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Marek Basler erhält Friedrich-Miescher-Preis

Prof. Dr. Marek Basler
Prof. Dr. Marek Basler. (Bild: Universität Basel, Biozentrum)

Prof. Dr. Marek Basler vom Biozentrum der Universität Basel erhält gemeinsam mit Prof. Dr. Paola Picotti von der ETH Zürich den Friedrich-Miescher-Preis 2018. Der Preis gilt als eine der höchsten Auszeichnungen der Schweiz für Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Biochemie.

12. Februar 2018

Prof. Dr. Marek Basler
Prof. Dr. Marek Basler. (Bild: Universität Basel, Biozentrum)

Die Life Sciences Society LS2 zeichnet dieses Jahr den Infektionsbiologen Marek Basler vom Biozentrum der Universität Basel für seine grundlegenden Arbeiten über den Aufbau und die Funktionsweise eines bakteriellen Injektionsapparates – dem sogenannten Typ-VI-Sekretionssystem (T6SS) – aus. Den mit 20'000 Schweizer Franken dotierten Friedrich-Miescher-Preis teilt er sich mit Prof. Paola Picotti, die an der ETH Zürich forscht.

«Es ist für mich eine grosse Ehre, diese prestigeträchtige Auszeichnung zu erhalten», so Basler. «Dieser Erfolg wäre aber ohne mein Team nicht denkbar. Daher möchte ich mich an dieser Stelle bei meinen ehemaligen und derzeitigen Mitarbeitern für ihre harte Arbeit bedanken und beim Biozentrum für die Unterstützung, die wir in den vergangenen Jahren erhalten haben.»

Mit dem Preis, so der Vorstand der Jury Marcus Thelen, werde das bisherige wissenschaftliche Gesamtwerk des 39-jährigen Forschers gewürdigt, der sich bereits während seines Postdoktorats an der Harvard Medical School intensiv mit der bakteriellen Nanomaschine beschäftigt hat.

Molekulare Nano-Harpune

Marek Basler hat mit seinen Forschungsarbeiten wesentlich zur Aufklärung der T6SS-Funktion und damit zum besseren Verständnis bakterieller Infektionen beigetragen. Eine Vielzahl von Bakterien, darunter auch verschiedene Krankheitserreger wie der Choleraerreger, nutzen diese Nano-Harpune, um sowohl in bakterielle als auch eukaryotische Zellen einen Cocktail aus Giftproteinen zu injizieren.

Ausgestattet mit dem T6SS, können Bakterien nicht nur Konkurrenten bekämpfen, sondern auch Wirtszellen befallen. In seiner Forschung konnte Basler hochaufgelöste Strukturen wichtiger Bestandteile der Nano-Harpune aufklären und damit auch wichtige Details zu ihrer Funktionsweise.

Darüber hinaus lieferte er neue Erkenntnisse darüber, wie Bakterien diese Waffe im ständigen Konkurrenzkampf verwenden: Sie ist ihnen bei der Eroberung neuer ökologischer Nischen behilflich, ermöglicht es, an das Erbgut von Rivalen zu kommen und sich aus der Gefangenschaft menschlicher Abwehrzellen zu befreien. Baslers wegweisende Arbeiten wurden in angesehenen wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert.

Biochemie und Mikrobiologie

Der aus Tschechien stammende Forscher kam vor fünf Jahren als Assistenzprofessor ans Biozentrum. «Die vielen Möglichkeiten für Kollaborationen, das interdisziplinäre Forschungsumfeld und die hervorragenden Technologieplattformen machten mir die Entscheidung damals einfach», sagt Basler. «All das zusammen schlägt sich auf unsere Forschungsresultate nieder.»

Bevor er nach Basel kam, studierte Marek Basler Biochemie und Mikrobiologie am «Institute of Chemical Technology» und am Institut für Mikrobiologie in Prag und erhielt seinen PhD im Jahr 2007. Anschliessend forschte er als Postdoktorand im Labor des T6SS-Entdeckers Prof. John Mekalanos an der Harvard Medical School in Boston (USA). Der Nachwuchswissenschaftler erhielt bereits mehrere Auszeichnungen, darunter das begehrte EMBO Long-Term Fellowship sowie einen SNSF Starting Grant.

Friedrich-Miescher-Preis

Der Friedrich-Miescher-Preis ist die höchste Auszeichnung der Schweiz für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Biochemie. Die Preisträger dürfen nicht älter als vierzig Jahre alt sein und müssen entweder das Schweizer Bürgerrecht besitzen oder ihre Forschungsarbeiten in der Schweiz durchgeführt haben. Der Preis wurde 1969 in Erinnerung an das 100-Jahr-Jubiläum der Entdeckung der DNA durch den Basler Wissenschaftler Friedrich Miescher ins Leben gerufen. Die offizielle Preisverleihung findet am 12. Februar 2018 im Rahmen des Meetings der Life Sciences Switzerland LS2 im Amphimax in Lausanne statt.

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