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Kontrolle der Zellmenge: Wann ist genug genug?

Illustration: T-Zellen interagieren aufgrund zu grosser Dichte
Ist der obere Schwellenwert der T-Zellen-Dichte erreicht, wird der Zelltod eingeleitet. (Bild: Biozentrum, Universität Basel)

Ein Forschungsteam der Universität Basel hat aufgedeckt, wie ein zelleigener Mechanismus für die angemessene Anzahl von T-Zellen im Organismus sorgt und so sicherstellt, dass das Immunsystem richtig funktioniert. Dieser Mechanismus wurde auch bei Schleimpilzen gefunden, was darauf hindeutet, dass diese Regulation der Zelldichte evolutionär konserviert ist.

09. November 2022 | Heike Sacher

Illustration: T-Zellen interagieren aufgrund zu grosser Dichte
Ist der obere Schwellenwert der T-Zellen-Dichte erreicht, wird der Zelltod eingeleitet. (Bild: Biozentrum, Universität Basel)

Unser Immunsystem, das Viren, Bakterien und Parasiten abwehren, aber auch das Auftreten von Krebszellen verhindern soll, besteht aus verschiedenen Zelltypen. In unserem Körper gibt es Milliarden solcher Immunzellen, darunter auch T-Lymphozyten, kurz T-Zellen. T-Zellen werden im Knochenmark produziert, im Thymus selektiert und sind für die reibungslose Funktion unseres Immunsystems unerlässlich. Dabei müssen nicht nur genügend T-Zellen vorhanden sein, auch muss der Körper dafür sorgen, dass sie eine bestimmte Dichte nicht überschreiten. Doch wie erkennt das Immunsystem, ob die richtige Anzahl an T-Zellen im Kreislauf vorhanden ist?

Coronin-Proteine steuern Populationsgrösse von T-Zellen

Forschende um Prof. Dr. Jean Pieters am Biozentrums der Universität Basel konnten nun einen zelleigenen Mechanismus aufdecken, der die Populationsgrösse von T-Zellen reguliert. In ihren vorhergehenden Studien wie auch in Arbeiten anderer Gruppen konnte bereits gezeigt werden, dass ein Protein namens Coronin 1 eine wichtige Rolle für das Überleben von T-Zellen im Körper spielt.

In der neuen Studie nun berichten die Forschenden, dass die Expression von Coronin 1, das bereits zu den am häufigsten vorkommenden Proteinen in T-Zellen gehört, weiter erhöht wird, wenn die Zahl der T-Zellen zunimmt. Dies fördert das Überleben der T-Zellen und somit eine ausreichende Grösse ihrer Population.

Video: T-Zellen benötigen das Protein Coronin 1, um ihre Zellpopulationsgröße zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Der Film zeigt, wie sich T-Zellen teilen, bis ihre angemessene Dichte erreicht ist und die Produktion von Coronin 1 stagniert. Dadurch wird der Zelltod (Zellen in rot) eingeleitet und die T-Zellen beginnen zu sterben bis die entsprechende Dichte wieder erreicht ist. (Quelle: Gruppe Jean Pieters, Biozentrum; Animationen: New Medium Center, Universität Basel)

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