Von amerikanischen Elite-Professor*innen lernen? Geht auch in Basel!
Seit 23 Jahren findet am WWZ der Universität Basel eine Summer School in Law, Business and Economy Policy statt. Im Zwischensemester lernen Studierende interdisziplinäre Zusammenhänge kennen und haben die seltene Möglichkeit, sich mit amerikanischen Professor*innen auszutauschen. Wie auch ihr nächstes Jahr dabei sein könnt und welche Erfahrungen ich diesen Sommer gemacht habe, lest ihr hier.
Im Jahr 2000 gründete Prof. Dr. Silvio Borner die Summer School, unterstützt durch einen privaten Sponsor, den Basler Hans Heiner Zaeslin. Kurz nach der Gründung stiess der Sponsor Rudolf Maag hinzu. Ihr Ziel war es von Anfang an, den internationalen Austausch zu fördern und motivierten Studierenden die Möglichkeit zu bieten, sich in spezifischen Themenbereichen vertiefendes Wissen anzueignen.
Jedes Jahr kommen 12 bis 14 Professor*innen der Universitäten Georgetown, New York, Michigan und Yale im Rahmen des Programms nach Basel. Unterrichtet wird in amerikanischer Lehrmethode, das heisst: kleine Kurse und aktive Partizipation der Studierenden. Es gibt Veranstaltungen sowohl auf Bachelor- als auch auf Masterstufe. Die Veranstaltungen reichen von Themen wie «The AI Economy: Business Strategies and Policy Issues» über «The Law & Economics of Regulating Medical Product» bis hin zu «The Rise of International Environmental Risks».
Teilnehmen
Im Rahmen der Summer School werden hauptsächlich wirtschaftswissenschaftliche Themen und solche aus dem Bereich «Law and Economics behandelt». Diese Subdisziplin der Wirtschaftswissenschaften hat sich in den 90er Jahren in den USA entwickelt. Je nach Teilnahmevoraussetzungen können aber auch Studierende anderer Fakultäten Kurse belegen. Auf Masterstufe wird ein Seminar in den USA angeboten. Für die Kurse kann man sich in der Regel zwischen Februar und März anmelden.
Kleine Kurse, grosse Wirkung
Die Summer School hat mich sehr positiv überrascht. Dozierende beharren ja immer darauf, wie wichtig es ist, sich auf eine Veranstaltung adäquat vorzubereiten. Meiner Erfahrung nach machen das aber bei weitem nicht alle Studierenden. Während der Summer School wurde ich aber eines Besseren belehrt. Hier hatte ich den Eindruck, dass jeder die verschiedenen Praxisfälle, die behandelt wurden, gelesen hatte und motiviert am Unterricht teilnahm.
Das ist mit Sicherheit auf die geringe Kursgrösse und die ständige Partizipation zurückzuführen. Eine Unterrichtsform, die mich stark an meine Schulzeit erinnerte. In den grossen Studiengängen, wie eben den Wirtschaftswissenschaften und der Jurisprudenz, kennen wir, vor allem während des Bachelorstudiums, nur grosse Veranstaltungen. Es war eine tolle Abwechslung, direkt mit dem Dozierenden in Kontakt zu stehen und sich an Diskussionen zu verschiedenen Themen zu beteiligen. Durch die Fokussierung auf einzelne Themen hatte man die Möglichkeit innerhalb kürzester Zeit viel über eine spezifische Thematik zu lernen. Dadurch, dass viele Lerninhalte anhand von realen Fällen unterrichtet wurden, war die Praxisrelevanz während des ganzen Kurses ersichtlich. Etwas, das mir in in der ein oder anderen Vorlesung während des Semesters fehlte.
Dieser Artikel erschien 2016 auf dem Beast-Blog der Universität Basel. Er wurde für Campus Stories aktualisiert. Valerie schrieb bis 2017 für den Beast-Blog.