Innovative Juristin im Anlagegeschäft.
Text: Bettina Volz-Tobler
Salome Preiswerk hat in Basel Recht studiert und war nach dem Lizenziat als Strategieberaterin für Banken tätig. 2014 gründete sie ihre eigene Firma «Whitebox» mit dem Ziel, die private Vermögensverwaltung mit neuster IT-Technologie zu revolutionieren und den Kundenbedürfnissen anzupassen. In kürzester Zeit schaffte es das Unternehmen in die europäische Spitzengruppe der Branche.
UNI NOVA: Sie sind ausgebildete Juristin und sind gerade im Bereich der digitalen Vermögensverwaltung tätig. Wie ist es dazu gekommen?
Salome Preiswerk: Das ist für mich kein Bruch, sondern eher eine Entwicklung – und dazwischen liegen ja auch ein paar berufliche Stationen. Meine juristische «Karriere» habe ich aber tatsächlich mit dem letzten Tag des Studiums abgeschlossen. Danach bin ich direkt in die Unternehmensberatung gegangen. Nicht aus allen Juristen müssen Anwälte oder Richter werden, sie finden sich in vielen Bereichen der Wirtschaft. Mein späterer Schritt zur digitalen Finanzdienstleisterin war eher ein Seitenwechsel, bei dem mir meine Beratungserfahrung und mein juristisches Grundwissen zugutekamen.
UNI NOVA: Sie gelten in Finanzfachkreisen als «Digital Pioneer». Worum geht es bei Ihrer Dienstleistung?
Preiswerk: Es geht um hochwertige Vermögensverwaltung, aber eben digital. Damit ist sie nicht mehr nur einer kleinen Elite vorbehalten, sondern für alle, die mindestens 5000 Franken anlegen können. Das Versprechen lautet: ein anspruchsvolles Portfoliomanagement, eingepackt in eine einfache und intuitive Nutzererfahrung sowie ein faires und transparentes Geschäftsmodell – zu einem sehr günstigen Preis. Und: eine Vermögensverwaltung, die auch noch Spass macht.
UNI NOVA: Was hat Ihnen den Kick gegeben, sich auf das Abenteuer Selbständigkeit einzulassen?
Preiswerk: Das war mir, zur Besorgnis meiner Eltern, eigentlich bereits im frühen Kindesalter klar. Damals allerdings mit eher unausgegorenen «Geschäftsmodellen» – zugegeben. Es war also nur eine Frage der Zeit.
UNI NOVA: Sie haben an der Universität Basel studiert und sind in der Welt herumgekommen. Was würden Sie als die Qualitäten ihres Studiums bezeichnen? Wie nehmen sie die Universität Basel heute wahr?
Preiswerk: Ich muss gestehen: Heute wie damals während des Studiums eher von aussen… Ich habe vor dem Bologna-System studiert und bereue das nicht – ganz unabhängig von generellen Zweifeln an den damaligen Neuerungen. Das Studium gab mir die Möglichkeit, wichtige Arbeitserfahrung zu sammeln, meiner sportlichen Leidenschaft und auch noch etwas dem Spass im Leben nachzugehen. Die Universität Basel ist inzwischen sicher moderner geworden. Ich finde es zum Beispiel gut, dass sie sich mehr um ihre Aussenwahrnehmung kümmert, dass es jetzt eine Alumni-Organisation gibt.
Weitere Artikel in der aktuellen Ausgabe von UNI NOVA.