Breite Zustimmung für die neue Strategie der Universität Basel
Im Rahmen der Vernehmlassung wurde die Strategie 2022–2030 der Universität Basel in den vergangenen Wochen in den Fakultäten und Gruppierungen diskutiert. Die zukünftige Ausrichtung der Universität stiess dabei auf breite Zustimmung: Die Förderung der Agilität und der Verzicht auf fest definierte Forschungsschwerpunkte werden grossmehrheitlich begrüsst. Weiter wurde an der gestrigen Sitzung der Regenzvorsitzende Prof. Thomas Sutter-Somm und Regenzschreiber Hans Amstutz verabschiedet.
16. Mai 2019
In der Aprilsitzung 2019 hat die Regenz in Anwesenheit des Präsidenten und des Vizepräsidenten des Universitätsrats die universitäre Vernehmlassung zum Strategieentwurf 2022–2030 eingeleitet. Das Papier wird von den Fakultäten und Gruppierungen durchwegs gelobt, es sei, so eine Rückmeldung, «sehr gut strukturiert und von einer konstanten strategischen Flughöhe.»
Der Regenzausschuss legte der Regenz eine zweiseitige Zusammenfassung der Rückmeldungen vor, die aufgrund der Diskussion in der Regenz mit weiteren Anliegen ergänzt wurde.
Die Vernehmlassung sowie die Diskussion in der Regenz ergaben folgende zentrale Anliegen, die in der Strategie berücksichtigt werden sollten:
- eine stärkere Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Familie und Karriere
- eine klarere Formulierung hinsichtlich der Bedeutung der Grundlagenforschung und der damit verbundenen Autonomie in Bezug auf die Freiheit von Lehre und Forschung
- eine Ergänzung zur gezielten Förderung von weiblichen Nachwuchskräften in führenden akademischen Positionen
- die Unterstützung der Lehrangebote in Kooperation mit oberrheinischen Universitäten
- die Vermeidung von überproportionalem Wachstum der Verwaltungsstrukturen
- die stärkere Betonung der Aspekte Nachhaltigkeit und Diversity sowie der studentischen Initiativen wie das Projekt Lecture Recording
Die Einrichtung eines «Think Tanks» als akademisches Beratungsgremium für das Rektorat hingegen wird von vielen Fakultäten als nicht zielführend eingestuft. Rektorin Prof. Andrea Schenker-Wicki erläuterte die Beweggründe für die Schaffung dieses Gremiums, das die Rolle eines Advisory Board haben sollte. Sie versicherte der Regenz, dass sie die Voten ernst nehme und dieses Vorhaben nochmals kritisch hinterfragt würde. Die Strategie 2022–2030 wird nun entsprechend überarbeitet und anschliessend dem Lenkungsauschuss unterbreitet. Im August 2019 soll sie vom Universitätsrat verabschiedet werden.
Zusammensetzung und Leitung der Regenz
Die Regenzwahl für die Periode 2019–2023 ist abgeschlossen, die Zusammensetzung des Gremiums wurde der Regenz in ihrer gestrigen Sitzung zur Kenntnis gebracht. Für den Vorsitz der Regenz schlägt die Findungskommission als Nachfolgerin von Thomas Sutter-Somm die Juristin Prof. Daniela Thurnherr Keller zur Wahl vor. Die derzeitige Dekanin der Juristischen Fakultät hat auf die Anfrage des Regenzausschusses spontan sehr positiv reagiert und überzeugend zum Ausdruck gebracht, dass sie sich diesem Amt auch gewachsen fühlt. Gemäss Universitätsstatut wählt die Regenz den Vorsitz in ihrer konstituierenden Sitzung aus dem Kreis der Mitglieder der Regenz. Der Regenzausschuss wird der Regenz im Hinblick auf die Sitzung vom 2. Oktober 2019 einen entsprechenden Wahlantrag formulieren.
Verabschiedung von Vorsitzendem und Schreiber
An der gestrigen Sitzung galt es auch, zwei langjährige, bedeutende Persönlichkeiten der universitären Verwaltung zu verabschieden: Nach zwölf Jahren tritt der Vorsitzende der Regenz, Thomas Sutter-Somm, auf Ende des akademischen Jahrs zurück. Die Rektorin danke ihm im Namen der gesamten Universität und des Universitätsrats für sein grosses Engagement. Thomas Sutter-Somm sei in schwierigen Zeiten ein wichtiger Vermittler gewesen, «er hat immer wieder dafür gesorgt, dass das Gleichgewicht zwischen Fakultäten, Universitätsleitung und Universitätsrat stabil blieb», so Andrea Schenker-Wicki.
Zusammen mit Thomas Sutter-Somm verlässt auch Hans Amstutz das Gremium, der in den vergangenen 21 Jahren die Funktion des Regenzschreibers innehatte und Ende Juni in den verdienten Ruhestand tritt. Der Vorsitzende danke Hans Amstutz «für seine grossen Verdienste für die Regenz und für die Universität als Ganzes», so Thomas Sutter-Somm, und lobte «die absolute Professionalität und Zuverlässigkeit sowie die grosse Loyalität und Integrität», die Hans Amstutz in den vielen Jahren ausgezeichnet hätten.
Erteilung der Venia docendi
Schliesslich erteilte die Regenz folgenden neun Personen die Venia docendi. Damit sind sie befugt, den Titel eines Privatdozenten oder einer Privatdozentin zu führen.
Medizinische Fakultät
- PD Dr. Ulrike Bonati für Neurologie
- PD Dr. Jeroen Geurts für Experimentelle Medizin
- PD Dr. Elisabeth Artemis Kappos für Plastische, Rekonstruktive, Aesthetische und Handchirurgie
- PD Dr. Edin Mujagic für Chirurgie
- PD Dr. Gregor Sommer für Radiologie
- PD Dr. Ralph Fabian Stärkle für Viszeralchirurgie
- PD Dr. Marco von Strauss und Torney für Chirurgie
Philosophisch-Historische Fakultät
- PD Dr. Andrea Franc für Neuere Allgemeine Geschichte
- PD Dr. Konrad Kuhn für Kulturanthropologie