Forschung
In vielen Fachbereichen der Universität Basel wurde wieder exzellente Forschung mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit betrieben. Dies zeigt sich in zahlreichen Veröffentlichungen zu einer grossen Bandbreite nachhaltigkeitsrelevanter Forschung. Neu spielt hier das Forschungsnetzwerk «Sustainable Future» eine wichtige Rolle, welches die interdisziplinäre Forschung an der Universität Basel weiter stärkt.
Forschungnetzwerk "Sustainable Future"
Im Jahr 2021 hat sich das Forschungsnetzwerk «Sustainable Future» gegründet. Es vereint aktuell 101 Forschende aus fünf Fakultäten mit dem Ziel, die interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung an der Universität Basel zu stärken. Zu den drei thematischen Schwerpunkten Energie und Klima, GeoBio-Diversität und Sustainable Digital Work wurden bereits zahlreiche Studien veröffentlicht.
Im Themenbereich Energie und Klima untersuchten Dr. Basil Bornemann, Dr. Marius Christen und Professorin Aya Kachi die Umsetzung der internationalen Nachhaltigkeitsziele in Schweizer Kantonen. Professor Paul Burger und Dr. Iljana Schubert führten eine interdisziplinäre Studie zu Modellierungsmethoden durch, mit dem Ziel politische Entscheidungsträger*innen bei der Gestaltung von nachhaltigen Massnahmen im Mobilitätsbereich zu unterstützen. In einer Kooperation mit der ETH Zürich untersuchten Professor Beat Hintermann und seine Forschungsgruppe «Public Economics» mit Hilfe von GPS-Daten, wie sich das Mobilitätsverhalten der Schweizer Bevölkerung während der ersten Phase der Corona-Pandemie veränderte. Sie konnten unter anderem zeigen, dass während des Lockdowns deutlich geringere Distanzen zurückgelegt wurden und der Veloverkehr zunahm.
In den Umweltwissenschaften veröffentlichte das Forschungsteam von Professorin Patricia Holm zwei Studien zu Mikroplastik in der Antarktis. Die Studien zeigten einerseits, dass der Schiffsverkehr mutmasslich eine wichtige Mikroplastikquelle in der Antarktis ist und andererseits, dass die Kaiserpinguine dort noch kein Mikroplastik mit ihrer Nahrung aufnehmen. Neu aufgebaut wurde die Forschungsgruppe «Globale & Regionale Landnutzungsänderungen» von Professorin Ruth Delzeit, welche sich mit der Ressource Land und damit verknüpften Konflikten, z. B. im Zusammenhang mit einer wachsenden Weltbevölkerung, auseinandersetzt.
Das Konsortium CoSi erhält den Zuschlag beim Energieforschungsprogramm SWEET
2022 bewarb sich die Universität Basel beim Energieforschungsprogramm SWEET vom Bundesamt für Energie und erhielt den damit verbundenen Forschungszuschlag im Januar 2023. SWEET steht für «Swiss Energy Research for the Energy Transition» und soll die Forschung zur Energiewende in der Schweiz weiter vorantreiben. Hannes Weigt, Professor für Energieökonomie, wird mit Hilfe der von SWEET erhaltenen Fördermittel das Forschungskonsortium CoSi («Co-Evolution and Coordinated Simulation of the Swiss Energy System and Swiss Society») leiten, welches die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Energiesystemen erforscht und welchem über ein Dutzend Hochschulen und Forschungsinstitutionen angehören.
Nachhaltigkeit als Forschungsschwerpunkt in verschiedenen Fachbereichen
In den letzten zwei Jahren wurden in zahlreichen Fachbereichen exzellente nachhaltigkeitsrelevante Studien veröffentlicht. Der Forschungsgruppe von Professor Ben Engel, die am Biozentrum zur molekularen Struktur von Zellen forscht, ist es gelungen, die Struktur eines bakteriellen Enzyms zu entschlüsseln, welches das Potential hat, CO2 zu speichern. Es ist ausserdem das erste bekannte Enzym, das dafür Wasserstoff nutzt und zeigt somit neue Wege auf, Wasserstoff als Energiequelle zu nutzen. Das Team um Professor Markus Gerber vom Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit untersuchte den Effekt von Sport und Bewegung auf die mentale Gesundheit und kardiorespiratorische Fitness von Bewohnerinnen und Bewohnern eines griechischen Flüchtlingslagers. Unter Leitung von Professor Jens Köhrsen untersuchte ein Team am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik die Rolle von Religion für den nachhaltigen Wandel in Städten. Sie fanden heraus, dass die Umweltbewegung in den Kirchen immer wichtiger wird und immer öfter mit Geld und Personal unterstützt wird, aber dass sich die Umsetzung der Programme in den Gemeinden trotzdem oft als schwierig gestaltet.
Weitere Forschungsprojekte zum Thema Nachhaltigkeit werden in der folgenden Bildergalerie vorgestellt:
Nachhaltigkeit im Forschungsalltag - Tierethik
Die Universität Basel legt grossen Wert auf hohe ethische und tiergesundheitliche Standards beim Einsatz von Versuchstieren in der biologischen und medizinischen Grundlagenforschung. Die Universität ist Mitglied des Schweizer 3R Kompetenzzentrums (3RCC) und der sogenannte 3R-Ansatz (Reduction, Refinement, Replacement) - ein Grundprinzip für ethische, tierexperimentelle Forschung - ist fester Bestandteil des universitären Forschungsalltags. Seit 2022 ist die Universität zudem dem Swiss Transparency Agreement on Animal Research (STAAR) beigetreten.
Ziele & Massnahmen
Stärkung der inter- und transdisziplinären Forschung zu den Sustainable Development Goals
Intensivierung und Fortführung der Zusammenarbeit im Forschungsnetzwerk Sustainable Future, Entwicklung grösserer interdisziplinärer Forschungsprojekte
Geschäftsführung Forschungsnetzwerk Sustainable Future
Förderung von Nachhaltigkeit im Forschungsalltag
Unterstützung dezentraler Arbeitsgruppen in den Fakultäten und Departementen, die sich für eine nachhaltigere Gestaltung ihrer Forschungstätigkeiten einsetzen (z.B. Green Lab Projekte)
Reduktion der Zucht und Haltung überzähliger Tiere, die nicht in Versuchen verwendet werden können
Unterzeichnung und Implementierung der Schweizer «Culture of Care Charta» und kontinuierliche Förderung der Umsetzung des 3R-Ansatzes (Replacement, Reduction, Refinement)
Fachstelle für Nachhaltigkeit
Campus Services
Tierbetriebe & Tierschutz
3R Koordinationsstelle
Vizerektorat Forschung
3R Koordinationsstelle
Tierschutz & Tierbetriebe
Vizerektorat Forschung
Kommunikation & Marketing
Stärkung der inter- und transdisziplinären Forschung zu den Sustainable Development Goals
Durchführung von Anlässen und Aktivitäten, um den interdisziplinären Austausch zwischen Wissenschaftler*innen zu fördern
Grants Office
Fachstelle für Nachhaltigkeit
Erhöhung der Sichtbarkeit der Forschung für nachhaltige Entwicklung an der Universität Basel
Identifikation ("tagging") von Forschungsprojekten, die zu den Sustainable Development Goals beitragen, um Schwerpunkte und Stärken nachhaltigkeitsrelevanter Forschung der Universität Basel ausweisen zu können1
Verstärkte Kommunikation bestehender nachhaltigkeitsrelevanter Forschung; Motivation zu gemeinsamen Anträgen und Forschungsprojekten
Vizerektorat Forschung
Fachstelle für Nachhaltigkeit
Grants Office
Fachstelle für Nachhaltigkeit
[1] In Kooperation mit Professor R. Mata wurde 2021 u.a. ein «SDG-Hackathon» durchgeführt, um Visualisierungen des Forschungsoutputs zu generieren. Eine aussagekräftige Darstellung SDG-relevanter Forschung der gesamten Universität ist aufgrund unterschiedlicher Datenlagen und Suchabfragen aber nicht sinnvoll darstellbar.