Essen & Trinken
Die Event-Verpflegung berührt viele Nachhaltigkeitsaspekte und ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Veranstaltung. Oft ist das Catering die grösste Abfallquelle eines Events, von Verpackung über Einweggeschirr bis hin zu Speiseabfällen. Die Devise "Kein Abfall“ gibt hier die Richtung vor: Vermeiden, reduzieren und nachfüllen sind ökologisch am sinnvollsten. Schaut man auf die Nahrungsmittelproduktion, kommen aber auch andere Themen in den Fokus, beispielsweise der Wasser- und Energieverbrauch, die CO2-Belastung, die Arbeitsverhältnisse in der Produktion oder der Transport der Lebensmittel. Wer auf regionale und saisonale oder fair gehandelte Produkte setzt, kann hier wichtige Schritte in die richtige Richtung machen.
Massnahmen
1. Regional & saisonal, ökologisch & fair bevorzugen
Gerade bei Speisen und Getränken können Sie als Veranstalterin oder Veranstalter grossen Einfluss auf Umweltverträglichkeit und faire Herstellung der von Ihnen verwendeten Erzeugnisse nehmen. Versuchen Sie generell regionale und saisonale Produkte zu bevorzugen, ebenfalls vegetarische Gerichte. Orientieren Sie sich an Nahrungsmittellabels, um Produkte aus zertifiziert biologischem Anbau (z.B. Bio Knospe), aus Fairtrade (z.B. Max Havelaar, Gebana) oder zertifizierten Fischfang (MSC) einzukaufen. Wenn Sie mit einem Cateringunternehmen zusammenarbeiten, beachten Sie Massnahme Nr. 3, um ein sozial und ökologisch verträgliches Catering anbieten zu können.
Weitere Informationen
- Labelratgeber für Lebensmittel - Der Labelratgeber der Stiftung für Konsumentenschutz, dem Schweizer Tierschutz STS und dem WWF hilft Ihnen beim Kaufentscheid (auch als Smartphone-App)
- Labelinfo.ch - Die Website Labelinfo gibt Auskunft darüber, welche Labels für fairen Handel oder ökologischen Anbau stehen
- Saisontabelle für Früchte [PDF (484 KB)] und Gemüse [PDF (310 KB)] - Die Saisontabellen des WWF zeigen Ihnen auf einen Blick welche Früchte und welches Gemüse gerade Saison haben
2. Attraktive vegetarische Verpflegung anbieten
Überlegen Sie, ob Sie Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte nur sehr zurückhaltend offerieren oder sogar komplett vegetarische Verpflegung anbieten möchten. Bei der Reduktion oder dem Verzicht auf tierische Lebensmittel reduzieren Sie den Energieverbrauch und damit den CO2-Ausstoss erheblich.
3. Nachhaltige Catering-Firma auswählen
Wählen Sie eine Catering-Firma aus, das sich an nachhaltigen Grundsätzen orientiert und Ihnen ein entsprechendes Angebot machen kann, oder fragen Sie bei Catering-Firmen gezielt nach solchen Kriterien. Wichtig ist, dass Sie den Catering-Firmen vermitteln, warum auf ökologische und soziale Qualität Wert gelegt wird und was Sie darunter verstehen. Dabei können Sie den Leitfaden für nachhaltiges Catering einsetzen, die sie nutzen können, um eine entsprechende Offerte einzufordern. In den Links finden Sie einige Anbieterinnen und Anbieter aus Basel, die Catering nach Nachhaltigkeitskriterien offerieren.
Weitere Informationen
- Leitfaden Nachhaltiges Catering [PDF (111 KB)] - Dieser Leitfaden hilft Ihnen dabei, Nachhaltigkeitskriterien von Cateringunternehmen einzufordern.
- Nachhaltiges Catering der SV Schweiz AG - Der Catering-Service der SV-Group an der Uni Basel bietet ein nachhaltiges Catering-Angebot auf Anfrage an. Kontakt: catering.unimensa-at-sv-group.ch
- Catering Captain Plant - Klimafreundliches, vegetarisches Catering aus Basel. Kontakt: info-at-captainplant.com
- Tibits Catering Basel - Vegetarisches Catering ab 10 Personen.
- Partyservice Jenzer - Fleisch ausschliesslich von artgerecht gehaltenen Tieren aus der Region (BIO, Agri-Natura, IP-Suisse, Freiland).
4. Weniger ist mehr – Lebensmittelabfälle vermeiden
Versuchen Sie – ggf. zusammen mit Ihrer Catering-Firma – die benötigten Speisemengen realistisch einzuschätzen, um das Wegwerfen von Lebensmitteln zu vermeiden. Bei Buffets können Sie darauf achten, dass nicht von vorneherein alles aufgetischt wird, sondern erst nach und nach. Sollte etwas übrig geblieben sein, können Sie die übrig gebliebenen Lebensmittel nach der Veranstaltung Ihren Mitarbeitenden mitgeben. Falls eine grössere Menge Sandwiches übrig bleibt, können Sie diese bei frühzeitiger Anmeldung (bis zum frühen Vormittag des entsprechenden Abholtages) von der Schweizer Tafel, Region beider Basel abholen lassen. Andere Nahrungsmittel können aus hygienischen und logistischen Gründen leider nicht weitergegeben werden.
Weitere Informationen
- foodwaste.ch - Informationen zum Thema Verschwendung von Lebensmitteln
- Schweizer Tafel, Region Basel - Essen verteilen statt wegwerfen: Falls eine grössere Menge Sandwiches übrig bleibt, können Sie diese von der Schweizer Tafel abholen lassen. Bitte frühzeitige Anmeldung! Kontakt: Sonja Grässlin (Leiterin), Tel. 061 753 06 18, sonja.graesslin-at-schweizertafel.ch
5. Mehrweg- statt Einweggeschirr einsetzen
Verwenden Sie möglichst abwaschbares Mehrweggeschirr bzw. fordern Sie dies von Ihrem Cateringpartner. Verwenden Sie z.B. unsere Uni-Mehrwegbecher aus Kunststoff (3dl) im mint-Design, die Sie für Ihre Veranstaltungen ausleihen oder kaufen können. Ist Mehrweg nicht möglich, können Sie auf Fingerfood („Packs ins Brot“) zurückgreifen. Nutzen Sie Stofftischtücher und -servietten anstatt Papiermaterial, um Abfall zu vermeiden. Sollte dies nicht möglich sein, versuchen Sie auf Servietten aus Recyclingpapier zurückzugreifen.
Weitere Informationen
- Informationen zur Leihe oder Kauf der Mehrwegbecher im mint-Design
- Mehrweg in 7 Schritten - Auf der Online Plattform saubere-veranstaltung.ch finden Sie viele nützliche Tipps zum Thema Mehrweg und vorbildliche Anlässe.
- Refilller - Nachfüllen statt wegwerfen ist das Motto des Vereins Refiller. Auf der Website finden Sie Hintergrundinformationen zur Reduktion von Einweg-Verpackungsmaterial im Lebensmittelbereich.
- Cup Systems - Cup Systems aus Münchenstein bietet diverse Mehrwegbechersysteme für Events.
6. „Hahnenburger“ anbieten
Bieten Sie bei Ihrem Event Trinkwasser aus dem Wasserhahn („Hahnenburger“) in Karaffen oder Glasflaschen an, die Wasserqualität in Basel ist ausgezeichnet. Damit sparen Sie nicht nur Energie und Ressourcen (Hahnenwasser ist zwischen 90 und 1000 Mal ökologischer als der Konsum von Wasser in der Flasche), sondern auch Geld. Bitten Sie ggf. auch Ihr Catering-Unternehmen, Hahnenburger zum Nachfüllen anzubieten. Das frische Befüllen der Karaffen sowie das zeitgerechte Abräumen und Spülen der Karaffen ist dabei sicherzustellen.
Weitere Informationen
- Studie Ökobilanz Trinkwasser vs. Mineralwasser - Die SVWG-Studie zeigt, dass der Konsum von Hahnenwasser zwischen 90 und 1000 Mal ökologischer als der Konsum von abgefülltem Wasser in der Flasche ist.
7. Wiederverwendbare Trinkflaschen und Becher einsetzen
Oft möchten die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer auch während der Präsentationen oder Workshops Getränke konsumieren – meistens aus PET-Flaschen oder aus Einwegbechern. Stattdessen können Sie verschliessbare Mehrwegbecher oder Mehrwegflaschen anbieten, die – z.B. in Verbindung mit einem Sponsor – als Give-Away verschenkt werden können. Bei kleineren Veranstaltungen können Sie auch mit Filzstiften und „Name Tags“ zum Markieren von Bechern anregen, um die Wiederverwendung des eigenen Behälters zu fördern.
8. Zielgruppengerechtes Speiseangebot servieren
Wenn Sie verschiedene Zielgruppen auf Ihrer Veranstaltung erwarten, z.B. Personengruppen unterschiedlichster nationaler bzw. kultureller Herkunft, sollten Sie versuchen, die speziellen Verpflegungsbedürfnisse zu berücksichtigen und entsprechend zu kommunizieren: Weisen Sie z.B. auf vegetarische, schweinefleischfreie, laktose- oder glutenfreie Nahrungsmittel hin. Bei der Auswahl des Geschirrs können Sie darauf achten, dass dies auch für Menschen mit einer Greifschwierigkeit gut nutzbar ist (z.B. Tassen mit grossem Henkel, Teller mit leicht erhöhtem Rand).
Weitere Informationen
- Checkliste für die Organisation von barrierefreien Veranstaltungen - Umfassender Leitfaden der Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) des Deutschen Studentenwerks
- Service Stelle Studieren ohne Barrieren "SToB" - Für weitere Informationen zur Barrierefreiheit steht Ihnen die Service Stelle Studieren ohne Barrieren der Universität Basel zur Verfügung. Kontakt: Patricia Winter, Tel. 061 267 17 19, patricia.winter-at-unibas.ch
- Tipps für barrierefreie Verpflegung