Swissuniversities: Weiterhin mit den Weltbesten messen
Vor zwei Jahren hat das Schweizer Stimmvolk die Initiative «Gegen Masseneinwanderung» angenommen. Swissuniversities, die Konferenz der Hochschulrektorinnen und -rektoren, nimmt diesen Jahrestag am morgigen 9. Februar zum Anlass, ein gemeinsam verabschiedetes Manifest zu veröffentlichen.
08. Februar 2016
In dem Positionspapier «für eine Schweiz im Zentrum der europäischen Bildungs- und Forschungslandschaft» weisen die Rektorinnen und Rektoren der Schweizer Hochschulen auf die Notwendigkeit hin, die nötigen Rahmenbedingungen für die Existenz unserer inländischen und ausländischen Forschenden zu sichern. Die geplante Kontingentierung der ausländischen Studierenden mit Erwerbstätigkeit und der ausländischen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (PhD und Postdoc) bedrohe die Exzellenz des Bildungs- und Forschungsraums Schweiz. Dadurch verliere die Schweiz den Zugang zum wichtigsten «Rohstoff» und damit auch die Möglichkeit, global in der «ersten Liga» mitzuspielen.
Findet die Schweiz bis Ende 2016 keine Vereinbarung mit der EU, wird sie als sogenannter industrialisierter Drittstaat nur noch teilweise an den europäischen Bildungs- und Forschungsprogrammen teilnehmen können. Ein teilweiser Ausschluss vom Europäischen Programm für Forschung & Innovation «Horizon 2020» – insbesondere der komplette Ausschluss von den Förderungen des Europäischen Forschungsrates – sowie auch die bildungs- und wirtschaftspolitischen Folgen wären einschneidend bis gravierend.
Heute fliessen mehr Forschungsgelder von Europa in die Schweiz als umgekehrt. Laut jüngstem Bericht des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation überwies die Schweiz der EU zwischen 2007–2013 insgesamt 2’263 Mio. Franken. Im Gegenzug erhielt sie von der EU 2’482 Mio. Franken. Davon kommen 39% den ETH, 28% den Universitäten, 3% den Fachhochschulen und 22% den Unternehmen zugute.
In ihrem Manifest drücken die Hochschulen ihre Sorge um die Zukunft des Standorts Schweiz aus. Wenn die Schweiz auch weiterhin an der Spitze mit dabei sein wolle, müsse sie sich auch in der Bildung und Forschung mit den Weltbesten messen können.