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Personalisierte Medizin mit bestmöglichem Datenschutz

geöffnete Hand mit einem Netzwerk aus Punkten und Linien
Das Forschungskonsortium Clinnova setzt auf dezentrales KI-Training, um anhand medizinischer Daten personalisierte Therapien für Autoimmunerkrankungen zu ermöglichen. (Bild: AdobeStock)

Forschende aus der Schweiz, Frankreich, Deutschland und Luxemburg wollen mit Künstlicher Intelligenz die Versorgung von Menschen mit Autoimmunerkrankungen verbessern. Das Ziel: massgeschneiderte Therapien bei Multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis und entzündlichen Darmerkrankungen ermöglichen.

15. Mai 2024 | Angelika Jacobs

geöffnete Hand mit einem Netzwerk aus Punkten und Linien
Das Forschungskonsortium Clinnova setzt auf dezentrales KI-Training, um anhand medizinischer Daten personalisierte Therapien für Autoimmunerkrankungen zu ermöglichen. (Bild: AdobeStock)

Die gleiche Therapie funktioniert nicht bei jedem und jeder gleich gut. Jeder Mensch ist verschieden, hat einen individuellen Krankheitsverlauf oder spricht unterschiedlich gut auf bestimmte Wirkstoffe an – mit mehr oder weniger Nebenwirkungen. Deshalb schürt der Begriff «Big Data» Hoffnung im Gesundheitswesen. Die Analyse grosser Mengen an Daten von Patientinnen und Patienten könnte neue Erkenntnisse bringen, wer von welcher Therapie am meisten profitiert.

Eine der grossen Hürden dabei sind die sehr heterogenen Daten: Spitäler haben mitunter ihre eigenen Prozesse, wie sie Proben nehmen und analysieren oder welche Messungen sie vornehmen. Das macht die Daten verschiedener Gesundheitszentren schwer vergleichbar.

Ein anderes Problem: Um ausreichende Datenmengen zusammenzubekommen, mit denen sich eine Künstliche Intelligenz (KI) trainieren liesse, müssten Patientendaten über Grenzen hinweg zusammengebracht werden. Das ruft Bedenken über den Datenschutz auf den Plan.

Dezentrales KI-Training

Das Forschungskonsortium Clinnova will diese Hürden überwinden und das Potenzial von KI für die Präzisionsmedizin erschliessen. Dafür verfolgt das internationale Projekt ein Konzept, das Datenqualität und Datenschutz sicherstellen soll: Zum einen etablieren die beteiligten Institutionen gemeinsame Prozesse, um während der kommenden Jahre eine Reihe klar definierter Daten zu sammeln. Dazu zählen klinische Daten, Bioproben wie etwa Blut und Urin, Messungen mit digitalen Sensoren sowie medizinische Bilddaten. Die Forschenden rekrutieren hierfür Patientinnen und Patienten, um mehrere Kohorten aufzubauen und diese über die kommenden Jahre zu begleiten.

Zum anderen entwickeln sie die digitale Infrastruktur für «Federated Learning» – ein dezentrales Training für KI. Das Prinzip dahinter: Die Daten aus verschiedenen Gesundheitszentren fliessen nicht in eine grosse Datenbank ein, um darauf die KI zu trainieren. Stattdessen werden Teile des Algorithmus auf die jeweiligen Daten der einzelnen Institutionen angewandt. Die Daten bleiben dezentral und die KI wird anhand der gesammelten statistischen Parameter der Daten trainiert.

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