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KI-gestützte Dermatologie: dank neuem Datensatz auch für dunklere Hauttypen

Symbolbild einer Situation beim Arzt mit einem Kleinkind in Madagaskar
KI könnte künftig die Diagnostik in der Dermatologie unterstützen. Für dunklere Hauttypen gibt es nun eine Bilddatenbank, um die Software zu trainieren. (Symbolbild: AdobeStock)

In mehreren Ländern Afrikas leiden bis zu neun von zehn Kindern an einem Hautproblem. Es gibt vor Ort jedoch viel zu wenige Dermatologinnen und Dermatologen. Künstliche Intelligenz könnte bei der Diagnostik helfen, muss dafür aber mit entsprechenden Bildern trainiert werden. Forschende haben deshalb einen neuen Datensatz für dunkle Hauttypen geschaffen.

10. Oktober 2024 | Angelika Jacobs

Symbolbild einer Situation beim Arzt mit einem Kleinkind in Madagaskar
KI könnte künftig die Diagnostik in der Dermatologie unterstützen. Für dunklere Hauttypen gibt es nun eine Bilddatenbank, um die Software zu trainieren. (Symbolbild: AdobeStock)

Der Bedarf ist hoch, der Mangel an Hautärztinnen und –ärzten akut: In vielen Ländern Afrikas gibt es weniger als eine Fachperson für Dermatologie pro einer Million Menschen – anstatt wie von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen eine Fachperson pro 50'000. Vor allem in ländlichen Gegenden Afrikas macht sich dieser Fachkräftemangel bemerkbar: Bis zu 87 Prozent der Kinder leiden an unbehandelten Hautkrankheiten.

Das PASSION-Projekt (Abkürzung für Pediatric AI Skin Support In Outreach Nations) soll Abhilfe schaffen: Forschende der Universität Basel um Prof. Dr. Alexander Navarini haben gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Madagaskar, Malawi und Guinea die Grundlage geschaffen, um die dermatologische Diagnostik in diesen Regionen mit Künstlicher Intelligenz (KI) besser zu unterstützen. Sie präsentieren das Projekt an der Konferenz «MICCAI 2024» (International Conference on Medical Image Computing and Computer Assisted Intervention) in Marrakesch.

Fehlende Bilder von dunkler Haut

Wenn eine KI beispielsweise ein Ekzem anhand eines Fotos erkennen soll, muss sie dafür zunächst an Hunderten von Bildern lernen, wie dieses Ekzem aussieht. Fotos gibt es aber vor allem von Hautproblemen bei hellen Hauttypen, die Kliniken in Europa und den USA zur Dokumentation erstellt haben. Die medizinische Unterversorgung in vielen Ländern Afrikas bedeutet auch, dass es nicht viel Bildmaterial zu Hautproblemen auf pigmentierter Haut gibt. Trainieren KI-Programme nur an Fotos heller Haut, können sie Veränderungen auf dunkler Haut viel schlechter diagnostizieren.

Die Forschenden haben deshalb eine neue Datenbank mit Bildern von vier sehr häufigen Hautkrankheiten geschaffen: Ekzeme, Pilzinfektionen der Haut und Nägel, Krätze sowie oberflächliche Hautinfektionen mit Streptokokken oder Staphylokokken. Mit diesem Datensatz lassen sich neue KI-Programme für die dermatologische Diagnostik trainieren, aber auch bereits vorhandene KI-Modelle auf ihre Genauigkeit testen.

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