Geschlechterforschung Abschluss: Master
Die Frage nach Geschlecht und Sexualität ist hochaktuell und spielt gesellschaftlich eine zentrale Rolle. Entsprechend vielseitig und interdisziplinär gestaltet sich das Studium der Geschlechterforschung bzw. der Gender Studies. Die Geschlechterforschung betrachtet die Bedeutung von Geschlecht in Wissenschaft und Gesellschaft. Damit eng zusammenhängend werden verschiedene Dimensionen von sozialen, ethnischen, kulturellen und sexuellen Differenzierungsprozessen untersucht.
Wissenschaftliche und praxisorientierte Vertiefung der Genderkompetenz
Im Masterstudium werden einerseits die Kenntnisse in Theorien wie beispielsweise Poststrukturalismus, Diskurstheorie, Dekonstruktion oder Queer Studies erweitert. Andererseits können sich die Studierenden in zwei von vier Themenfeldern – «Subjekt, Körper, Identität», «Herrschaft, Normativität und symbolische Ordnung», «Lebensverhältnisse, Umwelt und Ökonomie» und/oder «Wissensformen und Wissenschaft» – spezialisieren und sich individuell für eine eher theoretische oder praxisorientierte Ausrichtung entscheiden.
Schwerpunkte der Lehre und Forschung
Die Geschlechterforschung ist ein interdisziplinäres Forschungs- und Studienfeld, denn Geschlechterfragen werden quer durch alle Disziplinen behandelt.
Felder der Geschlechterforschung: Männlichkeiten/Weiblichkeiten, familiale Lebensformen, Bildungs- und Berufsverläufe, Sexualität, Gleichstellung und Diversity, Subjektivität und Identität, Wissenschaft und Wissensformen, Herrschaft, Normen und Normalisierung, Körper und Materialität, Geschlecht in Naturwissenschaften und Medizin.
Theorie- und Forschungsperspektiven: Kritische Theorie, Diskurstheorie, Poststrukturalismus (Michel Foucault), Dekonstruktion (Erving Goffman, Judith Butler), Feministische Theorie, Queer Studies und postkoloniale Theorien, Wissenschaftskritik, multidimensionale Analysen (Klasse, «Rasse»/Ethnizität, Geschlecht und Sexualität), Inter-, Trans- und Postdisziplinarität.
Im Masterstudium steht die Lektüre anspruchsvoller theoretischer Texte sowie die Vertiefung von ausgewählten Themen und deren Verarbeitung in einer Seminararbeit im Mittelpunkt des Studiums. Damit erlaubt der Master Geschlechterforschung eine theoretische sowie thematische Vertiefung. Parallel dazu können Studierende den Praxistransfer in einem Praktikum einüben. Insofern bietet der Basler Master in Geschlechterforschung Studierenden an, einen Schwerpunkt entweder in der Vertiefung der Kenntnisse der Geschlechtertheorien und ihrer konzeptuellen Anwendung oder im Praxistransfer zu legen. Dies ermöglicht schon während des Studiums, berufliche Weichen zu stellen.
Studienaufbau
Der Master ist der zweite Studienabschluss nach dem Bachelor und umfasst insgesamt 120 Kreditpunkte (KP). Geschlechterforschung wird mit einem zweiten, davon unabhängigen Studienfach zu je 35 Kreditpunkten studiert. Jenes Fach, in dem die Masterarbeit (30 KP) geschrieben wird, wird zum Major, das andere zum Minor. Ergänzend kommt der freie Wahlbereich (20 KP) hinzu. Ein Kreditpunkt (KP) ECTS entspricht ungefähr 30 Arbeitsstunden.
Master of Arts (120 KP) | ||
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Major aus Phil.-Hist. Fakultät
65 KP |
Minor aus Phil.-Hist. Fakultät oder ausserfakultär
35 KP |
freier Wahl-
bereich 20 KP |
Zwei Studienfächer |
Fächerkombination
Als zweites Masterstudienfach kommt neben Fächern der Philosophisch-Historischen Fakultät auch ein ausserfakultäres Studienfach in Frage.
Der freie Wahlbereich besteht aus frei wählbaren Lehrveranstaltungen, die zur Vertiefung in den Studienfächern, zum Einblick in andere von der Universität Basel angebotene Studienfächer oder zum Erwerb von Sprachkompetenzen einsetzbar sind.
Berufsmöglichkeiten
Ein Abschluss in Geschlechterforschung eröffnet je nach Studienkombination, theoretischer und inhaltlicher Ausrichtung sehr unterschiedliche Berufsaussichten, unter anderem in den folgenden Bereichen: Bildung, Personalführung, -entwicklung und -beratung, Medien und Public Relations, Soziale Arbeit, öffentliche und politische Organisationen, Gleichstellungsbüros und Diversity-Management der öffentlichen Verwaltung und Privatwirtschaft, Gesundheitswesen, Kulturinstitutionen (Museen, Theater), Unternehmensberatung sowie Lehre und Forschung an Universitäten, Technischen Hochschulen und Fachhochschulen. Der Abschluss des Masterstudiengangs erfüllt ausserdem die formalen Zugangsvoraussetzungen für eine Promotion.
Detaillierte Erkenntnisse über den Schweizer Arbeitsmarkt bietet die Studie: Liebig, B./Dupuis, M. /Ballmer-Cao, Th.-H./Maihofer, A. (Hg) (2008): Gender Studies in der Ausbildung und auf dem Arbeitsmarkt. Die Schweiz und Europa, Zürich, Seismo 2008.