Verpflegung
Trotz pandemiebedingter Einschränkungen und Umstrukturierungen konnten auch 2021-2022 wichtige Schritte für eine nachhaltigere Verpflegung umgesetzt werden. Beispielsweise die Durchführung eines Testmonats zur Preisdifferenzierung von vegetarischen und veganen Menüs im Frühjahr 2022, welcher sehr gut angenommen wurde. Insgesamt lag der Anteil von angebotenen veganen und vegetarischen Gerichten in allen Verpflegungsbetrieben bei über 50 %. Seit Herbst 2022 gibt es nun auch eine nachhaltige Alternative zu Einwegbechern auf dem Campus.
Umstrukturierung der Verpflegungsbetriebe
Aufgrund der Pandemie mussten auch noch im Jahr 2021 Betriebe zeitweise geschlossen werden, weshalb ein Monitoring der Nachhaltigkeitsmassnahmen nicht in allen Bereichen möglich war. Dazu kam eine Umstrukturierung der Verpflegungsbetriebe im Sommer 2022, wodurch neu drei Cateringfirmen an den universitären Standorten im Einsatz waren.1 Um die Umsetzung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Verpflegung auch weiterhin voranzutreiben, wurde bei der im Herbst 2022 gestarteten Neuausschreibung für die Betreibung der Verpflegungsbetriebe ab Sommer 2023 ein hoher Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, unter anderem mit Kriterien zu einem konsequenten Treibhausgasmonitoring, Saisonalität der verwendeten Produkte und Massnahmen zur Foodwaste-Reduktion.
Testmonat mit kostengünstigeren vegetarischen und veganen Menüs
Im Mai 2022 wurde in den universitären Verpflegungsbetrieben ein Testmonat zur Preisdifferenzierung zwischen fleischhaltigen und vegetarischen/veganen Menüs durchgeführt. Vegetarische und vegane Menüs wurden einen Monat lang kostengünstiger angeboten als die fleischhaltige Alternative. An einer anschliessenden Umfrage beteiligten sich über 900 Universitätsangehörige. Die Ergebnisse der Umfrage haben gezeigt, dass der Testmonat gut aufgenommen wurde. Ein Grossteil der Befragten sprach sich dafür aus, die Preisdifferenzierung auch nach der Testphase beizubehalten (69 %) und zeigte eine hohe bis sehr hohe Bereitschaft, für nachhaltigere Lebensmittel mehr zu bezahlen (70 %). Dies unterstützt das Vorhaben, die zukünftige Ausrichtung der Verpflegungsbetriebe weiter konsequent in Richtung Nachhaltigkeit auszugestalten.
Einführung neuer to-go-Becher
Seit Herbst 2022 gibt es an der Universität Basel ein neues Mehrwegsystem für to-go-Becher. Kaffee und andere Getränke können nun gegen ein Depot in kooky-Bechern mitgenommen werden. Zurückgeben kann man sie ganz einfach an den zahlreichen Rückgabeboxen, welche sich nicht nur auf dem Campus befinden, sondern auch an anderen Orten in der Stadt wie zum Beispiel am Bahnhof Basel SBB. Das Depot wird dann über eine App gutgeschrieben. So lassen sich Einwegbecher noch einfacher vermeiden.
Rückgang der Treibhausgasemissionen
Aufgrund der pandemiebedingten Schliessungen waren die gesamten Treibhausgasemissionen im Jahr 2021 im Bereich Verpflegung mit 224 tCO2-eq aussergewöhnlich niedrig. Trotz des normalisierten Betriebs im Jahr 2022 blieben die Treibhausgasemissionen mit 443 tCO2-eq deutlich niedriger als im Jahr 2019 vor der Pandemie (725 tCO2-eq).
Weiterer Ausbau des nachhaltigen Verpflegungsangebots
Trotz der nicht einfachen Rahmenbedingungen setzten sich die verschiedenen Betriebe mit mehreren Aktivitäten und Massnahmen dafür ein, das nachhaltige Produktangebot zu fördern. Insgesamt lag der Anteil von veganen und vegetarischen Optionen in allen Verpflegungsbetrieben bei über 50 % der angebotenen Gerichte. In der vom Zürcher Frauenverein (ZFV) geführten Mensa Bernoulli gab es seit Sommer 2022 mittwochs nur vegane oder vegetarische Gerichte. Einmal pro Woche wurde dort ausserdem Übriggebliebenes angeboten. In den von der SV Group geführten Betrieben sank der Anteil an Flugware auf 0.01 %. Der Anteil an zertifiziertem Fleisch stieg auf 72 % in 2021 und 80 % im Jahr 2022. Der Anteil an zertifiziertem Fisch (MSC/ASC) lag im Jahr 2021 bei 96 % und im Jahr 2022 bei 93 %.
Ziele & Massnahmen
Kontinuierliche Erhöhung des nachhaltigen Produktangebots
Erhöhung der Verkaufszahlen veganer und vegetarischer Menus durch Attraktivitätssteigerung und verstärkte Angebotsstrukturen
Stabsstelle Verpflegung
Fachstelle für Nachhaltigkeit
Reduktion der verpflegungsbedingten Treibhausgasemissionen
Kommunikation der CO2-Emissionen pro Menü und weiterer Nachhaltigkeitskennzahlen an den Verkaufsstellen zur Sensibilisierung der Gäste
Stabsstelle Verpflegung
Fachstelle für Nachhaltigkeit
Reduktion der verpflegungsbedingten Abfallmengen
Sukzessiver Ausbau von Trinkwasserspendern in Gebäuden mit hoher Mitarbeitenden- und Studierendennutzung zur Reduktion von PET- und andere Plastikflaschen
Stabsstelle Verpflegung
Kontinuierliche Erhöhung des nachhaltigen Produktangebots
Erhöhung des nachhaltigen Produktangebots durch Ausbau der zertifizierten Labelprodukte (Mindestens 70% ASC/MSC für Fisch- und Meeresfrüchte, 50% BTS/RAUS für Rind/Schwein, 100% BTS RAUS für Kalbsfleisch)2
SV Group
Fachstelle für Nachhaltigkeit
Reduktion der verpflegungsbedingten Treibhausgasemissionen
Aufbau eines neuen Messsystems zur Auswertung des Anteils veganer/vegetarischer Menus sowie der Treibhausgasmissionen durch die Verpflegung2
SV Group
Fachstelle für Nachhaltigkeit
[1] Während das Restaurant BaCell’s und das Kaffi im Biozentrum sowie die Cafeteria in der Universitätsbibliothek weiterhin von der SV Group betrieben wurden, waren die Verpflegungsbetriebe in der Bernouillistrasse und im Kollegienhaus ab Sommer 2022 in der Hand des ZFV. Die Cafeteria La Strada im WWZ wird seit Mitte Oktober 2022 von der Rüstzeug GmbH geführt.
[2] Durch die Neuvergabe der Verpflegungsbetriebe ab Sommer 2023 mit entsprechender Submission wurden die Massnahmen neu definiert.