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Forschungspreis der Schweizer Herzstiftung für Henrik Gensicke

Mehr Patienten könnten von Hirnschlagbehandlung profitieren: PD Dr. Henrik Gensicke an der Verleihung des Forschungspreises der Schweizerischen Herzstiftung. (Bild: Schweizer Herzstiftung)
Mehr Patienten könnten von Hirnschlagbehandlung profitieren: PD Dr. Henrik Gensicke an der Verleihung des Forschungspreises der Schweizerischen Herzstiftung. (Bild: Schweizer Herzstiftung)

Nur ein kleiner Teil der Patienten mit einem akuten Hirnschlag erhält die Standardtherapie, da das Risiko einer Blutungskomplikation oft als zu gross angesehen wird. Eine Analyse zeigt nun: Von der Behandlung könnten mehr Patienten profitieren als bisher angenommen. PD Dr. Henrik Gensicke von der Universität Basel erhält dafür den Forschungspreis 2018 der Schweizerischen Herzstiftung.

23. Mai 2018

Mehr Patienten könnten von Hirnschlagbehandlung profitieren: PD Dr. Henrik Gensicke an der Verleihung des Forschungspreises der Schweizerischen Herzstiftung. (Bild: Schweizer Herzstiftung)
Mehr Patienten könnten von Hirnschlagbehandlung profitieren: PD Dr. Henrik Gensicke an der Verleihung des Forschungspreises der Schweizerischen Herzstiftung. (Bild: Schweizer Herzstiftung)

Jeder Hirnschlag ist ein Wettlauf mit der Zeit. Damit möglichst wenig Hirngewebe abstirbt, muss das Blutgerinnsel einer hirnversorgenden Arterie so schnell wie möglich aufgelöst oder entfernt werden. Dafür ist die intravenöse Thrombolyse die Therapie der Wahl.

Die Thrombolyse wirkt stark blutverdünnend. Daher besteht die Gefahr einer grösseren, im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlichen, Blutung. «Wir wissen bei vielen Hirnschlagpatienten nicht, ob der Nutzen der Thrombolyse grösser ist als das Risiko», sagt PD Dr. Henrik Gensicke vom Stroke Center der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsspitals und der Universität Basel. Zahlreiche Patientengruppen schliesst man deshalb vorsichtshalber von dieser Behandlung aus.

Register gibt Aufschluss

Doch ist ein solcher Ausschluss gerechtfertigt? Gensicke und sein Team haben nun versucht, mithilfe von Patientendaten aus dem klinischem Alltag Antworten zu erhalten. Sie werteten das Register «Thrombolysis in Ischaemic Stroke Patients» (TRISP) aus, das 2011 durch eine Basler Initiative aufgebaut wurde. Das Register umfasst Daten von über 10'000 thrombolysierten Hirnschlagpatienten und gibt Einblicke in Behandlungserfolge von bislang unklaren Patientengruppen.

Bessere Hirnschlagbehandlung in Sicht

Es zeigte sich, dass die Thrombolyse auch bei Patienten, die bereits an alltagsrelevanten Behinderungen leiden, genauso sicher und mindestens genauso wirksam ist, wie bei Patienten ohne solche Einschränkungen. Ähnlich ist es bei Patienten mit tiefen Thrombozyten-Zahlen, die bisher eine Kontraindikation für die Thrombolyse darstellten.

«Diese und weitere Resultate aus dem TRISP-Register helfen, die Entscheidungsgrundlagen in der Akutsituation zu verbessern», sagt Gensicke. Er ist überzeugt, dass dank dieser Resultate künftig mehr Hirnschlagpatienten rascher eine Thrombolyse erhalten. Dadurch werden mehr Patienten überleben und seltener an schweren Folgeschäden leiden.

PD Dr. Henrik Gensicke erhält für diese Forschungsarbeit den Forschungspreis 2018 der Schweizerischen Herzstiftung. Der Forschungspreis ist am 17. Mai 2018 in Luzern an einer Veranstaltung der Schweizerischen Herzstiftung verliehen worden. Er ist mit 20'000 Franken dotiert.

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