Universität Basel, Englisches Seminar, Nadelberg 6, 4051 Basel, Grosser Hörsaal
Theologie & Religion
«Dieses Opfer wird alle Sünden abwaschen...» Der Opfergedanke in der Kriegsrhetorik der Russischen Orthodoxen Kirche
Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung «Opfer bringen – Opfer werden – Opfer sein»
Vortrag von Prof. Dr. Jennifer Wasmuth, Professorin für Ökumenische Theologie unter besonderer Berücksichtigung des Orthodoxen Christentums und seiner globalen Wirkung in Geschichte und Gegenwart an der Universität Göttingen
Zur Ringvorlesung:
Der Begriff des «Opfers» ist in der Gegenwart omnipräsent: Wir lesen von Opfern von Krieg, Gewalttaten, Umweltkatastrophen oder Mobbing; Menschen wird ein Opferstatus zu- oder aberkannt, sie können als Opfer Ansprüche geltend machen, sich als Opfer inszenieren, sich aber auch von dieser Zuschreibung vehement distanzieren. Das Opfer im kultischen Kontext hingegen ist für westliche Gesellschaften zum Randphänomen geworden. Ebenso fremd ist uns die Deutung des Todes Jesu als Opfer. Diese wird auch innerhalb der christlichen Tradition heutzutage weithin abgelehnt.
In dieser interdisziplinären Ringvorlesung werden wir uns zunächst mit antiken Opferpraktiken und -theologien beschäftigen, dann aber auch einen grösseren Bogen schlagen über Märtyrertheologie und Deutungen des Todes Jesu als Opfer. Dozierende der Universität Basel und internationale Expert:innen werden die Rede von menschlichen Opfern beleuchten, über die Jahrhunderte bis in die Gegenwart des russischen Angriffskrieges. Im gemeinsamen Gespräch erkunden wir, wie sich die Bedeutung des Opfers im Laufe der Zeit gewandelt hat, wie es sich in der Gegenwart theologisch vom Opfer sprechen lässt, und inwiefern kultisch-theologische Aspekte in heutigen Verwendungen des Opferbegriffs noch mitschwingen.
Veranstalter:
SNF-Projekt «Transforming Memories of Collective Violence in the...
Der Kalender der Universität Basel listet Veranstaltungen auf, die von der Universität Basel, ihren zahlreichen Einheiten sowie von akkreditierten studentischen Organisationen und assoziierten Institutionen angeboten werden. Sie sprechen ein grösseres Publikum an, sind öffentlich und für alle zugänglich. In der Regel ist der Eintritt frei.
Sie können Ihren Anlass ebenfalls im Veranstaltungskalender eintragen lassen, sofern er die oben genannten Kriterien erfüllt. Senden Sie dazu Titel, Kurztext, Zeit, Ort, Veranstalter, Link auf Webseite und falls vorhanden Foto (JPG) und Programmflyer (PDF) an E-Mail: agenda@unibas.ch