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Osteuropa – Von Kostümen, Konflikten und Kulturräumen (02/2015)

Auf Darwins Spuren

Christoph Dieffenbacher

Zoologen und Evolutionsforscher der Universität Basel tauchen in den grossen Seen Ostafrikas nach Buntbarschen, um diese morphologisch und genetisch zu untersuchen. (Fotos: Robert Huber, Adrian Indermaur)

Vor über 150 Jahren erkannte der englische Naturforscher Charles Darwin, dass sich Lebewesen durch Anpassung an ihre Umwelt verändern. Indem sie sich an unterschiedliche Lebensräume anpassen, können auch ganz neue Arten entstehen. So haben sich allein in den grossen Seen Ostafrikas – im Tanganjika-, Malawi- und Viktoriasee – fast 2000 neue Arten von Buntbarschen gebildet.

Diese tropischen Süsswasserfische, wie sie auch in unseren Aquarien umherschwimmen, sehen ganz unterschiedlich aus: Ihre Grundform ist oval, etwas langgestreckt und seitlich abgeflacht, ihre Mäuler je nach Nahrung anders geformt.

«Die Buntbarsche sind faszinierende Modellorganismen für mich, um nachzuvollziehen, wie biologische Vielfalt entsteht», sagt der Zoologe und Evolutionsforscher Prof. Walter Salzburger von der Universität Basel. Es gebe auf der Erde wohl keinen anderen Ort als die afrikanischen Seen, wo sich durch Anpassung an unterschiedliche ökologische Nischen so viele Arten in einer derart grossen Vielfalt gebildet haben – und das vergleichsweise explosionsartig.

Salzburger, gebürtiger Tiroler, fliegt mit seinem Team jedes Jahr mindestens zweimal für einige Wochen nach Ostafrika, wo die Zoologen nach den Buntbarschen tauchen, sie in Netze treiben, angeln, mit Fallen fangen oder sie den einheimischen Fischern abkaufen, um die Barsche später morphologisch und genetisch zu untersuchen. Nicht selten landet ein Fisch auch einmal in einer Bratpfanne und wird von den Basler Gästen zum Abendessen verspeist.

Walter Salzburger kam 2007 als Assistant Professor an das Zoologische Institut der Universität Basel. Der Zoologe fokussiert seine Forschung auf die Evolution von Buntbarschen. Ein zweites Forschungsfeld von Walter Salzburger sind Wirbeltiere im alpinen Raum.

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