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Versorgungssicherheit Schweiz: Stromversorgung bis 2035 gesichert

Forscherteams der Universität Basel und der ETH Zürich haben im Auftrag des Bundesamts für Energie die Versorgungssicherheit auf dem Schweizer Strommarkt analysiert. Die Studie zeigt anhand mehrerer Entwicklungsszenarien, dass die Versorgungssicherheit bis 2035 im Verbund mit unseren Nachbarstaaten gewährleistet ist.

02. November 2017

Mit der Umwandlung der europäischen Stromerzeugung weg von fossiler und nuklearer Erzeugung in Richtung erneuerbare Energien stellt sich zunehmend die Frage nach der langfristigen Angemessenheit der Erzeugungs- und Systemkapazität in der Schweiz – kurz gesagt: der Versorgungssicherheit. Das Bundesamt für Energie hat daher die Forschungsstelle für Nachhaltige Energie- und Wasserversorgung an der Universität Basel FoNEW und die Forschungsstelle Energienetze an der ETH Zürich (FEN) damit beauftragt, in einer Modellanalyse die Schweizer Versorgungssicherheit zu bewerten.

Hierfür wurden verschiedene Szenariokombinationen entwickelt, welche potenzielle Entwicklungen in der Schweiz, in den EU-Nachbarländern sowie mögliche Extremszenarien abbilden. Diese werden mithilfe zweier Modellansätze analysiert, welche einerseits die detaillierten Restriktionen der Schweizer Wasserkraft und des Schweizer Übertragungsnetzes berücksichtigen (FoNEW) und andererseits die hohe Bandbreite an möglichen Einspeisungen erneuerbarer Energien abbilden (FEN).

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass auch in Zukunft die Versorgungssicherheit der Schweiz meistens als nicht kritisch zu betrachten ist, solange die Schweiz im europäischen Strommarkt integriert bleibt. Bis 2035 sind in allen Basisszenarien keine Probleme bei der Stromversorgungssicherheit zu erwarten. Bis mindestens 2025 und in den meisten betrachteten Fällen bis 2030 sind auch bei abweichenden Annahmen keine versorgungskritischen Situationen zu erwarten.

Probleme im Bereich der Erzeugung treten ab diesen Jahren tendenziell erst unter Annahme extremer Entwicklungen auf, wie etwa eines starken Rückgangs der Kohlekapazitäten in Deutschland ohne gleichzeitige Kompensation durch Investitionen in alternative Technologien. 

Eine Einbettung der Schweiz in den europäischen Gesamtmarkt ist daher ein zentraler Punkt, um die Schweizer Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die politischen Entwicklungen in den Nachbarländern in Bezug auf den Ausbau erneuerbarer Energien sowie dem Ausstieg bzw. der Reduktion von nuklearer und fossiler Erzeugung sollten daher weiter verfolgt werden, um etwaige Rückschlüsse auf die langfristige Versorgungssituation ziehen zu können. 


Weitere Auskünfte

Prof. Dr. Hannes Weigt, Universität Basel, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Forschungsstelle Nachhaltige Energie- und Wasserversorgung, Tel. +41 61 207 32 59, E-Mail: hannes.weigt@unibas.ch

Swiss Competence Centers for Energy Research

Beide Forscherteams sind in den vernetzten Forschungskompetenzzentren, den Swiss Competence Centers for Energy Research (SCCER), engagiert. Das FoNEW-Team ist Teil des Competence Center for Research in Energy, Society and Transition SCCER CREST, welches sich mit den sozioökonomischen Herausforderungen der Energiestrategie befasst. Das FEN-Team gehört zum SCCER Future Swiss Electrical Infrastructure SCCER FURIES, welches sich mit den technologiebezogenen Herausforderungen von Netzen und ihren Komponenten auseinandersetzt.

Thematischer Schwerpunkt

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