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Krebsforschung: Stoffwechselprodukt fördert Tumorentstehung

Fluoreszenzmikroskopiebild von Tumor-Organoiden
Mini-Tumore (grün/blau) dienen als Modell, um die Stoffwechsel-Veränderungen bei Leberkrebs zu untersuchen. (Bild: Dr. Sandro Nuciforo, Departement Biomedizin, Universität Basel)

Krebszellen sind wie Chamäleons. Sie verändern ihren gesamten Stoffwechsel, um rasant zu wachsen. Forschende der Universität Basel haben herausgefunden, dass grosse Mengen der Aminosäure Arginin den Stoffwechsel umprogrammieren und so das Krebswachstum fördern. Die Studie liefert darüber hinaus neue Ideen, wie sich die Therapie von Leberkrebs optimieren lässt.

09. Oktober 2023 | Katrin Bühler

Fluoreszenzmikroskopiebild von Tumor-Organoiden
Mini-Tumore (grün/blau) dienen als Modell, um die Stoffwechsel-Veränderungen bei Leberkrebs zu untersuchen. (Bild: Dr. Sandro Nuciforo, Departement Biomedizin, Universität Basel)

Die Leber ist ein unverzichtbares Organ mit vielfältigen Aufgaben: Sie verarbeitet Nährstoffe, speichert Energie, reguliert den Blutzuckerspiegel und übernimmt eine zentrale Rolle bei der Entgiftung und Beseitigung von Schadstoffen und Medikamenten. Faktoren wie Fettleibigkeit, Infektionen mit dem Hepatitis C-Virus oder ein übermässiger Alkoholkonsum erhöhen das Risiko für Leberkrebs – eine Krebsart mit einer der weltweit höchsten Sterblichkeitsraten. Die Früherkennung sowie zielgerichtete Therapien sind für den Behandlungserfolg entscheidend.

Krebs ist eine Stoffwechselstörung

In den letzten zehn Jahren haben Forschende grosse Fortschritte erzielt, Krebs mit seinen vielen Facetten besser zu verstehen. Lange Zeit ging man davon aus, dass Krebs primär durch eine Störung im Zellwachstum entsteht. Es deutet jedoch immer mehr darauf hin, dass es sich um eine Form von Stoffwechselstörung handelt. Mit anderen Worten: Krebs entsteht, wenn Zellen ihren Stoffwechsel umstellen, um sich unkontrolliert zu vermehren.

Doch wie verändern die Zellen ihren Stoffwechsel und wie entsteht dadurch Krebs? In ihrer gerade erst in «Cell» erschienen Studie, haben Forschende um Prof. Dr. Michael N. Hall am Biozentrum, Universität Basel, nun einen wichtigen Akteur gefunden, der den Stoffwechsel in Leberkrebszellen neu verschaltet.

Arginin reichert sich in Lebertumoren an

Wenn sich eine gesunde Zelle in eine Krebszelle verwandelt, verändert sie ihren Stoffwechsel, um möglichst rasch wachsen zu können. So verbrauchen Tumorzellen beispielsweise mehr Zucker als gesunde Zellen und nehmen zusätzlich mehr Nährstoffe auf.


Originalpublikation

Dirk Mossmann et al.
Arginine reprograms metabolism in liver cancer via RBM39.
Cell (2023), doi: 10.1016/j.cell.2023.09.011

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