Neubau für den Sonderbestand der Universitätsbibliothek Basel: Diener & Diener gewinnen Studienauftrag
Um den Erhalt der wertvollen historischen Bestände zu sichern, soll die Universitätsbibliothek durch einen Neubau auf der Hebelschanze erweitert werden. Gleichzeitig muss das angrenzende Bernoullianum denkmalgerecht saniert werden. Den Studienauftrag für Neubau und Sanierung hat das Architekturbüro Diener & Diener gewonnen, den für die Freiraumgestaltung Vogt Landschaftsarchitekten.
09. April 2025
Mit dem Neubau für den Sonderbestand der Universitätsbibliothek Basel (UB) auf der Hebelschanze sollen nicht nur die baulichen Anforderungen für die sichere Aufbewahrung und die Bearbeitung der Kulturgüter erfüllt werden: Es soll eine moderne Bibliothek entstehen, in der die einzigartigen Schätze des Sonderbestands den Studierenden und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.
Parallel zum Neubau soll das Bernoullianum saniert und die umliegenden Plätze, Strassen und Wege umgestaltet werden, um bessere und verkehrsberuhigte Fusswegverbindungen, mehr Aufenthaltsmöglichkeiten und möglichst viel neue Grünflächen zu schaffen.
Zwei Siegerprojekte
Gestützt auf den Ratschlag für den Neubau von 2022 und den Grossratsbeschluss vom November 2023 hat der der Kanton Basel-Stadt zwei parallele Studienaufträge durchgeführt. Ein Beurteilungsgremium unter dem Vorsitz von Kantonsbaumeister Beat Aeberhard hat die eingereichten Beiträge von sieben Planungsteams beurteilt.
Die beiden einstimmig ausgewählten Siegerprojekte unter der Federführung des Basler Architekturbüros Diener & Diener Architekten und Vogt Landschaftsarchitekten aus Zürich liefern auf vielen Ebenen eine überzeugende Antwort: Diener & Diener Architekten schlagen ein Gebäudevolumen vor, das passgenau in die städtische Umgebung eingefügt wird.
An der Schönbeinstrasse stuft sich das Siegerprojekt leicht zurück. Die kleine Geste hat eine grosse Wirkung: Sie schafft einen überzeugenden Bezug zum Spitalgarten, erweitert und vernetzt den Stadtraum und zollt dem barocken Holsteinerhof an der Hebelstrasse Respekt.
Neben der verblüffend einfachen städtebaulichen Setzung zeigt der Entwurf auch handwerkliches Geschick. Die vorgeschlagene Organisation und Funktionalität des Betriebs erfüllt die von den Nutzenden gestellten Anforderungen.
Ein Stadtgarten zwischen Bernoullianum und UB
Darüber hinaus wird an der Schnittstelle zwischen Bernoullianum und Neubau ein neuer öffentlich zugänglicher Raum vorgeschlagen, der als Bindeglied zwischen dem verkehrsbelasteten Ring und der dem universitären Leben gewidmeten Schönbeinstrasse dient. Damit entsteht ein Forum für die Öffentlichkeit, das als konsumfreier Raum zum Verweilen einlädt.
Aus Sicht der Jury erfährt mit dem Vorschlag von Vogt Landschaftsarchitekten der öffentliche Freiraum eine deutliche qualitative Verbesserung: Zwischen Bernoullianum und Universitätsbibliothek spannt sich ein Stadtgarten auf, der unterschiedliche Begegnungen ermöglicht. Die Umgebung wird verkehrsberuhigt, grosszügig entsiegelt und begrünt. Es werden zahlreiche neue Bäume gepflanzt. Damit entstehen neue Aufenthaltsmöglichkeiten, die zur Belebung des Freiraums des universitären Umfelds und des benachbarten Quartiers beitragen sollen.
Das Siegerprojekt inklusive Freiraumkonzept wird nun gemäss den Empfehlungen des Beurteilungsgremiums überarbeitet. Die notwendige Zonenänderung wird nochmals öffentlich aufgelegt und anschliessend zusammen mit der Ausgabenbewilligung für das Hochbau- und Freiraumprojekt dem Grossen Rat vorgelegt.
Die Ausstellung aller Projektvorschläge findet vom 20. Juni bis zum 30. Juni 2025 im Lichthof des Bau- und Verkehrsdepartements, Münsterplatz 11, Basel statt. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 12–19 Uhr und samstags von 11–16 Uhr geöffnet.
Diese News beruht auf einer Medienmitteilung des Bau- und Verkehrsdepartements des Kantons Basel-Stadt.