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Neue Professoren für Soziologie und Mathematik an der Universität Basel

Der deutsche Soziologe und Ökonom Prof. Oliver Nachtwey wird neuer Professor für Sozialstrukturanalyse an der Universität Basel. Weiter hat der Universitätsrat Prof. Jiří Černý zum Professor für Wahrscheinlichkeitstheorie am Departement Mathematik und Informatik gewählt und zwei Beförderungen vorgenommen.

24. Februar 2017

Prof. Oliver Nachtwey, der neue Associate Professor für Sozialstrukturanalyse am Departement Gesellschaftswissenschaften der Philosophisch-Historischen Fakultät, ist seit 2016 Vertretungsprofessor an der TU Darmstadt und assoziierter Wissenschaftler am Institut für Sozialforschung in Frankfurt a.M. Zudem ist er in sozialen Bewegungen, als Globalisierungskritiker und Publizist aktiv. Über sein Fach hinaus bekannt wurde er vor allem mit seinem Buch «Die Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne» (2016). Aus der Gesellschaft des sozialen Aufstiegs sei eine Gesellschaft des Abstiegs, der Prekarität und Polarisierung geworden, lautet eine seiner Hauptthesen. Für dieses Buch wurde er mit dem Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgezeichnet.

Arbeit, Wirtschaft, sozialer Wandel

Nachtwey wird seine Professur an der Universität Basel auf den 1. August 2017 antreten. Geboren 1975 in Unna (Nordrhein-Westfalen), studierte er zunächst Volkswirtschaft an der Universität Hamburg. Darauf wurde er nach einem Promotionsstudium an der Universität Göttingen mit der Arbeit «Legitimitätsprobleme der Marktsozialdemokratie – Politische Ökonomie und die politische Semantik sozialer Gerechtigkeit» im Jahr 2008 promoviert. Bis 2010 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie an der Universität Jena tätig, bis 2014 als Mitarbeiter am Fachbereich Wirtschaftssoziologie an der Universität Trier und anschliessend an der TU Darmstadt.

Nachtweys Forschungsschwerpunkte sind der soziale Wandel, die Arbeits- und Wirtschaftssoziologie und die Politische Soziologie. Derzeit forscht er unter anderem etwa über Postdemokratie und industrielle Beziehungen, Digitalisierungsprozesse in der Arbeits- und Lebenswelt und neue autoritäre Bewegungen. Neben Monografien und Aufsätzen veröffentlicht er zudem regelmässig Beiträge in verschiedenen Tageszeitungen und Zeitschriften. Nachtwey ist verheiratet und hat ein Kind.

Wahrscheinlichkeitstheorie

Zum neuen Professor für Wahrscheinlichkeitstheorie am Departement Mathematik und Informatik an der Philosophisch-Naturwis­senschaftlichen Fakultät hat der Universitätsrat Prof. Jiří Černý gewählt; sein Amtsantritt ist am 1. Februar 2018. Der Doppelbürger der Tschechischen Republik und der Schweiz ist seit 2012 an der Universität Wien als ordentlicher Professor tätig. Geboren 1975 in Pilsen (CZ), studierte er Physik an der Karls-Universität Prag. Zum Doktoratsstudium in Mathematik kam er 1999 an die EPF Lausanne, wo er 2003 promoviert wurde. Černý war darauf als Postdoc am Weierstrass-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik in Berlin sowie wiederum an der EPF Lausanne tätig. Von 2007 bis 2012 war er Heinz-Hopf-Lecturer an der ETH Zürich.

Černýs zentrales Forschungsgebiet ist die Wahrscheinlichkeitstheorie und ihre Anwendungen, in erster Linie in Physik, aber auch in Biologie und Finanzen. Im Mittelpunkt seines Interesses stehen vor allem die Dynamik von Spin-Gläsern, sogenannte Irrfahrten in Zufallsumgebung und verschiedene Perkolationsprobleme. Černý ist verheiratet und hat vier Kinder.

Zwei Beförderungen

Zur Full Professorin am Departement Altertumswissenschaften befördert hat der Universitätsrat Prof. Brigitte Röder, seit 2012 Associate Professorin für Ur- und Frühgeschichte. Ebenfalls zum Full Professor befördert wurde Prof. Heiko Schuldt am Departement Mathematik und Informatik, der seit 2005 als Associate Professur für Informatik tätig ist.


Weitere Auskünfte

Christoph Dieffenbacher, Universität Basel, Kommunikation, Tel. +41 61 207 30 15, E-Mail: ch.dieffenbacher@unibas.ch

Fotos

Bilder der Neugewählten findet sich in der Mediendatenbank.

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