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Auf der Pirsch nach dem perfekten Bild

Der Wirtschaftsprofessor als Sportfotograf: Ulf Schiller fotografiert am Wochenende regelmässig Sportevents, so am vergangenen Wochenende den Volleyball-Cupfinal in Fribourg. (Bild: Stephan Wiesner)
Der Wirtschaftsprofessor als Sportfotograf: Ulf Schiller fotografiert am Wochenende regelmässig Sportevents, so am vergangenen Wochenende den Volleyball-Cupfinal in Fribourg. (Bild: Stephan Wiesner)

Der Accounting-Experte Prof. Ulf Schiller von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät hat sich auch als Sportfotograf einen Namen gemacht.

04. April 2018

Der Wirtschaftsprofessor als Sportfotograf: Ulf Schiller fotografiert am Wochenende regelmässig Sportevents, so am vergangenen Wochenende den Volleyball-Cupfinal in Fribourg. (Bild: Stephan Wiesner)
Der Wirtschaftsprofessor als Sportfotograf: Ulf Schiller fotografiert am Wochenende regelmässig Sportevents, so am vergangenen Wochenende den Volleyball-Cupfinal in Fribourg. (Bild: Stephan Wiesner)

«Die mathematischen Modelle der Ökonomen sind ziemlich abstrakt und nicht-visuell», weiss Ulf Schiller von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel. In seinem Büro gleich neben den Geleisen des Bahnhofs SBB brütet der Spezialist für Accounting (Rechnungslegung) über mathematischen Modellen der geeigneten Bilanzierung von Banken oder über die Zukunft des Wirtschaftsprüfungsmarktes. Damit bewegt er sich in einem Feld, das im Ruf steht, tendenziell etwas blutleer, wenn nicht gar langweilig zu sein.

Radrennbahn und Leichtathletikstadion

Ein Langweiler ist Schiller mitnichten. Zwar ackert er sich unter der Woche mit Akribie durch analytische Herleitungen seiner Modelle oder durch mehrhundertseitige Geschäftsberichte, hält Vorlesungen und betreut Doktoranden an der hiesigen Wirtschaftsfakultät. Am Wochenende aber, da wechselt der Accounting-Professor sein Ich: Mit einer Profikamera samt Riesenteleobjektiv «bewaffnet» begibt sich Schiller auf die Pirsch nach dem perfekten Bild. Seine bevorzugten Jagdreviere sind Sportarenen aller Art: Radrennbahnen, Volleyballfelder, Leichtathletikanlagen oder Fussballstadien.

Publish or perish

Die Devise «Publish or perish» gelte nicht nur in der akademischen Welt, deklariert der erfolgreiche Freizeit-Lichtbildner: «Die meisten Leute haben ja irgendein Hobby. Ich hatte den Anspruch, dass auch mein Hobby professionellen Standards genügen sollte.» Gesagt, getan! Als Sportfotograf hat sich Ulf Schiller in den letzten Jahren einen glänzenden Namen gemacht; seine Bilder erscheinen heute europaweit in den renommiertesten Sportmagazinen.

Auf die Fotografie sei er «eher aus Zufall» gestossen, gibt sich Schiller bescheiden: «Es könnte genauso gut etwas Anderes sein. Allerdings würde ich in jedem Fall versuchen, ein professionelles Niveau zu erreichen.» Schillers Affinität zum Spitzensport rührt daher, dass er in jungen Jahren selbst Leistungssport betrieb und eine Zeit lang in der deutschen Spitze über 400m mithalten konnte.«Ich bin definitiv kein Schneckenfotograf, oder einer, der die Pollen einer Blume ins Bild rückt», betont der athletisch gebaute Professor. Im Gegenteil: Ihn reizt die Action, die Bewegung und die Geschwindigkeit im Sport.

Jason Joseph vom LC Therwil ist U20-Europameister über 110 m Hürden. Ulf Schiller hat ihn in der Einstellhalle unter der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät fotografiert. (Bild: Ulf Schiller/Freshfocus)
Jason Joseph vom LC Therwil ist U20-Europameister über 110 m Hürden. Ulf Schiller hat ihn in der Einstellhalle unter der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät fotografiert. (Bild: Ulf Schiller/Freshfocus)

Wie in der Wissenschaft sieht Schiller Stillstand als Rückschritt an und versucht sich weiterzuentwickeln. In jüngerer Zeit nutzt er verstärkt seine aufgebauten Kontakte in der Szene, um abseits der Arenen anspruchsvolle Sportportraits zu schiessen, wie zuletzt vom Therwiler Junioreneuropameister Jason Joseph, geschossen ausgerechnet in der Einstellhalle der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.

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