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Gesellschaft & Kultur
Die Aufklärung vor Europa retten. Kritische Theorien der Dekolonialisierung
Öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Nikita Dhawan, TU Dresden
Die politische Philosophin Nikita Dhawan unternimmt den Versuch, postkoloniale, queer-feministische Theorien und Theorien der Aufklärung – in der Tradition von Kant über Adorno und Spivak – zusammenzudenken.
Aus diesen scheinbar unvereinbaren philosophischen und politischen Strömungen birgt sie das emanzipatorische Potenzial und skizziert kritische Theorien der Dekolonisierung. Diese können helfen, postimperiale Zukünfte unserer Gesellschaft angesichts multipler Krisen vorstellbar zu machen.
Postkoloniale Studien, die sich mit dem Erbe des weltweiten Kolonialismus und Imperialismus auseinandersetzen, erfahren derzeit insbesondere von rechter aber auch liberaler Seite Kritik: Ihnen wird vorgeworfen, gegen die Aufklärung, nihilistisch, eurozentrisch und schliesslich antisemitisch zu sein. Nikita Dhawan argumentiert dagegen, dass diese Vorwürfe bestenfalls auf Missverständnissen des Projektes der Dekolonisierung beruhen. Sie versucht, den «versäumten Begegnungen» zwischen Postkolonialen und Holocaust Studies nachzuspüren und darüber hinaus die «Identitätsverwechslung» zwischen postkolonialen und dekolonialen Ansätzen zu bereinigen.
In ihrem 2024 bei Campus erschienenen Buch «Die Aufklärung vor Europa retten» beleuchtet Dhawan die widersprüchlichen Konsequenzen der Aufklärung, ohne einen gegenaufklärerischen Standpunkt einzunehmen. «Die Aufklärung vor Europa retten» bedeutet für sie, die Unabdingbarkeit der Aufklärung in der Umsetzung kritischer Projekte zu behaupten, zugleich aber ihr «giftiges Erbe» mitzudenken.
Prof. Dr. Nikita Dhawan ist seit 2021 Inhaberin der Professur für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Technischen Universität Dresden.
Philosophische Gesellschaft Basel
Die Philosophische Gesellschaft Basel bezweckt die Pflege der Philosophie und des philosophischen Gedankenaustausches. Sie gehört, als eine ihrer kantonalen Sektionen, der Schweizerischen Philosophischen Gesellschaft an. Sie veranstaltet Vorträge und Symposien nicht nur zu klassischen Themen der Philosophie, sondern auch zu gegenwartsbezogenen Fragen.
Der Kalender der Universität Basel listet Veranstaltungen auf, die von der Universität Basel, ihren zahlreichen Einheiten sowie von akkreditierten studentischen Organisationen und assoziierten Institutionen angeboten werden. Sie sprechen ein grösseres Publikum an, sind öffentlich und für alle zugänglich. In der Regel ist der Eintritt frei.
Sie können Ihren Anlass ebenfalls im Veranstaltungskalender eintragen lassen, sofern er die oben genannten Kriterien erfüllt. Senden Sie dazu Titel, Kurztext, Zeit, Ort, Veranstalter, Link auf Webseite und falls vorhanden Foto (JPG) und Programmflyer (PDF) an E-Mail: agenda@unibas.ch