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Den Schatz von Nahem sehen: Basler Münsterschatz digitalisiert und online frei zugänglich

Büstenreliquiar der Heiligen Ursula, Anfang 14. Jahrhundert. (Bild: Historisches Museum Basel/muensterschatz.ch)
Büstenreliquiar der Heiligen Ursula, Anfang 14. Jahrhundert. (Bild: Historisches Museum Basel/muensterschatz.ch)

Der berühmte Basler Münsterschatz lässt sich jetzt in höchster Auflösung betrachten – die Digitalisierung machts möglich. Das Departement Geschichte und das Digital Humanities Lab der Universität Basel haben die historischen Objekte zusammen mit dem Historischen Museum Basel vollständig digitalisiert und in einer Online-Ausstellung zugänglich gemacht.

17. Oktober 2019

Büstenreliquiar der Heiligen Ursula, Anfang 14. Jahrhundert. (Bild: Historisches Museum Basel/muensterschatz.ch)
Büstenreliquiar der Heiligen Ursula, Anfang 14. Jahrhundert. (Bild: Historisches Museum Basel/muensterschatz.ch)

Unter dem Titel «Gold & Ruhm – Geschenke für die Ewigkeit» zeigt das Historische Museum den Münsterschatz derzeit im Neubau des Kunstmuseums Basel. Mit innovativen Methoden digitaler Fotografie aus dem Digital Humanities Lab der Universität Basel wurden die Schatzobjekte digitalisiert und für eine Online-Ausstellung aufbereitet. Die hochaufgelösten Bilder erlauben ein stufenloses Zoomen auf kleinste Details. So werden materiale und farbliche Strukturen sichtbar, die mit blossem Auge kaum wahrnehmbar sind.

Durch die Digitalisierung können Gebrauchsspuren, künstlerische Bearbeitungsschritte und spätere Eingriffe und Zusätze besser untersucht werden. Diese Nähe zu den Objekten macht den Schatz nicht nur der Öffentlichkeit zugänglich, sondern eröffnet auch für die historische Analyse neue Perspektiven. Das interdisziplinäre Vernetzungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Lucas Burkart vom Departement Geschichte und PD Dr. Peter Fornaro vom Digital Humanities Lab wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Basel und der Firma Truvis realisiert.

Objekte aus 1000 Jahren

Die Geschichte des Basler Münsterschatzes beginnt 1019 mit der Stiftung Kaiser Heinrichs II. und markiert die politische Bedeutung der Stadt für die ottonische Reichspolitik. Einige Objekte wie die goldene Altartafel haben sich seit der Schatzgründung vor 1000 Jahren bis heute erhalten, andere wurden zerstört, eingeschmolzen oder vernichtet. Dennoch hat der Schatz die beiden grossen Einschnitte überlebt: die Reformation und Kantonstrennung. Im 16. Jahrhundert verlor er seine liturgische Funktion, wurde dezimiert, weggeschlossen und fast vergessen. Nach 1800 wurde der Schatz wiederentdeckt, auf dem Kunstmarkt verkauft und schliesslich in Museen ausgestellt und verwahrt.

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