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Vortragsreihen im Herbstsemester 2016

Kämpfer, die im Krieg sterben, massakrierende Frauen, Selbstmorde: Eine öffentliche Ringvorlesung an der Universität Basel beschäftigt sich mit Gewaltbildern in der antiken Welt. Weitere Vortragsreihe führen eine intellektuelle Auseinandersetzung mit der Medizin und unterziehen «böse Bücher» einer genauen Lektüre.

12. September 2016

Sonderausstellung «Grenzenlos Grausam? Bilder der Gewalt in der Antiken Welt» in der Skulpturenhalle Basel
Sonderausstellung «Grenzenlos Grausam? Bilder der Gewalt in der Antiken Welt» in der Skulpturenhalle Basel (Bild: Skulpturenhalle Basel)

Seit jeher ist Gewalt ein Teil der Menschheitsgeschichte. Die Art und das Ausmass von Gewalt und Grausamkeit nehmen hingegen je nach Ära unterschiedliche Formen an. Auch die entsprechenden Darstellungen weichen voneinander ab. Dieser Thematik nähert sich die öffentliche Ringvorlesung Grenzenlos grausam? Fakten und Fiktionen antiker Gewalt anhand des Beispiels von Gewaltsamkeit im Altertum – als Gewalt auf eindrückliche Weise in Statuen, Reliefs und Bemalungen zum Ausdruck gebracht wurde. Die Vortragsreihe befasst sich mit der Frage nach der Bedeutung dieser Gewaltdarstellungen sowohl für die Menschen in der Antike als auch für die Altertumswissenschaften und fragt, welche Schlüsse jeweils für den Umgang mit Gewalt gezogen werden können.

Die Ringvorlesung ist eine Begleitveranstaltung des Departements Altertumswissenschaften zur Sonderausstellung in der Skulpturenhalle des Antikenmuseums Basel, die bis Ende Januar 2017 zu sehen ist. Die Ausstellung zeigt Gewaltdarstellungen aus dem antiken Griechenland anhand von Originalobjekten aus dem Antikenmuseum Basel sowie mit Gipsabgüssen antiker Bildwerke und stellt diesen einige zeitgenössische Kunstwerke gegenüber.

Charlotte Link
Die Bestseller-Autorin Charlotte Link liest am 29. November im Rahmen der Vortragsreihe «Medical Humanities». (Bild: Blanvalet Verlag)

Medizin aus geisteswissenschaftlicher Perspektive

Unter dem Stichwort «Literatur und Medizin» bietet die Vortragsreihe Medical Humanities – Kunst und Geisteswissenschaften für Medizinstudierende drei interdisziplinäre Veranstaltungen an, die Lesungen, Input-Referate von Literaturwissenschaftlern und Medizinern zu den Texten und Diskussionen mit dem Publikum beinhalten.

Die Reihe beginnt am 8. November mit einer Lesung der deutschen Schriftstellerin Kathrin Schmidt aus ihrem Buch «Du stirbst nicht». Der Roman, in dem die Autorin ihre eigene Krankheitsgeschichte verarbeitet, handelt von einer Frau, die nach dem Erwachen aus dem Koma zunächst ohne Kontrolle über ihren Körper und ohne Sprache ins Leben zurückfindet.

Am 15. November rezitiert der als Tatort-Kommissar bekannte Schauspieler Charles Brauer aus jeweils drei Büchern, deren Autoren als Ärzte tätig waren. Brauer stellt Ausschnitte aus dem Prosatext «Gehirne» des deutschen Arztes und Dichters Gottfried Benn, aus «Berlin Alexanderplatz» des deutschen Psychiaters und Schriftstellers Alfred Döblin sowie aus «Reise ans Ende der Nacht» des französischen Arztes und Schriftstellers Louis-Ferdinand Céline vor.

Die Veranstaltung endet am 29. November mit einer Lesung von Charlotte Link, der erfolgreichsten deutschen Autorin der Gegenwart. Die Schriftstellerin liest aus ihrem Spiegel-Bestseller und gleichzeitig persönlichstem Buch «Sechs Jahre. Der Abschied von meiner Schwester». In diesem autobiografischen Werk erzählt Charlotte Link vom Leben und Sterben ihrer krebskranken Schwester und gibt einen Einblick in den Klinikalltag sowie den Umgang der Ärzte mit Patienten. Die Autorin plädiert für mehr Menschlichkeit und wirft einigen Ärzten vor, durch mangelnde Empathie negative psychische Auswirkungen bei ihrer Schwester hervorgerufen zu haben.

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