Treibhausgasbilanz
49 % weniger Treibhausgasemissionen emittierte die Universität Basel 2020 im Vergleich zum Vorjahr. Massgeblich verantwortlich für diese Entwicklung waren die infolge der Corona-Pandemie stark eingeschränkten Flugreisen.
Anthropogene Treibhausgase verstärken den natürlichen Treibhauseffekt und führen zur Erwärmung des Erdklimas, was gravierende Folgen hat für Mensch und Umwelt. Daher hat sich die Universität Basel zum Ziel gesetzt, ihre eigenen Treibhausgasemissionen zu ermitteln und zu reduzieren. 2019 und 2020 stand dabei vor allem die Verbesserung der Datenbasis im Fokus. Die Treibhausgasbilanz umfasst nun nicht mehr nur die energiebezogenen Emissionen (Strom, Wärme, Kälte), sondern zusätzlich auch solche Emissionen, welche durch Flugreisen und die Verpflegung (Anzahl ausgegebene Mahlzeiten) verursacht werden. Beide Bereiche sind von grosser Bedeutung. Verpflegung und Flugreisen sind durchschnittlich für ca. 7 % respektive 48 % der gesamten Treibhausgasbilanz verantwortlich. Strom (6 %), Wärme (37 %) und Kälte (1 %) machen die restlichen Emissionen aus.
Rückgang der Treihbausgasemissionen 2020
Aufgrund der Corona-Pandemie verzeichnet die Universität einen Rückgang der Emissionen von rund 49 % im Vergleich zum Vorjahr. Entscheidend hierbei war der Rückgang der Anzahl Flugreisen um rund 80 % von 7'166 (2019) auf 1'403 (2020). Mehr Informationen zu Flugreisen finden Sie im Schwerpunkt Mobilität des Nachhaltigkeitsberichts.
Allerdings ist nicht nur die Pandemie für den Rückgang der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Universität bezieht seit 2020 ausschliesslich Strom mit Herkunftsnachweisen europäischer Wasserkraft, was die strombedingten Emissionen im Vergleich zu 2019 um 17 % senkte – bei einem nur leichten Rückgang des Stromverbrauches von 5 %. Der Rückgang des Strom- und Wärmeverbrauches fiel trotz der Pandemie eher gering aus (Wärme -9 %), da insbesondere in den Forschungsgebäuden Strom, Wärme und Kälte oft nicht reduziert werden konnte, trotz der Abwesenheit der Forschenden. Grund dafür sind energieintensive Geräte (bspw. leistungsstarke Kühlschränke), welche dauerhaft in Betrieb sein mussten. Details zu den Energiedaten finden Sie im entsprechenden Unterkapitel des Nachhaltigkeitsberichts.
Die Treibhausgasemissionen pro Kopf (Vollzeitäquivalente, VZÄ)1 stiegen von 2018 auf 2019 um 6 % leicht an, bevor sie im 2020 um 50 % fielen. Der Anstieg der Emissionen zwischen 2018 und 2019 ist durch eine Zunahme der Flugreisen (+3 %) und des Stromverbrauches (+2 %) zu erklären. Pro Hauptnutzungsfläche (HNF) stiegen die Treibhausgasemissionen 2019 leicht an (+4 %), ehe sie 2020 um 10 % fielen.2 Seit 2017 weisen die Emissionen pro HNF einen fallenden Trend aus.3
In der nachfolgenden Tabelle sind die in Tonnen CO2-eq umgerechneten Treibhausgasemissionen pro Scope aufgeführt.4
Treibhausgas-Bilanz in Tonnen CO₂-Äquivalenten (CO₂-eq)
Scope 1 - Direkte Emissionen
82
103
129
94
2 %
-27 %
+15 %
Scope 2 – Indirekte Emissionen: Energiebezug
1'861
1’428
1’512
1’456
39 %
-4 %
-22 %
Scope 3 – Indirekte Emissionen: Gesamt
5’901
5’265
5’656
2’183
59 %
-61 %
-63 %
Scope 3 – Indirekte Emissionen: Energie Lieferkette
1’762
1’430
1’498
1’380
37 %
-8 %
-22 %
Scope 3 – Indirekte Emissionen: Verpflegung
404
572
484
75
2 %
-85 %
-81 %
Scope 3 – Indirekte Emissionen: Flugreisen
3’736
3’263
3’673
729
20 %
-80 %
-80 %
Total
7’845
6’796
7’296
3’734
100 %
-49 %
-52 %
Ziele & Massnahmen
Reduktion der Treibhausgasemissionen
Entwicklung eines Umsetzungkonzepts zur Reduktion von Treibhausgasemissionen; Erarbeitung von Reduktionspfaden und Massnahmen für einen klimaneutralen Campus
Fachstelle für Nachhaltigkeit
Facilities
Project Management & Engineering
Campusmanager
Verbesserung der Datenbasis der Treibhausgasemissionen
Erstellung einer vergleichenden Treibhausgasbilanz für Energie, Dienstreisen & Verpflegung
Fachstelle für Nachhaltigkeit
[1] Zu den Universitätsangehörigen zählen die in Vollzeitäquivalente (VZÄ) umgerechnete Zahl der Mitarbeitenden (100 Stellenprozent = 1 Vollzeitäquivalent) sowie die Zahl der Studierenden. Studierende werden als 0.68 VZÄ gewertet. Insgesamt wurde mit 11'716 VZÄ für 2019 und 12'012 VZÄ für 2020 gerechnet.
[2] Bei der Berechnung der Emissionen pro HNF sind Emissionen aus Flugreisen und Verpflegung nicht berücksichtigt, da diese nicht gebäuderelevant sind.
[3] Grund dafür sind die fallende Scope 1 und 2 Emissionen sowie die Zunahme der Hauptnutzfläche zwischen 2017 und 2020.
[4] Bilanziert wurde nach den internationalen Richtlinien des Greenhouse Gas Protocol