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Mit gezielter Therapie erfolgreicher gegen Leukämie

Blutabstrich
Blutabstrich mit abnormal erhöhter Anzahl Blutplättchen und Leukozyten. (Foto: iStock)

Bei chronischen Leukämien kann die Blockierung eines überaktiven Enzyms namens JAK2 den Krankheitsverlauf lediglich verlangsamen. Eine bessere Wirkung lässt sich möglicherweise durch das zusätzliche Hemmen eines bestimmten Signalwegs erreichen, wie eine Studie der Universität Basel belegt. Die Ergebnisse sind so überzeugend, dass sie von Bench to Bedside schon in klinische Studien einfliessen.

16. September 2021

Blutabstrich
Blutabstrich mit abnormal erhöhter Anzahl Blutplättchen und Leukozyten. (Foto: iStock)

Bei den myeloproliferativen Neoplasien, einer Form von chronischer Leukämie, produziert der Körper ständig zu viele Blutzellen wie Erythrozyten, Thrombozyten und Granulozyten. Dies führt zu Symptomen wie Erschöpfung, Gliederschmerzen und vergrösserter Milz, aber auch zu Thrombosen. Die Krankheit trifft etwa einen von hunderttausend Erwachsenen pro Jahr und endet im schlimmsten Fall in einer akuten Leukämie mit einer geringen Lebenserwartung.

Der Auslöser für die Krankheit sind Mutationen, die dafür sorgen, dass das Enzym JAK2-Kinase dauerhaft aktiv ist anstatt nur bei Bedarf. Dadurch erhält das Knochenmark ununterbrochen ein Signal zur Bildung von neuen Blutzellen. Seit etwa zehn Jahren gibt es daher Inhibitoren, die darauf abzielen, die Aktivität von JAK2 zu hemmen.

Monotherapie hat Schwächen

«Allerdings hat sich die Erwartung an diese JAK2-Inhibitoren nicht ganz erfüllt», sagt Prof. Dr. Sara Christina Meyer, Leiterin des Forschungsteams «Myeloid Malignancies» am Departement Biomedizin der Universität Basel und Leitende Ärztin Hämatologie am Universitätsspital Basel. Zwar verringern sich die Symptome, doch der Anteil an Leukämiezellen im Blut bleibt hoch und nach einigen Jahren sprechen die Patientinnen und Patienten nicht mehr auf die Behandlung an. «Wir gehen deshalb der Frage nach, warum diese zielgerichtete Therapie nicht effektiver ist.»

Die Spur führte ihr Forschungsteam zum sogenannten MAPK-Signalweg, der bei der Entstehung von vielen Krebsarten eine Rolle spielt und bei den myeloproliferativen Neoplasien unter der Kontrolle der JAK2-Kinase steht. «Wir haben in früheren Arbeiten herausgefunden, dass dieser Signalweg trotz Hemmung von JAK2 aktiv bleibt und weiterhin die Blutbildung ankurbelt», so Sara Meyer.

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