Was macht ein Hiwi?
Wer an der Universität Basel studiert, hat sicher schon einmal eine wissenschaftliche Hilfskraft, kurz Hiwi, angetroffen. Hiwis sind Studierende, die mit einem kleinen Pensum an der Universität arbeiten. Stefanie Heeg, mittlerweile in ihrer dritten Hiwi-Stelle, hat Bloggerin Sina erzählt, was ihre Aufgaben sind und was ihr daran gefällt.
Ich treffe Stefanie Heeg im Innenhof des Englischen Seminars, einem Gebäude, das ihr als Hiwi sehr vertraut ist. Stefanie hat 2017 ihr Bachelorstudium an der Universität Basel begonnen und macht nun ihren Master. Die Fächerkombination ist gleichgeblieben: «Ich studiere Geschichte im Major und Englisch. Meine Masterarbeit ist interdisziplinär.»
Aller Anfang ist schwer
Als Stefanie sich während ihres Bachelorstudiums für ihren ersten Hiwi-Job bewarb, benötigte sie ziemlich viel Ausdauer. Die Stellen sind bei den Studierenden beliebt, entsprechend viele Bewerbungen gibt es jedes Mal, und so brauchte Stefanie mehrere Anläufe, bis sie eine Anstellung bekam: «Es kann sehr schwer sein, eine Stelle zu bekommen. Das hat aber nicht unbedingt etwas mit dir und deinen Qualitäten als Studierende zu tun. Wenn du Hiwi sein willst, musst du es einfach immer wieder versuchen.»
Ihre erste Anstellung war im Rahmen eines Projektes ausgeschrieben. Stefanie erzählt, dass es verschiedene Arten von Hiwi-Stellen gibt: «Meistens arbeitet man entweder an einem Projekt oder man wird von einer Professur angestellt.» Für ihre zweite Hiwi-Stelle hat sie ein halbes Jahr lang Transkriptionen gemacht. Heute arbeitet Stefanie für eine Englischprofessur und hat ein festes Arbeitspensum von zwölf Stunden pro Woche.
Vielfältige Aufgabenbereiche
Als Hiwi im Fachbereich Englische Sprach- und Literaturwissenschaft arbeitet Stefanie mit zwei weiteren Hilfskräften im Team. Sie arbeiten nicht nur für die jeweilige Professur, sondern haben auch kleinere Aufgaben für den Fachbereich selbst und für die Bibliothek. Das wird aber überall unterschiedlich gehandhabt, so dass keine Hiwi-Stelle wie die andere ist. Stefanies Arbeitsalltag besteht oft aus Rechercheaufgaben: «Ich suche Informationen zu bestimmten Projekten oder Themen zusammen oder erstelle Bibliographien. Ich habe auch schon Archivarbeit gemacht oder bei Konferenzen geholfen.»
Stefanie betont, dass die Aufgaben je nach Hiwi-Stelle sehr stark variieren können: «Selbst bei uns drei in der Anglistik sind die Aufgaben unterschiedlich. Was aber eigentlich alle Hiwis irgendwann einmal machen müssen, ist scannen.» Die Abwechslung und die grosse Bandbreite ihres Jobs gefallen Stefanie sehr.
Und danach?
Die meisten Hiwi-Stellen sind auf ein oder zwei Jahre befristet. Und wer sein Studium abgeschlossen hat, kann nicht mehr als Hiwi arbeiten. Bei Stefanie wird das bald der Fall sein. Sie wird aber viel daraus mitnehmen. Deshalb würde sie den Job als Hiwi auf jeden Fall sofort wieder machen: «Es ist einer der besten Jobs, die man als Studi haben kann, wenn man gerne studiert und interessiert ist. Man bekommt einen Einblick in den universitären Alltag und kann sich je nach Stelle ein breites Spektrum an Fähigkeiten aneignen, die einem auch bei späteren Bewerbungen helfen können.»
Wenn Sina nicht gerade einen der endlosen Texte fürs Studium liest, taucht sie gerne in Geschichten und Bücher aus den verschiedensten Genres ein und bleibt damit stets in der Welt der Sprachen, die sie studiert. Ist dann doch einmal eine Auszeit vom Lesen gefragt, verbringt sie ihre Zeit mit ausgiebigen Spaziergängen, gemeinsamen Strickabenden mit Freund*innen oder damit, sich beim Pilatestraining möglichst anstrengende Übungen auszudenken.