Vier neue Professorinnen und Professoren an der Universität Basel
Der Universitätsrat hat Prof. Dr. Andreas Müller zum Professor für Europarecht, Völkerrecht und Menschenrechte sowie Prof. Dr. Beat Müller zum Professor für Viszeralchirurgie gewählt. Prof. Dr. Sarina Tschachtli wird Assistenzprofessorin für Germanistische Mediävistik und Prof. Dr. Malte Oppermann Assistenzprofessor für Physikalische Chemie.
28. Juni 2022
Prof. Dr. Andreas Müller wird neuer Professor für Europarecht, Völkerrecht und Menschenrechte an der Juristischen Fakultät. Er wird seine Stelle in Basel per 1. Februar 2023 antreten.
Andreas Müller, geboren 1977, studierte Rechtswissenschaften und Philosophie an den Universitäten Strassburg und Innsbruck und erwarb einen Master of Laws (LL.M.) der Yale Law School, bevor er 2010 in Innsbruck zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert wurde. 2016 wurde ihm die Lehrbefugnis für Völkerrecht, Europarecht, Verfassungsrecht und Rechtsphilosophie verliehen. Gast- und Vertretungsprofessuren führten ihn an die Universidad de Alcalá in Madrid, an die Universidad Panamericana in Mexiko City sowie an die Universität Göttingen. 2018 wurde er an der Universität Innsbruck zum Professor für Europarecht und Völkerrecht ernannt.
Seine Forschung befasst sich mit europa- und völkerrechtlichen Fragen sowie mit den Rechtsbeziehungen zwischen der Schweiz und der EU und anderen internationalen Organisationen in Europa. Besonders interessieren ihn menschenrechtliche Fragen und die Stellung des Individuums im internationalen Recht, die er auch in ihren philosophischen Voraussetzungen untersucht.
Viszeralchirurgie
Zum Klinischen Professor für Viszeralchirurgie an der Medizinischen Fakultät hat der Universitätsrat Prof. Dr. Beat Müller gewählt. Die Anstellung erfolgt am Clarunis – Universitäres Bauchzentrum Basel mit Amtsantritt am 1. Dezember 2022. Gleichzeitig mit der Wahl auf die Professur wird dem Verwaltungsrat der Clarunis AG die Ernennung von Beat Müller zum Chefarzt Viszeralchirurgie und Mitglied der Geschäftsleitung beantragt, die das Gremium heute Dienstag behandeln wird.
Geboren 1971, wurde Beat Müller nach dem Medizinstudium in Zürich im Jahr 2000 an der Universität Bern promoviert und erwarb die Facharzttitel für Chirurgie (2004) sowie für Viszeralchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie (2016). Nach Tätigkeiten als Assistenz- und Oberarzt an verschiedenen Spitälern in der Schweiz wechselte er ans Universitätsklinikum Heidelberg und ist dort zurzeit Stellvertretender Ärztlicher Direktor sowie Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie.
Müllers klinischer Schwerpunkt liegt auf der onkologischen und metabolischen Chirurgie. Seine Expertise umfasst das gesamte Spektrum der minimalinvasiven und roboterassistierten Viszeralchirurgie mit Fokus auf dem Oberen Gastrointestinaltrakt einschliesslich Pankreas und Ösophagus. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Weiterentwicklung und translationalen sowie klinischen Erforschung chirurgischer Methoden und Technologien.
Germanistische Mediävistik
Prof. Dr. Sarina Tschachtli wird neue Assistenzprofessorin (mit Tenure Track) für Germanistische Mediävistik. Sie wird ihre Stelle am Departement Sprach- und Literaturwissenschaften der Philosophisch-Historischen Fakultät am 1. September 2022 antreten.
Sarina Tschachtli, geboren 1985, studierte Deutsche und Englische Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Zürich, wo sie 2017 in älterer deutscher Literatur promoviert wurde. Anschliessend führte sie ein Postdoc-Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds an die Universitäten Wien und Konstanz. Seit 2019 ist sie Juniorprofessorin für Germanistische Mediävistik an der Universität Heidelberg, wo sie auch ein Teilprojekt am Sonderforschungsbereich «Materiale Textkulturen» leitet.
Die Forschung der Mediävistin folgt einem geschlechter- und körperhistorischen Zugang, der die literatur- und kulturgeschichtliche Theoriebildung eng einbezieht. Ihre breit angelegten Fragestellungen bieten viele Anknüpfungspunkte für interdisziplinäre Arbeiten und nicht zuletzt für die allgemeine Literaturwissenschaft.
Physikalische Chemie
Prof. Dr. Malte Oppermann erhält eine Assistenzprofessur (mit Tenure Track) für Physikalische Chemie am Departement Chemie der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Der Stellenantritt erfolgt per 1. September 2022.
Oppermann, geboren 1986, studierte Physik an der Jacobs University in Bremen und erlangte 2013 einen PhD in Physik am Imperial College London. Seit 2015 ist er als Postdoc und Laborleiter im Labor für ultraschnelle Spektroskopie an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) tätig.
Sein Forschungsinteresse gilt der Entwicklung neuer experimenteller Methoden, um extrem schnelle Änderungen in der Struktur von Molekülen zu messen – zum Beispiel während einer chemischen Reaktion. Oppermann verfolgt hierzu einen neuen Ansatz, bei dem Änderungen in der strukturellen Symmetrie der Moleküle, genannt Chiralität, mithilfe von ultrakurzen Laserpulsen innerhalb von weniger als einer Pikosekunde gemessen werden können.
Chirale Moleküle existieren in zwei Formen, die spiegelbildlich, aber nicht deckungsgleich sind – wie ein Paar Hände. Obwohl sie die meisten chemischen und physikalischen Eigenschaften gemeinsam haben, können sie sich stark in ihrer (bio)chemischen Aktivität unterscheiden. Ultraschnelle Spektroskopiemethoden, die Änderungen in der Chiralität erfassen können, bieten die Möglichkeit, die Strukturbewegungen von Molekülen während ihrer (bio)chemischen Aktivität zu verfolgen und so direkte Einblicke in ihre Funktionsweise zu erhalten.
Beförderung an der Theologischen Fakultät
Zum Herbstsemester 2022 wird Prof. Dr. Andreas Heuser zum Full Professor für Aussereuropäisches Christentum befördert. Heuser wurde 2012 zum Extraordinarius ernennt und ist seit 2017 als Associate Professor an der Theologischen Fakultät tätig.
Zwei Freigaben
Der Universitätsrat hat zudem die vakanten Professuren für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät und für Physikalische Chemie an der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät zur Besetzung freigegeben.