Bayer Thrombosis Research Award 2017 für David Seiffge
Der Mediziner Dr. David Seiffge vom Universitätsspital Basel erhält einen Bayer Thrombosis Research Award 2017. Die Bayer Science & Education Foundation würdigt damit seine klinischen Arbeiten zum Management nicht-Vitamin-K-abhängiger oraler Antikoagulanzien bei Patienten mit akutem Schlaganfall.
14. Februar 2017
Der wissenschaftliche Stiftungsrat der Bayer Science & Education Foundation hat Dr. David Seiffge von der Stroke-Forschungsgruppe der Neurologie des Universitätsspitals Basel die mit 30'000 Euro dotierte Auszeichnung zuerkannt.
David Seiffge und die Forschungsgruppe konnten zeigen, dass Schlaganfallpatienten im klinischen Alltag bereits fünf Tage nach dem Akutereignis mit nicht-Vitamin-K-abhängiger oraler Antikoagulanzien (NOAK) behandelt werden können. Dabei war das Blutungsrisiko bei nur 1,3 Prozent pro 100 Patientenjahre niedrig. Sie konnten auch nachweisen, dass bei akuten Schlaganfallpatienten nach nur einer halben Stunde die Resultate der Plasmaspiegelbestimmung von Rivaroxaban vorliegen, was neue Möglichkeiten der Akuttherapie eröffnen könnte.
In einer internationalen Pilotstudie, die von David Seiffge und Prof. Stefan Engelter initiiert wurde, konnte beispielsweise gezeigt werden, dass bei ausgewählten Patienten mit Schlaganfall, die unter NOAK-Behandlung standen, eine erfolgreiche Thrombolyse durchgeführt werden konnte.
«David Seiffge ist ein talentierter Kliniker, dessen Arbeit aus der Vielzahl der Nominierungen herausragt. Seine Arbeit zur Anwendungssicherheit nicht-Vitamin-K-abhängiger oraler Antikoagulanzien liefert bedeutsame Erkenntnisse für die klinische Praxis. Aufgrund seiner herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten verdient er diese Auszeichnung in ganz besonderem Masse», kommentiert Dr. Frank Misselwitz, Leiter des Bereichs Herz-Kreislauf und Blutgerinnung der klinischen Forschung bei Bayer.
Förderung durch den Forschungsfonds der Universität Basel
Der Preisträger Dr. David Seiffge hat in Heidelberg, Rennes (Frankreich) und Basel Medizin studiert. In einer experimentellen Doktorarbeit untersuchte er im Labor von Prof. Lothar Schilling in Mannheim/Heidelberg die Wirkung eines künstlichen Sauerstoffträgers auf den hypoxischen Hirnschaden bei einem Schlaganfall. Seit 2011 ist er in der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsspitals in Basel unter Leitung von Prof. Ludwig Kappos tätig. Wissenschaftlich liegt sein Schwerpunkt im Bereich der klinischen Forschung zu oralen Antikoagulantien, Schlaganfall und Hirnblutung in der zerebrovaskulären Forschungsgruppe von Prof. Stefan Engelter und Prof. Philippe Lyrer.
Aktuell setzt sich David Seiffge mit der klinischen Bedeutung der Plasmaspiegel nicht-Vitamin-K-abhängiger oraler Antikoagulantien auseinander, wofür er 2016 eine Zusprache des Forschungsfonds der Universität Basel aus dem Spezialprogramm Nachwuchsförderung klinische Forschung erhalten hat.
Mit dem Thrombosis Research Award zeichnet die Bayer Science & Education Foundation seit 2013 alle zwei Jahre aufstrebende Nachwuchsforscher aus, die im deutschsprachigen Raum im Bereich der grundlegenden und klinischen Thromboseforschung besondere Akzente setzen.