Gewebeanalysen mit Nanotechnologie
Viele Menschen sind von Krebs betroffen und auf schnelle Ergebnisse angewiesen, denn bösartige Tumore können sich ausbreiten und in verschiedenen Organen Metastasen bilden. Deshalb wäre es ein entscheidender Vorteil, über eine schnelle und objektive Diagnose zu verfügen, die Informationen zur Aggressivität des Tumors liefert.
Das Team um Argovia-Professor Roderick Lim vom Swiss Nanoscience Institute und vom Biozentrum der Universität Basel entwickelte das Gerät Artidis («Automated and Reliable Tissue Diagnostics»), das auf Rasterkraftmikroskopie basiert. Es misst lokale nanomechanische Eigenschaften der Gewebsprobe und erstellt einen universellen Fingerabdruck, der erlaubt, zwischen bösartigen und gutartigen Tumoren sowie gesundem Gewebe zu unterscheiden.
«Unsere Arbeit reicht von Grundlagenforschung über die Verbesserung medizinischer Forschung bis zur Entwicklung neuer Technologien. Dazu gehören unter anderem Nanomechanik, Krebsbiologie, zellulärer Transport, Nanomedizin und Diagnostik sowie Instrumentenentwicklung und Ingenieurwissenschaften. Es sind gerade diese Herausforderungen in Verbindung mit der Möglichkeit, Menschen zu helfen, die unsere Projekte so vielfältig und spannend machen», erklärt Lim.
Zusammen mit der Firma Nanosurf, die aus der Universität Basel hervorgegangen ist, wird Lims Gruppe Artidis weiter optimieren, um ein einfach anzuwendendes Gerät für die Klinik anbieten zu können. Damit liessen sich die Wartezeiten für Patientinnen und Patienten auf Ergebnisse zur Aggressivität des Tumors drastisch reduzieren. Neben der Entwicklung der Instrumente wird das Projektteam weiter untersuchen, welche Rolle die Nanomechanik für die Bildung von Metastasen und die Aggressivität der Tumore spielt, und so einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Ausbreitung von Krebs liefern.