Stiftungsprofessur Gesundheitsökonomie: Stellungnahme zu irreführenden Medienberichten
In den vergangenen Tagen wurde in verschiedenen Medien über die Stiftungsprofessur Gesundheitsökonomie an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät berichtet. Ausgangspunkt dieser Berichte war eine Sendung der Rundschau, in welcher der Hintergrund der Finanzierung dieser Professur tendenziös dargestellt wurde. Die Rundschau suggerierte, der berufene Professor sei faktisch von der Interpharma abhängig und vertrete deren Interessen. Die Universität stellt in aller Deutlichkeit fest: Die Freiheit und Unabhängigkeit der Forschung und die Lehre dieses (und aller anderen Professorinnen und Professoren) ist in keiner Weise beeinträchtigt.
26. April 2016
Insbesondere ist der Professor für Gesundheitsökonomie vollkommen frei, seine Forschung ohne Ansehen eventueller Vor- oder Nachteile für die Stifterin zu verfolgen und zu publizieren. Ebenso wenig wird der Inhalt seiner Lehre durch die Finanzierung beeinflusst oder beeinträchtigt.
Die Universität ist dem Verband der forschenden pharmazeutischen Industrie als Stifterin dieser Professur sehr verbunden. Die Universität anerkennt, dass Interpharma, wie auch alle anderen Stifter und Gönner der Universität, ihr Engagement auf freiwilliger Basis vornehmen. Niemand ist verpflichtet, die Universität zu unterstützen. Die Tatsache, dass wir von privaten Mäzenen und Förderern finanziell unterstützt werden, ist nicht selbstverständlich.
Bei der Einrichtung und Besetzung der Stiftungsprofessur für Gesundheitsökonomie ist rechtlich alles korrekt zugegangen. 2009 war der Einsitz des Stifters in der Berufungskommission mit beratender Stimme aber ohne Stimmrecht nichts Ungewöhnliches. Die Universität Basel hat diese Praxis mittlerweile geändert und ist momentan dabei, die Zusammenarbeit mit Stiftern neu zu regeln.
Die Berufungskommission arbeitete unter Beizug von internationalen Gutachtern und verfasste einen Bericht zuhanden der Fakultät. Diese unterbreitete anschliessend dem Rektorat den Vorschlag, Prof. Dr. Stefan Felder zu berufen, einen renommierten Gesundheitsökonomen mit ordentlicher Professur an der Universität Duisburg-Essen.
Im Rahmen der Berufungsverhandlungen zeigte sich, dass der Kandidat nur nach Basel wechseln würde, falls seine Einbussen bei der Vorsorge nicht allzu gross ausfielen. Verhandelt wurde zudem eine formelle Evaluation nach zwei Jahren. Nach Gesprächen des Rektorats mit der Stifterin zeigte sich diese bereit, beim Einkauf in die Pensionskasse auszuhelfen.
Dank der Nachbesserungen konnten die Berufungsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden. In der Folge wählte der Universitätsrat im Herbst 2010 Stefan Felder zum Extraordinarius für die neue Stiftungsprofessur «Health Economics» und 2014 zum ordentlichen Professor.