Wie viel Mathe braucht man für ein Studium der Psychologie?
Viele Psychologiestudierende können es gar nicht erwarten, die ersten Patient*innen vor sich auf einer Couch liegen zu haben. Das es bis dahin ein weiter Weg ist, erfahren sie meist schneller als ihnen lieb ist. Bevor es ins Möbelhaus zum Sofa-Kauf geht, müssen erst mal Grundlagen der empirischen Datenanalyse und Co. erlernt werden. Wie viel Mathe, bzw. Statistik, braucht man aber tatsächlich für das Psychologie-Studium? Rebecca studiert Psychologie im Master an der Universität Basel und klärt uns auf.
Um im Studium zu bestehen muss man nicht zwangsläufig ein Mathe-Ass sein, versichert mir Rebecca. «Ich wurde oft gewarnt und gefragt, ob ich mir sicher sei, dass ich das schaffe. Wenn man etwas wirklich will, schafft man es aber auch!» Im Psychologiestudium wird man in erster Linie mit Statistik konfrontiert. Das fällt vielen leichter als Mathe im Schulunterricht, da der Praxisbezug des Studiums deutlich wird. «Statistik braucht man nicht nur um die Pflichtfächer zu bestehen, sondern auch um Seminar- und Bachelorarbeiten zu schreiben. Man liest viele Studien und sollte die Ergebnisse verstehen und interpretieren können, um die Sinnhaftigkeit und Qualität der Arbeiten beurteilen zu können.»
Die Grundlagen
Viele Studienanfänger*innen können es kaum erwarten Lebensweisheiten und gut gemeinte Ratschläge an Patient*innen weiterzugeben. Beim Anblick des Studienplanes wird einem aber schnell klar, dass man das Helfer*innensyndrom vorerst durch einen Taschenrechner ersetzen muss:
«Vielen ist eben nicht bewusst, dass man im Studium nicht zum Therapeuten bzw. zur Therapeutin ausgebildet wird, sondern zu Forschenden.» Um später als Psychotherapeut*in arbeiten zu können, ist in der Regel nach dem Abschluss des Masters noch eine Weiterbildung erforderlich. Zunächst geht es als Student*in darum, Grundlagen zu erlernen: Wie entwickelt man geeignete Fragebögen? Wie werden Daten erhoben und wie werden diese anschliessend statistisch analysiert? Wie überprüft man psychologische Konzepte empirisch? Für alle diese Vorgehensweisen braucht es fundierte Grundlagen der Statistik.
So klappt das mit Statistik
Viele Studierende sind abgeschreckt sobald sie Zahlen sehen. Fächer, für die Mathekenntnisse benötigt werden, fallen Studierenden unterschiedlich schwer. Das ist nicht nur in der Psychologie so, sondern zieht sich durch das gesamte Feld der Studienlandschaft. Das Gute ist aber, dass es viele Möglichkeiten gibt, das eigene Verständnis zu vertiefen. Vieles, was auf den ersten Blick einschüchternd wirkt, ist nach längerem Betrachten durchaus machbar. Fleiss zahlt sich meistens aus! Rebecca hat auch noch einen Tipp für alle, die etwas Angst haben: «Eine Lerngruppen erhöht den Druck zu lernen. Sucht euch am besten Leute die bereits gut sind in Mathe. Aber auch wenn ihr glaubt, alle gleich ungeeignet zu sein, sehen sechs Augen mehr als zwei. Achtet nur darauf nicht mehr als drei, maximal vier Personen zu sein, denn sonst wird die Lerngruppe schnell zum Kaffeekränzchen.»
In jedem Studium wird es Veranstaltungen geben die einem nicht so gut liegen oder auf die man weniger Lust hat. Meistens wird im ersten Semester, in den ersten Wochen einer Veranstaltung nochmal wiederholt, was aus der Schule schon bekannt sein sollte und dann darauf aufgebaut. In der Regel ist es in der Psychologie lediglich eine Vorlesung pro Semester, die einen mathematischen Bezug hat. So bleibt viel Zeit für andere Veranstaltungen, die vielleicht mehr Spass machen. Den Studienplan für das Psychologie Studium im Bachelor könnt ihr euch hier anschauen.
Dieser Artikel erschien 2016 auf dem Beast-Blog der Universität Basel. Er wurde für Campus Stories aktualisiert. Valerie schrieb bis 2017 für den Beast-Blog.