegt werden musste, finden viele Veranstaltungen dieses Jahr hybrid statt – also sowohl vor Ort als auch über Zoom. «Wir haben gemerkt, dass wir dadurch inklusiver sind», sagt Muguette. «Das öffnet unsere Veranstaltungen auch für Menschen, die nicht vor Ort sein können, zum Beispiel weil sie gefährdet sind oder zu ihren Kindern schauen müssen.»
Sowieso ist ihr die Inklusion ein grosses Anliegen: «In der Nachhaltigkeitsbewegung muss es Platz für alle haben, um eine Veränderung zu bewirken.» Jeannine ergänzt: «Wir möchten mit der Nachhaltigkeitswoche auch aus unserer eigenen ‹Bubble› heraustreten und das Thema viel breiter in die Gesellschaft tragen.» Beide sind überzeugt: Obschon Nachhaltigkeit mittlerweile in aller Munde ist, so fehlt es noch immer an der angemessenen Dringlichkeit sowie dem Bewusstsein für eigene Handlungsmöglichkeiten zugunsten einer nachhaltigeren Zukunft. Das wollen sie mit einer Woche voller Denkanstösse ändern.