Nachhaltigkeitsimpulse durch «Impuls»
Mit dem Förderprogramm «Impuls» unterstützt die Universität Basel Dozierende aller Fachbereiche, die Themen der Nachhaltigkeit in ihre Lehrveranstaltung integrieren möchten. Davon profitieren auch Studierende, die befähigt werden, sich privat und im Beruf kompetent für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen. Wie das konkret geht, zeigen vier Lehrveranstaltungen, die dieses Semester stattfinden.
10. Dezember 2019
Nachhaltigkeit ist eines der grossen Themen unserer Gesellschaft – und auch für die Universität Basel von zentraler Bedeutung. Im kürzlich verabschiedeten Strategiepapier 2022–2030 möchte sie nachhaltigkeitsrelevante Themen verstärkt in der Lehre integriert sehen und für alle Universitätsangehörigen sicht- und erlebbar machen.
Eines der Mittel, um das zu erreichen, ist das Förderprogramm Impuls, das von der Fachstelle für Nachhaltigkeit ins Leben gerufen wurde. «Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist bei Dozierenden und Studierenden zweifellos vorhanden», sagt Franziska Kastner, Projektleiterin «Impuls», «aber manchmal fehlt der letzte Kick, um sich vertieft damit auseinanderzusetzen.»
«Impuls» fördert deshalb Dozierende, die in ihrer Lehrveranstaltung theoretische Wissensvermittlung mit der praktischen Umsetzung von konkreten Projekten kombinieren möchten. Die Förderung enthält neben einer finanziellen weitere Unterstützungen für die Dozierenden und Studierenden, unter anderem auch eine Exkursion zu den Vereinten Nationen nach Genf, um sich mit den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung auseinanderzusetzen.
Vier «Impuls»-Veranstaltungen
Im aktuellen Semester sind es vier Lehrveranstaltungen, die unter dem «Impuls»-Label laufen. Dr. Katrin Sontag, Lehrbeauftragte am Departement Gesellschaftswissenschaften, bietet den Kurs «Migration, Mobility and Change» an – mit dem Ziel, dass die Studierenden Einblick in Themen wie Migration, Mobilität und Wandel erhalten und sich mit verschiedenen Perspektiven auseinandersetzen, um «diese Einblicke in die Anwendung zu übertragen und Theorie und Praxis zu verknüpfen»
Sie findet es toll, dass die Universität sie dabei unterstützt, andere Lehrformate auszuprobieren, und sie sich so als Dozentin weiterentwickeln kann: «Solche ‹Impulse› sind hilfreich, um frischen Wind und Entwicklung in den Lehralltag zu bringen und sich mit Fragen nach gesellschaftlicher Verantwortung zu befassen.»
Sieben Projekte haben die Studierenden ihres Kurses auf die Beine gestellt – diese reichen von der Standortanalyse und Neuorientierung für einen Bildungsverein für Geflüchtete, einem Wanderznacht, einer Beratung für Asylsuchende bis zu einer Exkursion zu einem Flüchtlingslager auf Lesbos, mitsamt anschiessender Fotoausstellung. Sontag zeigt sich beeindruckt «von der Kreativität und Nachdenklichkeit der Studierenden». «Sie können Talente einsetzen, die sonst im Klassenraum vielleicht nicht so zum Tragen kommen.» Sie erhofft sich, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Kurses verschiedene Fähigkeiten weiterentwickeln und sich vielleicht Netzwerke und berufliche Orientierungen ergeben.
Mobilitätskonzept und Photovoltaik
Die Studierenden zeigen sich von den «Impuls»-Lehrveranstaltungen ebenfalls angetan. Jakob Schmitz, Student in Geographie und Soziologie im 9. Semester, und Samuel Aellen, Student in Geographie und Politikwissenschaften im 7. Semester, sind Teilnehmer des «Impuls»-Seminars «Klimawandel und Anpassungsstrategien: Exploration der Situation am Oberrhein» von Dr. Cédric Duchêne-Lacroix. Beide arbeiten am Projekt zum Thema «Mobilitätskonzept der Universität: Machbarkeit von E-Bikes & E-utility vehicles on demand» mit und möchten einen konkreten Beitrag zu leisten. «Wie wir mitbekommen haben, hat die Universität keine eigenen Fahrzeuge und muss so selbst für kleine Transporte auf externe Anbieter zurückgreifen. Unsere Aufgabe ist es, uns zu überlegen, wie dieses Problem angegangen werden kann.»
Tabea Baumgartner, die den Master of Sustainable Development macht, wiederum arbeitet in einer Projektgruppe mit, die prüfen will, ob man die geplante Photovoltaikanlage auf einem Gebäude der Universität Basel durch ein Genossenschaftsmodell finanzieren kann; in diesem Fall würden sich Mitarbeitende und Studierende an der Universität Basel daran beteiligen. Tabea fände es grossartig, wenn «wir alle eine Möglichkeit erhalten würden, eine kleine Investition in erneuerbare Energie tätigen zu können».
Förderprogramm «Impuls»
Im Frühjahrssemester 2020 werden zwei Lehrveranstaltungen von «Impuls» unterstützt. Dozierende aller Fachrichtungen können neue Anträge für eine Impuls-Förderung wieder ab dem 17. Februar 2020 für das Herbstsemester 2020 einreichen.