Landmann-Vortrag: Ein weltgeschichtliches Panorama der Frühzeit
Der deutsche Prähistoriker Prof. Hermann Parzinger hat eine Universalgeschichte der Frühzeit veröffentlicht, in der er einen Bogen von den Anfängen der Menschheit bis zur Entstehung der frühen Hochkulturen schlägt. Im Rahmen der «Landmann-Vorträge zu Antiken Kulturen» ist er am 31. Oktober 2016 an der Universität Basel zu Gast.
16. Februar 2016
Hermann Parzinger, international renommierter Prähistoriker und seit 2008 Präsident der Stiftung Preussischer Kulturbesitz, ist Autor des viel beachteten Buches «Die Kinder des Prometheus», auf das er sich in seinem Vortrag beziehen wird. Erstmals bietet er darin ein weltgeschichtliches Panorama der Frühzeit von den Anfängen der Menschwerdung vor 5 Millionen Jahren bis zur Entstehung der frühen Hochkulturen vor wenigen tausend Jahren.
Hermann Parzinger verfolgt in diesem Werk die Spuren des Menschen vom Australopithecus zum Homo sapiens. Er begleitet ihn auf seinem Weg durch alle Weltteile – von seiner Urheimat Afrika über Europa und Asien bis in die Inselwelt der Südsee und auf den amerikanischen Doppelkontinent.
Diese Geschichte der Menschheit vor der Erfindung der Schrift geht auf die Kunst der Höhlenmaler von Lascaux ebenso ein wie auf die Felsbilder der Aborigines und die ersten Grossskulpturen in den Anden ein. Aber auch Themen wie die Anfänge von Eigentum und Herrschaft, Totenkult und Jenseitsglauben in den verschiedenen Kulturräumen der Erde werden angesprochen.
Archäologe mit grossem Engagement
Hermann Parzinger, geboren 1959, ist ein deutscher Prähistoriker und Spezialist für die Kultur der Skythen. Als Direktor der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts und später als dessen Präsident führte er zahlreiche Ausgrabungen durch. Über die Fachwelt hinaus bekannt wurde er durch die Entdeckung eines skythischen Fürstengrabes mit rund 6'000 Goldobjekten im südlichen Sibirien im Jahr 2001.
Für sein Engagement als Archäologe und für die internationalen Wissenschafts- und Kulturbeziehungen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Leibniz-Preis, mehrere Ehrendoktorate und den russischen Orden der Freundschaft. Ausserdem wurde er in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste gewählt.
Prof. Dr. Hermann Parzinger: Die Kinder des Prometheus. Zur Sesshaftwerdung und Entstehung komplexer Gesellschaften. Landmann-Vortrag zu Antiken Kulturen, Montag, 31. Oktober 2016, 19.30 Uhr, Kollegienhaus, Hörsaal 102, Petersplatz 1, Basel, mit anschliessendem Apéro.
Landmann-Vorträge zu Antiken Kulturen
Mit Unterstützung der Julius-Landmann-Stiftung der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft bieten das Departement Altertumswissenschaften und die Philosophisch-Historische Fakultät der Universität Basel seit 2015 die Veranstaltungsreihe «Landmann-Vorträge zu Antiken Kulturen» an. Julius Landmann (1877–1931) war ab 1910 als Professor für Nationalökonomie und Statistik an der Universität Basel tätig und errichtete die Stiftung als Zeugnis seiner Verbundenheit.