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Stresshormone fördern die Metastasierung von Brustkrebs

(Bild: Unsplash | CC0)
Bei Brustkrebs spielt Stressmanagement eine wichtige Rolle: Moderates Bewegungstraining und Entspannungstechniken sind nachweislich mit einer verbesserten Lebensqualität und Lebenserwartung der Patientinnen verbunden. (Bild: Pixabay | CC0)

Seit Langem wird angenommen, dass Stress zum Krebswachstum beiträgt. Forschende von Universität Basel und Universitätsspital Basel haben nun die molekularen Mechanismen aufgedeckt, die Brustkrebsmetastasen mit erhöhten Stresshormonen verbinden. Weiter haben sie herausgefunden, dass synthetische Derivate von Stresshormonen, die häufig als entzündungshemmende Mittel in der Krebstherapie eingesetzt werden, die Wirksamkeit der Chemotherapie verringern können. Diese Ergebnisse basieren auf Modellen menschlichen Ursprungs in Mäusen und könnten sich auf die Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs auswirken. Das berichten die Forschenden in der Fachzeitschrift «Nature».

13. März 2019

(Bild: Unsplash | CC0)
Bei Brustkrebs spielt Stressmanagement eine wichtige Rolle: Moderates Bewegungstraining und Entspannungstechniken sind nachweislich mit einer verbesserten Lebensqualität und Lebenserwartung der Patientinnen verbunden. (Bild: Pixabay | CC0)

Ein grosses Hindernis bei der Behandlung von metastasierendem Brustkrebs ist das Phänomen der Tumorheterogenität. Das heisst, im Verlauf der Erkrankung wird der Tumor vielfältiger und die wachsenden Unterschiede zwischen den einzelnen Krebszellen können zu einem unzureichenden Therapieerfolg führen.

Da die zu Grunde liegenden Mechanismen dieses Phänomens unklar waren, untersuchte die Forschungsgruppe von Prof. Mohamed Bentires-Alj vom Departement Biomedizin von Universität und Universitätsspital Basel die Zellen einer bestimmten Krebsform, die häufig metastasiert, des sogenannten dreifach negativen Brustkrebses. Diese Krebsart ist resistent gegen Standardtherapien und bietet für die Patientinnen weniger Behandlungsmöglichkeiten.

Stress beschleunigt Metastasenbildung

Um die Heterogenität zwischen Tumoren und Metastasen zu untersuchen, haben die Forschenden die Aktivität von Genen in einem Maus-Krebsmodell gemessen. Sie stellten fest, dass Metastasen eine erhöhte Aktivität bei den sogenannten Glukokortikoid-Rezeptoren (GR) verzeichnen, die Stresshormone wie etwa Cortisol binden.

Mäuse mit Metastasen hatten höhere Konzentrationen von Stresshormonen als Mäuse ohne Metastasen. Die Studie zeigt, dass erhöhte Stresshormonlevels die GR aktivieren, was zu einer verstärkten Kolonisierung und Heterogenität der Krebszellen – und letztlich zu einer verkürzten Lebensdauer führt.

Reduzierte Wirkung der Chemotherapie  

Die GR binden auch synthetische Derivate von Cortisol wie etwa Dexamethason, das oft eingesetzt wird, um die Nebenwirkungen der Chemotherapie zu lindern. Die Forschungsgruppe zeigte, dass Dexamethason die Wirksamkeit des Medikaments Paclitaxel beeinträchtigen kann, welches vielfach als Chemotherapie angewendet wird.

Originalarbeit

Milan M.S. Obradović, Baptiste Hamelin, Nenad Manevski, Joana Pinto Couto, Atul Sethi, Marie-May Coissieux, Simone Münst, Ryoko Okamoto, Hubertus Kohler, Alexander Schmidt, Mohamed Bentires-Alj

Glucocorticoids promote breast cancer metastasis
Nature (2019), doi: 10.1038/s41586-019-1019-4


Weitere Auskünfte

Prof. Dr. Mohamed Bentires-Alj, Universität Basel und Universitätsspital Basel, Departement Biomedizin/Experimentelle Chirurgische Onkologie, Tel. +41 61 265 33 13, E-Mail: m.bentires-alj@unibas.ch

Brustkonsortium Basel

Das Brustkonsortium Basel wurde 2014 von Prof. Mohamed Bentires-Alj und Prof. Walter Paul Weber, Chefarzt der Abteilung für Brustchirurgie am Universitätsspital Basel, gegründet. Hier engagieren sich mehr als 160 Forschende und Klinikerinnen und Kliniker aus Wissenschaft und Industrie sowie Patientenvertreterinnen und Patientenvertreter für die Förderung und Umsetzung der Grundlagenforschung in hochmodernen klinischen Brustkrebsstudien.

Thematischer Schwerpunkt

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