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Vier neue Assistenzprofessuren an der Universität Basel

Das Kollegienhaus der Universität Basel am Petersplatz.
(Foto: Universität Basel, Christian Flierl)

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat im Rahmen der erstmals ausgeschriebenen «Eccellenza»-Beiträge die Finanzierung von vier neuen Assistenzprofessuren an der Universität Basel zugesagt. Gleichzeitig wurden auch zwei «Eccellenza»-Grants bewilligt, sodass insgesamt rund 9,5 Mio. Franken an Drittmitteln nach Basel fliessen.

27. November 2018

Das Kollegienhaus der Universität Basel am Petersplatz.
(Foto: Universität Basel, Christian Flierl)

Anstelle der bisherigen Förderungsprofessuren hat der SNF dieses Jahr die zweiteilige Förderlinie «Eccellenza» lanciert. Sie richtet sich an hoch qualifizierte junge Forschende, die eine Professur anstreben oder vor Kurzem eine Assistenzprofessur mit Tenure Track angetreten haben. Mit dem neuen Förderinstrument möchte der SNF herausragenden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ermöglichen, mit einem eigenen Team ein grosszügig finanziertes Forschungsprojekt zu leiten.

Zwei Wissenschaftlerinnen und zwei Wissenschaftler

Die «SNSF Eccellenza Professorial Fellowships» gewährt den Nachwuchsforschenden eine grosse finanzielle und wissenschaftliche Unabhängigkeit: Zusätzlich zum Salär sind mit bis zu einer Million Franken für ein selbst gewähltes Forschungsvorhaben ausgestattet und auf fünf Jahre angelegt – ein Jahr länger als die bisherigen Förderungsprofessuren.

Die Fellowships sind mit der Ernennung zum Assistenzprofessor bzw. zur Assistenzprofessorin an der Hochschule verbunden, welche die Forschenden für ihr Projekt ausgewählt haben. Vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich erfolgreich um ein Fellowship an der Universität Basel beworben und werden vom SNF mit durchschnittlich 1,6 Mio. Franken unterstützt:

  • Dr. Niklaus Labhardt promovierte 2005 an der Universität Basel in Medizin. Er war in verschiedenen Kliniken in der Schweiz und in Afrika tätig und arbeitet aktuell als Oberarzt in der Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene des Universitätsspitals Basel. Als Projektleiter am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) hat er eine Forschungsgruppe in Lesotho, südliches Afrika, aufgebaut. Dort wird er auch sein Projekt durchführen, das mehrere randomisierte klinische Studien zur Versorgung von HIV-infizierten Personen im südlichen Afrika umfasst.
  • PD Dr. Dr. Sara Meyer promovierte 2009 an der Universität Bern und bildete sich am Kantonsspital Baden und Universitätsspital Basel zur Hämatologin weiter. Sie forschte am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York auf dem Gebiet der myeloischen Leukämien. Seit 2015 ist sie als Klinikerin und Forscherin in der Abteilung für Hämatologie und dem Departement Biomedizin der Universität und des Universitätsspitals Basel tätig, wo sie seit 2016 eine Forschungsgruppe leitet und sich 2018 habilitiert hat. Sie forscht an den Signalmechanismen von Leukämiezellen, die Therapieresistenz hervorrufen, um damit die Grundlage für neue Therapieansätze zu schaffen.
  • Dr. Fabrizio Nichele wurde 2014 an der ETH Zürich im Bereich Festkörperphysik promoviert. Seither forscht er an der Universität Kopenhagen und arbeitet als Berater für Microsoft Research und gegenwärtig bei IBM Research in Zürich. 2018 hat ihm der Europäische Forschungsrat einen ERC Starting Grant zugesprochen. Sein Vorhaben am Departement Physik befasst sich mit den grundlegenden physikalischen Fragen und neuen Ansätzen für topologische Quantenzustände in lateralen Josephson Junctions.
  • Dr. Chiara Saffirio erlangte ihren Doktor in Mathematik 2012 an der Universität Rom (La Sapienza) und forschte als Postdoc am Institut für Mathematik der Universität Zürich sowie am Hausdorff Center for Mathematics der Universität Bonn. Seit 2016 ist sie Ambizione Fellow des SNF an der Universität Zürich. Ihr Projekt am Departement Mathematik und Informatik befasst sich mit Fragen der kinetischen Theorie und der Vielkörper-Interaktionen in klassischen und Quantensystemen, die um die Theorie der Boltzmann-Gleichung angesiedelt sind.

Mittel für die Erforschung von biblischer Gewalt und Atemanalytik

Gleichzeitig mit den Fellowships hatte der SNF mit den «Eccellenza Grants» erstmals hoch dotierte Projektmittel ausgeschrieben, um die sich neu ernannte Assistenzprofessorinnen und ‑professoren mit Aussicht auf eine Festanstellung (Tenure Track) bewerben konnten. Die Grants ermöglichen ihnen, ein Forschungsteam aufzubauen und ein anspruchsvolles wissenschaftliches Projekt zu leiten. Zwei Forschenden der Universität Basel ist es gelungen, für ihre auf fünf Jahre angelegten Projekte je rund 1,5 Mio. Franken einzuwerben.

  • Prof. Dr. Sonja Ammann, seit 2017 Assistenzprofessorin für Altes Testament in Basel, nimmt in ihrem Projekt alttestamentliche Erzählungen von Krieg und Gewalt in den Fokus. Ihr Projekt untersucht, wie die Erfahrungen kollektiver Gewalt und die eigene Gewaltausübung in biblischen Texten reflektiert wird und welche kulturelle Funktion damit verbunden ist.
  • Prof. Dr. Pablo Sinués ist seit 2017 Botnar-Forschungsprofessor am Universitäts-Kinderspital beider Basel und am Departement Biomedical Engineering der Universität Basel. Sein Projekt zielt darauf ab, die Therapie von pädiatrischen Patienten durch Atemanalyse zu personalisieren.

Im Rahmen der ersten Ausschreibung vergibt der SNF insgesamt 51 Eccellenza-Beiträge für Nachwuchsforschende an acht Schweizer Universitäten und an den beiden ETH.


Weitere Auskünfte

Anita Soltermann, Universität Basel, Vizerektorat Forschung, Tel. +41 61 207 29 39, E-Mail: anita.soltermann@unibas.ch

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