Preis Optimus Agora für Projekt aus der Stressforschung
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat das Projekt «Stress» mit dem Preis Optimus Agora ausgezeichnet. Prof. Dr. Dominique de Quervain von der Universität Basel und Prof. Dr. Carmen Sandi von der ETH Lausanne (EPFL) wollen mit diesem vom SNF geförderten Agora-Projekt die Stressforschung in der Öffentlichkeit sichtbarer machen.
13. Mai 2020
Stress kennt jede und jeder, aber die Mechanismen dahinter sind noch mit vielen Fragen behaftet. Was genau bewirkt Stress in Psyche und Organismus und wie kann man ihm entgegenwirken? Die Forschung liefert dazu neue Erkenntnisse, doch werden wenige davon in allgemein verständlicher Form publiziert, erklärt de Quervain in einem vom Nationalfonds veröffentlichten Interview.
Das Projekt startet im Juni und wird voraussichtlich drei Jahre laufen. Im Fokus steht insbesondere der Dialog zwischen Forschung und Öffentlichkeit. De Quervain und Sandi erhoffen sich von diesem Austausch auch neue Anstösse für die Stressforschung. «Für uns ist es wichtig zu wissen, was die Bevölkerung braucht», so de Quervain.
Zum einen wollen die Forschenden eine Informationsplattform aufbauen, auf der Wissen aus der Stressforschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Interessierte sollen dort auch Fragen zum Umgang mit Stress stellen können.
Zum anderen sind auch Informationstage in den Schweizer Städten geplant, in denen es Laboratorien für Stressforschung gibt, namentlich in Lausanne, Genf, Freiburg, Bern, Basel und Zürich. Aufgrund der anhaltenden Einschränkungen durch die Massnahmen gegen die Covid-19-Pandemie sind die Forschenden jedoch auch im Gespräch über alternative Formate wie virtuelle Ausstellungen und Stress-Experimente, die Interessierte von zuhause aus durchführen könnten.
Mit dem Förderinstrument Agora unterstützt der SNF Projekte, die den Dialog mit der Öffentlichkeit in den Mittelpunkt stellen. Mit dem jährlichen Preis Optimus Agora zeichnet der SNF dabei besonders vielversprechende Projektideen aus. Die Preisverleihung soll im September am Jahreskongresses für Wissenschaftskommunikation ScienceComm'20 stattfinden. Der Preis beinhaltet zudem eine Fortbildung in wissenschaftlicher Kommunikation in Zusammenarbeit mit Swissnex San Francisco.